Chapter 2

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(Sicht Oreo)

"Und wie lange kannst du das nun schon?", fragte Vanya mich zum 10. Mal. 

"Soweit ich denken kann." 

"Aber warum hast du nie etwas gesagt?", hackte sie nach.

"Ich wollte dich nicht im Stich lassen und dir das Gefühl geben, dass du wieder einzig und allein als Außenseiter da stehst."

"Ach Oreo...", meinte sie und nahm mich in den Arm.

"Ähm... Orélie, richtig?", ich nickte, "Ich bin Allison. Wie hast du eigentlich das gerade gemacht, ich meine ähm...?" Ich lächelte: "Du meinst das mit der Gedankenkontrolle, stimmts?", sie nickte, "Also es ist etwas kompliziert das zu erklären. Kann ich es dir vielleicht demonstrieren?" Sie nickte zur Bestätigung.

Ich legte ihr 3 Finger an die Schläfe und schaute ihr tief in die Augen, so wie ich es vorhin bei Fünf tat. 

Erzähle Vanya, dass du das Gerücht gehört hättest, ihr Schnürsenkel wäre offen.

Der grüne Flimmer huschte durch ihre Augen und sie drehte sich zu Vanya: "Ich habe das Gerücht gehört, dein Schnürsenkel wäre offen." Sofort beute sich Vanya runter, um ihren Schuh zuzubinden.

Allison sah genauso wie die anderen erstaunt aus. "Das war unglaublich! Unbeschreiblich! Ich meine, ich erzähle Gerüchte, aber du schreibst sie in die Köpfe von anderen. Hoffentlich fühlt sich Fünf nicht allzu gerädert."

"Ach was, er hat doch seinen Kaffee!", meinte Klaus und legte einen Arm um meine Schultern. "Du schuldest mir aber noch eine Erklärung." Ich verstand sofort, worauf er hinaus wollte: "Vor ungefähr 17 Jahren bin ich hier in der Gegend spazieren gewesen. Plötzlich hatte mich jemand angerempelt, das war Fünf, kurz bevor er seine Zeitreise machte. So nahm er mich aus Versehen mit. Ich landete in einer Zeitschleife des Tages und wiederholte ihn wieder und wieder, 17 Jahre lang, bis dann auf einmal sich wieder dieser blaue Schimmer vor mir auftat. Und dann war ich wieder da. Danach bin ich irgendwann auf Vanya getroffen, als ich meine Familie gesucht habe. Sie hat mich bei ihr wohnen lassen, bis ihre Nachbarin verstorben ist, da bin ich nach nebenan gezogen. Ich habe Fünf aber sofort erkannt als ich ihn heute gesehen habe, er sieht immer noch aus wie vor 17 Jahren."

"Es waren 45 Jahre.", meinte nun Fünf, welcher durch die Tür mit seinem Kaffee kam. "Wer lauscht an der Wand, hört seine eigene Schand'.", erwiderte ich nur. Fünf verdrehte genervt seine Augen und trank seinen Kaffee.

Diego meldete sich jetzt zu Wort: "Kannst du nochmal erklären, wie das mit der Gedankenkontrolle ging? Weil nur Allison was mitbekommen hat und wir anderen nicht so wirklich viel." Die anderen nickten, außer Fünf, welcher gedankenverloren den Teppich anstarrte.

"Jeder Kopf ist vergleichbar mit einem Computer. Wenn man jetzt diesen Computer hackt, dauert es beim ersten Mal länger als beim zweiten oder dritten Mal. Zudem kann man sich in einer Code Zeile irren. Was nicht schlimm ist, aber dieses brummen im Kopf auslöst, das legt sich aber auch mit der Zeit."

"Also zusammen gefasst, du musst beim ersten Mal die Schläfe des anderen berühren um reinzukommen und kannst dann auch ohne die Person zu berühren in ihren Kopf eindringen?", fasste Diego zusammen.

"Genau, du hast's erfasst. Und bei Gedanken lesen ist es egal, ob ich vorher im Kopf der Person gewesen bin oder nicht, ich meine, es ist leichter ein Buch zu lesen, als es zu schreiben."

"Große?", meinte Klaus nun, "Wann hast du Geburtstag?"

"Am 1. Oktober, warum?"

Alle schauten sich an. "Sie ist irgendwie unsere Schwester.", meinte Allison. 

So beschlossen die anderen, dass ich bei ihnen wohnen durfte und richteten mir das Gästezimmer her, während ich mit Diego und Klaus meine Sachen holen war. Als wir wieder in der Academy waren, meldete Diego sich freiwillig dazu meine Sachen hoch zu tragen. Es waren nicht viele, aber doch schon ein paar mehr.

Klaus zeigte mir unterdessen die Academy und machte mich bekannt mit einem Affen namens Pogo und einem Androiden namens Grace, welche die Mum der 7 Geschwister ist. Eigentlich sind es ja nur noch 6, da Ben verstorben ist, aber wenn ich zum Geist werde, kann ich mich mit ihm unterhalten und er ist übelste sympathisch. 

Nun kam ich mit Klaus bei Fünfs Zimmer vorbei und Klaus wollte gerade klopfen, als Fünf die Tür öffnete und meinte: "Fass diese Tür an und du kannst dich demnächst mit Ben umarmen!"

"Fass du auch nur Klaus an und du kannst dich demnächst mit Ben unterhalten!", meinte ich. Fünf zog eine Augenbraue hoch und fragte mich: "Hab ich dir irgendwas getan?"

"Mh... Lass mich überlegen...", meinte ich seelenruhig und tat so als müsste ich darüber nachdenken, "Ich habe 17 Jahre in einer Zeitschleife verbracht, deinetwegen und hab irgendwie deine Entschuldigung überhört."

"Kann ich doch nichts dafür, dass du zu unfähig zum Laufen warst.", meinte er angepisst. Ich zog die rechte Augenbraue hoch: "Du möchtest allem Anschein nach nochmal Kaffee holen? Oder wie wärs mit Tee der beruhigt?" Fünf knallte uns die Tür vor der Nase zu.

"Du weißt schon, dass es egal ist, ob da eine Tür dazwischen ist oder nicht."

Die Tür öffnete sich wieder und Fünf gab ein ziemlich wütendes: "Verpisst euch!", von sich, dann knallte er diese lautstark zu. 

"Da ist aber jemand leicht zu provozieren.", meinte ich zu Klaus. Er zuckte nur mit den Schultern und wedelte mit der Hand vorm Gesicht rum. 

Wir gingen weiter zum Gästezimmer, was leider nur ein Zimmer weiter und über den Gang lag. Allison öffnete die Tür und das Erste, was ich sagte, war ein erstauntes: "Ihr seid doch verrückt!"

"Wir hatten noch viel da und außerdem gibt es doch noch Amazon Prime Versand, der Rest kommt also morgen.", meinte sie auf meine Bemerkung hinweg.

"Tja Nummer 8... Willkommen Zuhause!", scherzte Klaus. Ich verzog das Gesicht: "Nummer 8 dein Ernst? Ich wäre lieber Nummer 33." "Ok, dann willkommen an der Umbrella Academy Nummer 33! Wir holen dich dann später zum Abendessen.", meinte er, zwinkerte mir nochmal zu und schloss die Tür hinter sich.

Das war nun mein Zimmer, aber Moment mal... Genervt ging ich zur Tür und öffnete diese. "Ich bin vielleicht verrückt, aber nicht bekloppt oder behindert und vor allem schon gar nicht blind, Fünf. Raus!" 

Tatsächlich kam Fünf langsam aus der Ecke geschlendert und schaute sich alles, wie in einem Museum an. "Ist gemütlich hier.", bemerkte er nebenbei. 

"Raus! Du hast ein eigenes Zimmer!"

Er schaute mir nochmal in die Augen und verschwand dann zum Türrahmen raus.

Puh... Der Typ ist anstrengend.

𝚃𝚑𝚎 𝚒𝚖𝚙𝚞𝚝𝚎𝚗𝚝 𝙶𝚑𝚘𝚜𝚝 𝙶𝚒𝚛𝚕 || Five Hargreeves ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt