Vom verkorksten Leben zum Glück

Team Delta 112

Am nächsten Morgen betritt Jana die Wache durch den Haupteingang und wird gleich von einem großen kräftigen Sanitäter gestoppt "guten Morgen, wo möchten sie denn hin?"
Jana sieht ihn überrascht an, parkt Milan auf ihrer Hüfte während Sophie sich an ihre Hand klammert und antwortet "guten Tag, Jana Michaelis, der DGL erwartet mich."
"Ach die neue Kollegin für den Papierkram. Ich bin Nick Bachmann, heute Disponent, sonst Notfallsanitäter, herzlich Willkommen bei uns. Warte, ich rufe Uwe an" antwortet Nick gut gelaunt und telefoniert.

Uwe kommt wenige Minuten später nach vorne und begrüßt sie freundlich "guten Morgen Jana, ach und auch die Mäuse sind dabei. Euch kenne ich ja auch vom Videochat. Schön, dass ihr hier seid. Kommt, ich zeig euch gleich das Büro, übrigens Kinder freundlich."

Er geht mit ihr in ihr Büro und sie sieht ein ausziehbares Sofa, einen Schreibtisch, einige Aktenschränke und eine Schiebetüre die auf eine überdachte Terrasse mit eingezäunter Wiese führt.
Auf der Wiese, direkt an der Terrasse ist sogar ein Sankasten und neben dem Sofa im Büro eine Kinderspielecke.
"Oh, hier ist ja alles auf Kinder mit ausgelegt. Das ist ja toll" fällt Jana auf und Uwe erklärt, "du bist nicht die erste Alleinerziehende hier bei uns. Die Kollegen sind das schon alles gewohnt. Apropos Kollegen, kommt ich stell euch den Chaoshaufen vor."

Uwe geht mit ihr und den Kindern zum Aufenthaltsraum und sofort starren alle die zierliche Frau von 160 cm, dem Porzellangesicht, der unbändigen rotblonden Mähne und den grünen Augen an.

"Franco, gibt tatsächlich noch Erwachsene die kleiner sind wie du" kommt ein erster Kommentar aus einer Ecke und der Angesprochene antwortet "Oli, du weißt doch, Klein aber oho."
Eine rothaarige Frau steht vor den beiden und erklärt "Männer, Mutti verteilt gleich Kopfnüsse für euch."
Uwe bemerkt darauf nur "ich sag ja, Chaostruppe."
"Ich glaub die fallen alle neben meinen Kindern nicht groß auf" kontert Jana mit einem Lächeln und Oli sieht sie überrascht an.
Marion lacht und sagt "okay, du bist mir auf Anhieb sympathisch. Kaffee?"
Jana lächelt Marion an und antwortet "gern. Schön, wir sprechen die selbe Sprache."
Marion sieht die beiden Kinder an und fragt "wer seid ihr beiden?"
Sophie antwortet schüchtern "ich bin Sophie, das ist mein Bruder Milan und das ist meine Mama."
Oli lächelt und fragt "wie alt seid ihr beiden denn?"
Sophie schaut erst Jana an, die nickt und Sophie hält fünf Finger vor ihre Brust und vier Finger vor Milan.
Franco fragt nun "und wo ist euer Papa? Ist der auch bei der Blaulichtfamilie?"
Sophie klammert sich sofort erschreckt näher an Jana und antwortet "Papa ist in Passau, der will uns nicht und der hat der Mama und uns oft weh getan."
Franco erschreckt bei den Worten von Sophie und sieht auch gleich die Tränen in den blaugrünen Kinderaugen.
"Oh man, das war dann wohl der größte Fetttrog in den ich gerade springen musste. Tut mir leid" erklärt er zerknirscht und Marion erklärt Sophie gleich "Sophie, hier wird es hoffentlich besser für euch. Die Kollegen sind alle nett und der Franco hier wollte nicht, dass du jetzt weinst."
"Kann ich dich mit einer Tasse Kakao trösten oder lieber einen Keks? Ich mag nicht sehen wenn Frauen weinen, weißt du, ich bin Italiener und bei Tränen werden wir immer wie flüssiges Wachs in Frauenhänden" versucht er einen Scherz und staunt nicht schlecht als Sophie ihm ihre Arme entgegen hält und bittet "ich nehm den Kakao und für Milan den Keks."
Franco grinst, nimmt Sophie hoch und geht mit ihr in die Küche.
Jana sieht ihm nur erstaunt nach und erklärt "gerade hat der Satansbraten es tatsächlich geschafft einen Kerl innerhalb von zwei Minuten weich zu kochen und mich mal völlig zu überraschen. Das macht sie sonst nie."
Oli scherzt "Franco ist unser heimlicher Casanova und Gentleman hier. Kölscher Italiener halt. Er hat eine fünfjährige Nichte und kann gut mit Kindern umgehen."
Marion, Oli und Jana setzen sich mit Uwe an einen Tisch während Franco mit Sophie aus der Küche kommt, einen Espresso und einen Kakao auf den Tisch stellt und sich mit Sophie auf dem Schoß hinsetzt. Milan findet plötzlich gefallen an Olis Stetoskop und klettert auf seinen Schoß.
Jana schaut überrascht und scherzt "gerade strafen meine Kinder mich Lügen. Ich hab eben noch zu Uwe gesagt, dass meine Kinder immer lange brauchen ehe sie jemand vertrauen und jetzt das?!"
Björn kommt darüber mit Carina rein und fragt lachend "oh Nachwuchs für die Feuerwehr. Na ihr zwei müsst aber erst noch in die Stiefel und Klamotten rein wachsen. Hallo, Björn Eckhoff, Einsatzleiter Feuerwehr und du musst Jana Michaelis sein."
"Ja genau, hallo. Die zwei Kids sind Sophie und Milan" antwortet Jana freundlich.
Björn setzt sich zu der Gruppe und man tauscht sich erstmal aus.

Nach einer gefühlten Ewigkeit beschließt Jana "so, genug der Faulheit. Ich schnapp mir meine Mäuse und geh mich mal im Büro häuslich einrichten."
Sie fängt geschickt ihre Kinder ein und verschwindet in ihr Büro.

Oliver blickt ihr fasziniert nach und Franco wischt ihm vor den Augen lang, fragt "Erde an Oli, jemand da?"
Oliver blickt ihn an und antwortet "ich hab drei Engel gesehen. Franco ich...... wow. Ich muss kalt duschen."
Franco folgt ihm in das Arztruhezimmer und fragt unschuldig "alles gut Kumpel?"
"Nein Franco, gar nichts ist gut. Scheidung von Wibke gerade zwei Wochen um und dann begegnet mir dieser Traum mit zwei Engeln" antwortet Oliver gereizt.
Marion kommt hinzu und sagt "ich hab bei ihr das Gefühl, Männer ist gerade das Tabuthema bei ihr."
Franco nickt zustimmend.

'Verdammt, Oliver bringt mein Herz ins stolpern und verwirrt meinen Seelenfrieden. Aber was will er schon mit zwei Kindern von einem anderen Mann?! Ist eh zum Scheitern verurteilt' denkt sie und widmet sich ihrer Arbeit.

'Oh man, Jana hat mir den Kopf verdreht. Will ich das überhaupt? Kann ich das überhaupt? Möchte ich zwei Kinder noch oben drauf? Ja, ich will das' denkt Oliver, verschwindet mit Franco in der Umkleide und geht in den Feierabend.

Jana packt kurz danach ihre Kinder ins Auto und fährt zum Häuschen.
Sie merkt nicht, dass sie bereits beobachtet wird, tobt unbeschwert mit den Kindern auf der Wiese und genießt die Zeit mit ihren Kindern.
Kurz danach gehen alle drei rein und fallen müde in die bereitgestellten Betten.