Gleis 9 ¾

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 „Hey. Na..."
„..wie geht es dir? Und..."
„...was noch viel wichtiger ist..."
„...wie waren deine Ferien?"

Lachend legten die Zwillinge von beiden Seiten ihre Arme auf Felix' Schulter und ihre Schwester, sie war im zweiten Jahrgang, welche eben vorbeikam, sagte genervt:
„Ihr seid schon wieder so motiviert, dass man euch einfach nur in zwei Ochsen verwandeln möchte."

Fred lachte auf.
„Komm schon, Schwesterchen."
„Wir sind nicht motiviert. Wir machen nur..."
„...das Beste aus der ganzen Sache."

„Ihr zwei seid gruselig. Habe ich das schon mal erwähnt?", murmelte Felix schmunzelnd und packte den Koffer gleich noch ein wenig fester, während George einen jüngeren Schüler zur Seite schob.

„Lass mich überlegen."
„Nein, noch nie. Nur..."
„...wenn es wirklich übel wurde. Also..."
„...jeden Tag, seit..."
„...der ersten Klasse."

„Ach, jetzt kommt schon."
Felix schüttelte ihre Arme ab und reichte seinen Koffer in den Gepäckwagen.
Dann gingen sie in einen der Wagen und suchten sich ein leeres Abteil.

Fred grinste.
„Jetzt mal im Ernst. Wie waren deine Ferien?"
Felix zuckte mit den Schultern.
„Ganz gut. Allerdings waren wir bei...Freunden und die sind keine besonderen Fans von Zauberei, weshalb ich kaum üben konnte."
Die Zwillinge lachten.

„Dann komm das nächste Mal einfach zu uns. Da darfst du es."
„Eure Mum würde umkommen", erwiderte er lachend, worauf George das Fenster des Abteils runter ließ.

„Mum!", rief er laut und eine mollige, unfassbar vertrauensvoll aussehende Frau sah zu ihm.
Sie lächelte und kam einen Schritt näher.
„George nein! Halt ja die Klappe!", zischte Felix, aber er war schon fortgefahren.

„Felix will wissen, ob er in den nächsten Ferien zu uns kommen kann."
Ächzend ließ er seinen Kopf nach hinten fallen und stieß schmerzhaft gegen die Holzwand des Abteils.
„Aber natürlich", sagte sie jedoch freundlich und winkte ihm kurz zu, „Er ist jederzeit bei uns willkommen."

Er hob seine Hand ebenfalls mit einem kläglichen Lächeln, dann schloss George das Fenster wieder und Fred bemerkte grinsend:
„Das klang irgendwie wie Holz auf Holz."
„Ha ha. Wahnsinnig witzig", erwiderte er trocken und hob seinen Zauberstab.
„Oho, pass auf Fred. Jetzt bringt er uns zum Schweigen."

Accio Tasche", sagte Felix jedoch nur und eine braune Stofftasche schwebte langsam durch das Abteil und landete auf seinen Beinen.
Felix öffnete sie und kramte suchend darin herum.
„Was hast du denn jetzt vor?", fragte Fred belustigt und stieß George an, „Wer weiß, was er da jetzt heraus kramt."

„Merlin!", kam es in diesem Augenblick jedoch nur fluchend von Felix, dessen ganzer Arm in der Tasche verschwand. „Scheiß Ausdehnungszauber!"
Nach einigen Sekunden weiteren Suchens hatte er dann allerdings das Buch gefunden, welches er gesucht hatte.

Lehrbuch der Verwandlung für Fortgeschrittene? Ist das dein Ernst?"
„Naja", gab Felix zu bedenken, während er eine ganz bestimmte Seite suchte, „Die ZAGs sind in diesem Fach ziemlich anspruchsvoll, vor allem, wenn man eine Laufbahn als Auror einschlagen will und zudem..."
Er hielt das Buch hoch.
„...werden dieses Jahr auch Animagi behandelt. Nur in der Schulbibliothek nachlesen hat bis jetzt nicht gereicht."

George schüttelte seinen Kopf.
„Ich weiß aber einfach nicht, wofür das gut sein soll."
„Naja, einer zu sein, liegt nicht in meinem Interesse. Aber das ist total faszinierend."
„Du spinnst", murmelte Fred, „Ja, du wurdest fast nach Slytherin sortiert..."
„...da ist das normal. Aber trotzdem."
„Du spinnst."
Felix lachte und zückte seinen Zauberstab, um damit über die Seite zu fahren.

„Und was machst du jetzt?"
„Notizen", antwortete Felix gedankenverloren und George kicherte leise.
„Deine Feder war dir dafür wohl nicht gut genug?"
Felix sah auf und schüttelte grinsend seinen Kopf.
„Nicht, dass McGonagall das liest und am Ende sogar entfernt."
Er hob das Buch.
Die goldenen Lettern, die Felix hinzugefügt hatte, erblassten langsam, bis sie völlig verschwunden waren.

„Das erscheint jetzt nur, wenn ich es lesen will."
„Ich sage das ja nur ungern, aber..."
„...du bist echt seltsam."

„Hört auf!", rief Felix lachend und hielt sich die Ohren zu, „Hört auf, gegenseitig die Sätze des Anderen zu beenden. Das-ist-gruselig."
Die Zwillinge lachten und zwinkerten sich schelmisch zu.

„Was glaubst du, wie der gute Snape erst auf die ganze Sache reagieren wird?"
„Oh, der bringt euch um", antwortete Felix bestimmt und legte das Buch zur Seite.
Fred kicherte.
„Wir könnten ihm den ein oder anderen Zaubertrank in den Feuerwhisky schütten."
„Ja", stimmte sein Bruder begeistert zu, „Stell dir mal vor, wie er in den Unterricht kommen könnte. Blaue Nase oder rote Ohren. Wer weiß."

Felix lachte.
„Dann bringt euch nicht nur er, sondern das ganze Kollegium um."
„Jetzt stellt euch alle einmal McGonagall vor, wie sie auf uns losgeht."
Schallend lachten die beiden los und Felix bemerkte belustigt:
„Aufhören. Ich bekomme eine Gänsehaut."

George grinste und hob theatralisch seine Hände.
„Fürchtet euch. Die strengste Professorin, die Hogwarts je gesehen hat. Sogar Dumbledore fürchtet sich vor ihr."

„Das könnte sogar stimmen", gab Felix amüsiert zu bedenken, als sich die Tür zu ihrem Abteil zur Seite schob.
„Hat jemand von euch Lust auf etwas Süßes?"
Die Servierhexe.

„Eine Packung Bertie Botts Bohnen in jeder Geschmacksrichtung.", bestellten die Zwillinge sofort wie aus einem Mund und die Hexe sah erwartungsvoll zu Felix.
„Eine Flasche Kürbissaft und..."
Er überlegte.
„Und drei Schokofrösche."
Aber natürlich.
Sie reichte ihm die Sachen und nahm die Galeonen entgegen, dann ging sie weiter.

„Also. Wen hast du?", fragte Fred neugierig und schob sich eine der Bohnen in den Mund, nur um im selben Moment angeekelt den Mund zu verziehen.
Arresto Momentum", sagte Felix mit dem auf den Schokofrosch gerichteten Zauberstab, damit dieser nicht verschwinden konnte.

Bei seinem ersten Mal im Hogwartsexpress war er einfach aus dem Fenster gesprungen und gegen das Fenster des Nachbarabteils geklatscht. Er hatte keine Lust, dass das ein zweites Mal passierte.

„Auf der ersten Karte ist Morgana. Habe ich bis jetzt ja nur 28 Mal. Auf der zweiten...der Zaubereiminister. Den habe ich sogar 32 Mal. Und auf der letzten. Oh, Merlin. Den habe ich..."
Er kramte in seiner Tasche.
„Den habe ich ganze 45 Mal."
„Wow. Was für eine Steigerung", bemerkte George lachend und hustete so stark, dass ihm das Gesicht rot anlief.

„Widerliches Zeug."
„Warum kauft ihr das aber auch?", fragte Felix kopfschüttelnd, als es plötzlich einen Ruck gab und der Zug zum Stehen kam.

Der Erbe des Prinzen (HP/Wizarding World ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt