Chapter six

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Sie legt plötzlich ihre Hand auf meine Wange, zieht mich stark zu sich und legt ohne das ich mich hätte wehren können ihre Lippen auf meine und bewegt diese perfekt gegen meine. Oh Holy Shit kann sie gut küssen! Ich hatte zwar schon oft Jungs und auch Mädchen geküsst, aber dieses mal war anders, sie ist anders, anders als alle anderen. Sie ist Perfekt in meinen Augen. Dieser Moment fühlt sich unendlich und doch viel zu kurz an. Sie löst sich und wird schlagartig dunkel rot. Sie rennt los in Richtung Badezimmer. Alles fühlt sich so surreal an, als wäre alles hier nur ein Traum und es wäre nie passiert. Als ich merke das ich langsam wieder auf der Erde ankomme, merke ich wie mein Unterleib stark kribbelt. Ich wollte mehr, mein Körper wollte mehr. Alles in mir schrie nach mehr. Alles in mir schrie nach ihr. Nach Emma. Emma! Ich springe auf und gehe in Richtung Badezimmer. Ich bleibe ganz leise vor der Tür stehen und lausche an der Tür. Als ich ein kleines schniefen und schluchzen vernehme, klopfe ich vorsichtig an der Tür. „Emma, komm bitte raus. Ich will mit dir reden.", ich versuchte dies so vorsichtig wie es nur geht zu sagen. Ich schaue auf den Boden und vernehme dann ein leises knacken der Badezimmertür, welche sich fast in Zeitlupe öffnet. In der Tür steht eine knall rote mit Tränen aus den Augen fließende Emma. Ich lächel sie an und nehme sie vorsichtig in den Arm. Ich zeige ihr durch die Umarmung das ich für sie da bin und sie bricht kurze Zeit später in meinen Armen zusammen. Sie weint immer stärker und stärker und wimmert immer wieder ein „es tut mir so leid" oder ein „das war so dumm, bitte hass mich nicht". Ich versuche sie durch ruhiges reden zum schweigen zu bringen jedoch bringt das nicht viel, sodass ich zu härteren Maßnahmen greifen muss. Ich nehme ihr Gesicht in meine beiden Hände und küsse sie. Sie verstummt direkt und ich merke das sie sich anspannt und anscheinend genau so verwirrt von der Situation ist wie ich. Ich löse mich nach wenigen Minuten und hauche ein leises, „na wieder eingekriegt?". Sie muss schmunzeln und schlägt mir freundschaftlich auf die Schulter, „du kannst auch nie die fresse halten". Wir beide lachen und ich ziehe sie wieder auf ihre Beine und löse mich etwas von ihr. „Wollen wir uns wieder hinsetzten und darüber reden, was da gerade lief?", frage ich sie vorsichtig. Sie nickt und ich ziehe sie mit zurück in mein Zimmer. Wir setzen uns auf mein Bett und schweigen uns erst mal für ein paar Minuten an. Ich glaube das ist dieses schweigen, in dem beiden Tausend Sachen im Kopf haben, aber nicht wissen wie oder wo sie Anfangen sollen. Ich weiß wie schlecht Emma mit solchen Gesprächen ist, weshalb ich anfange zu erzählen. „Also Emma. Ich muss ehrlich zu dir sein. Der Grund wieso ich noch einen weiteren Filmeabend mit dir wollte ist, dass ich dir endlich meine Liebe gestehen kann. Also hier kommt es...", ich schlucke schwer und fange an ihr alles zu erzählen. Ich erzähle ihr von meinen ersten Momenten in den ich meine Sexualität in frage gestellt habe, die ersten Anzeichen meiner Bisexualität, die ersten Anzeichen meiner Gefühle für sie und die Momente in denen ich mir zu fast hundert Prozent sicher war das ich etwas für sie empfinde, bis jetzt. Ich erzähle ihr wie lange ich schon so fühle und wie schwer es für mich war es geheim zu halten. Ich bin wie ein Wasserfall der nicht aufhören kann über das Thema zu reden, was auch nicht verwunderlich ist, da wir nie über das Thema Sexuelle Orientierung geredet haben. Und jetzt, nach vielen Jahren merke ich das, dass der erste Fehler war den wir beide gemacht haben.


POV: Emma

Sie redet bestimmt seid einer viertel Stunde ununterbrochen. Nicht das es mich stören würde, denn ich wüsste definitiv nicht was ich sagen sollte. Nur leider wiege ich mich zu sehr in dem sicheren Gefühl, denn nach weiteren 5 Minuten hört sie auf zu reden. Das waren jetzt so viele eindrücke und neue Informationen, dass ich ein paar Minuten brauch um diese zu verarbeiten. Also sitzen wir ganze zwei Minuten dort und schweigen uns an. Ich sehe wie nervös Mia ist, da sie mit ihren Händen spielt und ihr Bein anfängt zu wackeln. Nachdem ich alle Informationen aufgenommen und sortiert habe, fange ich langsam zu sprechen an. „Also... du musst verstehen das, dass jetzt erst mal sehr viele neue Informationen für mich waren, die ich noch etwas verarbeiten muss. Aber ich will auch direkt das du weißt, dass ich dich so akzeptiere wie du bist und du immer noch meine Beste Freundin bist und auch für immer bleiben wirst.". Ich sehe wie ihre Schultern schlagartig runterfallen, wie als würden mehrere Tonnen Steine von ihren Schultern fallen. Bevor sie aber etwas darauf erwidern kann, rede ich direkt weiter.

