Kian muss sich durch ein Leben schlagen, das primär nur aus Schulden besteht. Ohne Vater und mit einer Mutter die schwerkrank im Krankenhaus liegt, hangelt sich der junge Heranwachsender von einem Job zum nächsten und versucht sich so irgendwie über...
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Kian lag diese Nacht noch lange wach, starrte gedankenverloren zu Decke und grübelte angestrengt über Tonys Worte nach.
Verliebt...
War er wirklich in den Prinzen verliebt?
Sobald er auch nur dieses kleine Wort in Zusammenhang mit Ascian brachte, fing sein Herz fürchterlich wild an zu klopfen, so heftig als würde es ihm jeden augenblick aus der Brust springen wollen.
Er weinte sich wegen ihm die Augen aus. Er stellte sein bisheriges Leben einfach total auf den Kopf. Noch nie hatte er so ein intensives Gefühl verspürt. Nicht einmal für Shawn. Es war so stark das es ihm fast Angst einjagte. War soviel fühlen gesund für einen Körper? War es den wirklich gesund wenn man einfach an nichts mehr anderes mehr denken konnte?
Er hatte heute einen Menschen getötet. Fühlte sich von seinem "guten Freund" verraten, der Verlust seines Vaters hing unmittelbar mit den ganzen Geschehnissen zusammen. Sein ganzes Leben ging einfach so den Bach runter - aber er konnte nur an Ascian denken.
"Ugh verdammt...." zischte er leise um Tony nicht zu wecken. Er wurde von dem Anderen in einer engen Umarmung gehalten, selbst jetzt wo er tief und fest schlief, waren seine Arme fest um Kians Körper geschlungen. Er musste deswegen unweigerlich lächeln.
Shawn und Tony waren die einzigen Freunde die er hatte. Die beiden Brüder waren wie Tag und Nacht. Während Shawn eher der verschlossene und ruhigere von ihnen beiden war, so war Tony genau das Gegenteil davon. Er war aufgeschlossen und... laut. Manchmal etwas zu laut. Kian schmunzelte aber genau diese Eigenschaften liebte er an ihnen. Bei Shawn brauchte er nicht viel reden, die Anwesenheit genügte, während er mit Tony über Gott und die Welt quatschen konnte, ohne das es jemals langweilig wurde.
Er verdanke Shawn und Tony so vieles, ohne die Beiden wäre er schon längst in einem dunklen Loch versunken, aus dem er niemals alleine herausgefunden hätte. Dafür wäre er einfach nicht stark genug gewesen.
Kian beschäftigte sich noch lange mit seinen Gedanken, als er auf einmal Geräusche aus dem Flur vernahm. Eine Tür die sich öffnete und dann wieder zu ging.
Sein Herz schlug sofort einige tacken schneller. Angespannt hielt er die Luft an, konzentrierte sich noch auf weitere Geräusche aber als nichts mehr kam, atmete er enttäuscht wieder auf. Hatte er sich vielleicht verhört? Vielleicht bildete er sich das Ganze auch einfach nur ein. Wundern würde es ihn nicht.
Doch dann hörte man erneut ein Geräusch, es klang so als wäre irgendwo eine weitere Tür geöffnet worden. War es Ascian? Ohne großartig darüber nachzudenken, löste Kian sich vorsichtig aus Tony umklammerung und robbte ganz leise zur Bettkannte.
Auf nackten Füßen schlich er schließlich zu Tür hinüber und öffnete sie so leise wie es eben nur möglich war. Er spähte in den Flur hinaus. Es war stockdunkel und auch sonst ruhig.
