A stupid little girl with stupid dreams who never learns

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[Überarbeitet am 25.08.2015]

Einige Sekunden, die sich wie Stunden anfühlten, blieb ich genau an der Stelle sitzen und starrte auf die Stelle, an der Joffrey zuletzt gestanden hatte. Nur sehr langsam drang das eben Geschehene zu mir durch. Was sollte das bitte? Bestimmt ein psychotischer Schub. Ich meine, er schien drauf und dran sich zu entschuldigen oder so etwas. Und dann ist er offenbar wieder zu Besinnung gekommen. Was sollte ich denn jetzt davon halten? Ich seufzte. Es war auf jeden Fall seltsam. Ich stand auf und zog mich an, machte mir die Haare und aß ein wenig. Ich hatte schon mehr als eine Woche hier verbracht. Vielleicht war es an der Zeit, wieder in den Alltag des Schlosses einzutauchen. Aber noch nicht heute, beschloss ich. Erst Morgen. So hatte ich noch ein bisschen Zeit, mich mit dem Geschehenen, auseinanderzusetzen. Ich setzte mich an ein Fenster und beobachtete die Ländereien mit den Gärten und Schlossgründen. Meine Gedanken kehrten immer wieder zu Joffreys seltsamen Verhalten zurück. Und zu meinem. Ich hatte mich von ihm in den Arm nehmen lassen, obwohl er mich mehrfach vergewaltigt und misshandelt hatte! Ich war einfach zu naiv, viel zu naiv. Ich kam damit einfach nicht klar, ich wusste nicht auf was ich vertrauen könne. Und wenn es gespielt war? Wenn er mich in Sicherheit wiegen wollte, um beim nächsten Mal noch härter zuzuschlagen? Vielleicht war der Traum, in dem weißen Raum, eine Art Warnung. Die sanften Berührungen, die sich wie Schläge angefühlt hatten. Vielleicht war das eine Metapher für Joffreys Verhalten. Ich fragte mich, ob er Gefühle für mich hatte. Ob er sie je gehabt hatte. Und ich? Ich war gegenwärtig zu befangen um irgendetwas Klares in dieser Hinsicht zu sagen. Ich würde abwarten. Abwarten, was er als nächstes tat. Und so verbrachte ich den Rest des Tages, mit Grübeleien über Joffrey und aus dem Fenster schauen. Außerdem dachte ich über Shae nach. Ich mochte sie sehr, aber ich hatte den Verdacht, dass sie nicht zufällig von Tyrion zu mir gekommen ist. Oft bemerkte ich dass eine bestimmte Verbindung zwischen ihnen zu sein schien. Aber ich machte mir keine allzu großen Sorgen. Warum auch. Tyrion war ein erwachsener Mann und ich hatte keine romantischen Gefühle für ihn. Er war schon sehr nett und zuvorkommend, aber so viel älter als ich und ich hatte ihn nicht heiraten wollen. Wenn er was mit Shae haben sollte, ging mich das nichts an. Es dämmerte, ich betrachtete die untergehende Sonne wie sie in wunderschönen Orangetönen hinter den Hügeln von Kings Landing verschwand.


Am nächsten Morgen, meinem letzten Morgen in diesem Turmzimmer, wurde ich von dem Gesang der Vögel und der strahlenden Sonne geweckt, die durch die hohen Fenster ins Zimmer schien. Eigentlich war es merkwürdig dass die Sonne so stark schien und die Vögel so laut sangen. Der Winter nahte. Der Winter naht. Der Wahlspruch von den Starks. Das Motto unseres Hauses. Ich wusste was auf diesen Gedanken folgen würde, und brach ihn schnell ab. Nachdem ich mich fertig angezogen hatte, ging ich zur Tür, die zu einer langen Wendeltreppe nach unten führte. Ich atmete noch einmal tief durch. Ich hatte Angst. Ich wusste eigentlich nicht einmal genau wovor, obwohl mir wohl die erneute Begegnung mit Joffrey am meisten Angst machte. Ich traute dieser merkwürdigen Situation einfach nicht. Mit einer Hand am Geländer stieg ich die vielen, vielen Stufen hinab. Das Zimmer musste wirklich sehr hoch liegen. Ich dachte daran dass Clegane mich diese ganzen Stufen rauf getragen hatte. Wow. Endlich war ich angekommen. Ich versuchte mich zu orientieren, und merkte schnell dass ich mich im Westflügel befand. Wo sollte ich als erstes hin? Am Besten erstmal zu Tyrion. Unsere Gemächer lagen im Ostflügel. Also durch das ganze Schloss. Ich begann den langen Flur entlang zu laufen und stellte mir vor meinem inneren Augen die Räumer des Schlosses vor. Cersei und ihre Dienerinnen und Tywin Lannister bewohnten den Westflügel. Joffrey musste irgendwo in der Mitte wohnen. Aber der verdammte Palast war so unüberschaubar. Ich achtete nicht mehr wo ich hinlief, einfach immer gerade aus und versuchte in Gedanken mir immernoch die Raumanordnung des Schlosses vorzustellen. Wenn ich gerade aus dem Westflügel kam, und ich nach Osten musste dann war es am besten wenn.... Ich prallte gegen einen Körper, und verlor für einen Augenblick die Orientierung. Ich hörte einen Fluch und spürte dann Hände die mir aufhalfen und mich festhielten. „Ihr solltet besser darauf achten, wo Ihr hinlauft.", hörte ich eine arrogante Stimme sagen. Ich blickte hoch und sah das selbstgefällige Lächeln von...Joffrey. Na toll. „Verzeihung, Eure Majestät." Ich sah ihm in die Augen. Keine Spur von Unsicherheit oder Betretenheit, oder irgendeiner der Ausdrücke die ich vorgestern darin gesehen hatte. Nur seine übliche Überheblichkeit. Und dieser gefährliche Blick. Der animalische Blick. Nicht gut... „So, du bist also wieder da." Er senkte die Stimme. „Die kleine Hure ist einfach abgehauen und hat sich versteckt..." Seine Stimme wurde sehr bedrohlich. „Fast 10 Tage habe ich dich nicht gesehen...meine Hure konnte ich nicht sehen..." Er starrte mich an und kam mir beim Sprechen immer näher. Er kam mir so nahe, dass ich seinen Atem und seine Wut auf meiner Haut spüren konnte. Ich sah zu Boden, doch er legte eine Hand unter mein Kinn und drückte meinen Kopf in den Nacken, so dass ich gezwungen war ihn anzusehen. „Man sollte meinen du würdest endlich lernen, kleine dumme Schlampe eines Verräters..." Er schlug mir hart ins Gesicht. Ohne Vorwarnung. Natürlich nicht.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 25, 2015 ⏰

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