„Als nächstes würde ich dir auch gerne erklären wieso ich dich eben geküsst habe, beziehungsweise werde ich es versuchen weil ich mir selber nicht ganz sicher bin wieso ich das getan habe. Also so wie du eben erzählt hast, habe ich auch oft überlegt ob ich vielleicht auch auf Frauen stehen könnte. Nur im Gegensatz zu dir, habe ich diese Gedanken immer wieder verworfen, da ich nicht wie ein Mitglied der LGBTQ+ Community aussehe. Andererseits habe ich dauerhaft Angst über mich und meine Gefühle nachzudenken, da ich sonst nur über jeden Misst anfange nachzudenken und im schlimmsten fall noch in eine Spirale voller schlechter Gedanken falle, welche ich einfach nicht von alleine stoppen kann. Ich weiß das ich beide Geschlechter sehr attraktiv finde, jedoch habe ich es immer mit dem Gedanken abgetan das, dass doch normal sei wenn Frauen andere Frauen attraktiv finden. Mein Kopf ist einfach noch in diesen ganzen alten Schubladen gefangen, in denen Männer die sich schminken gleich Schwul oder Trans sind. In denen Frauen welche sich auf freundschaftlicher Basis küssen ganz normal sind aber sobald das Männer machen, sie direkt Schwul sind. Mein Kopf hat auch noch diese ganzen Geschlechterrollen, in denen es klar getrennte Frauen- und Männerberufe gibt. Ich weiß das, dass alles ein ganz großer Haufen Blödsinn ist aber mein Kopf steckt da irgendwie so drin. Ich find es nicht schlimm, im Gegenteil, ich freue mich wenn Leute glücklich sind aber irgendwas in mir sagt neben dem Riesen Brocken aus Toleranz und Akzeptanz das da dennoch etwas nicht stimmt. Das ist auch noch ein Grund wieso ich da nie wirklich drüber nachgedacht habe aber vielleicht sollte ich mal damit anfangen mich selber besser kennenzulernen und heraus zu finden wer ich überhaupt genau bin. Und wenn du wirklich so für mich empfindest wie du es eben beschrieben hast, würde ich diese große Reise der Selbstfindung mit dir zusammen antreten. Ich glaube eine Person die schon seit einer längeren Zeit weis worauf und auf wen sie steht, könnte sehr hilfreich sein. Ich würde es aber natürlich auch total verstehen, wenn du diese riesengroße Verantwortung die du tragen würdest nicht aufnehmen willst oder kannst. Diese Entscheidung liegt ganz bei dir aber wer weis was vielleicht irgendwann daraus entstehen könnt.". Mia saß einfach nur da und starrte mich an. Sie sagte nichts, sie bewegte sich nicht. Ich konnte aus ihrer Mimik oder ihrer Körpersprache nichts lesen und das verunsichert mich jetzt sehr. Sie lächelt nach wenigen Minute einfach nur und zieht mich in einen erneuten Kuss. Ich merke wie in meinem Bauch irgendwas passierte, was ich jedoch noch nicht ganz ausmachen kann. Ich versuche genau hinzuhören was mein Körper versucht mir zu sagen, selbst wenn es nur ein klitzekleiner Moment ist in dem vielleicht meine Nackenhaare sich aufstellen, mein Bauch kribbelt oder meine Atmung einen ungleichmäßigen Rhythmus schlägt. Emma löst sich nach wenigen Minuten wieder und lächelt genau so liebevoll wie immer. Genau dieses lächeln, steckt mich auch dazu an zu lächeln. Genau dieses lächeln motiviert mich diese große Reise anzutreten. Genau dieses lächeln nimmt mir die Angst diese Reise anzutreten. Und ich glaube ich kann sagen das, dass das Lächeln ist in welches ich mich verlieben werde. In das Lächeln meiner Besten Freundin.

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So letzter Teil. Schluss. Vorbei. Ich hoffe natürlich euch hat meine Story gefallen und das ihr nicht vom Ende enttäuscht seit oder ähnliches ;-; 

 Also die Story war schon länger fertig nur musste ich erstmal die zeit finden, sie Korrektur zu lesen was natürlich auch wieder eine weile gedauert hat *Schande über mein Haupt* c:

Naja dann soll es das gewesen sein, aber wir treffen uns bestimmt in einer anderen Story wieder. Und ein letztes mal:

Bye Bye, eure 🌸Blossom🌸✨<3

Das Lächeln Meiner Besten FreundinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt