Kapitel 3

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Als Eleya in den Avengers-Tower zurückkehrte, wurde sie sogleich von einer vertrauten Gestalt begrüßt, die sie sanft von hinten umarmte. Loki drückte sie sanft an sich, und brachte sie damit leicht zum Lächeln.

"Hello Darling. How was your day?" („Hallo Liebling. Wie war dein Tag?"), fragte er sie leise, woraufhin sie seufzte.

"Tiring. School was incredibly boring, and Fury has got a new mission for me." („Ermüdend. Schule war unglaublich langweilig, und Fury hat eine neue Mission für mich.")

"My, my... Sounds like a round of cuddling for my poor little feather, doesn't it?" („Ach je... Klingt nach einer Runde Kuscheln für meine arme kleine Feder, was?"), murmelte er in ihren Nacken, was sie mit einem zufriedenen, leisen Seufzen quittierte.

Seit fast einem Jahr wohnten sie nun schon gemeinsam im Avengers-Tower, zusammen mit Tony, Pepper und Bruce. Sie teilten sich eine eigene Etage, denn seit den Ereignissen nach New York wollte keiner die beiden so wirklich trennen. Es war ein kleiner Kampf gewesen, Tony davon zu überzeugen, Loki in den Tower einziehen zu lassen, doch nachdem er einiges der Folgen mitbekam, wenn man die beiden zu lange trennte, hatte er sich rasch dazu durchgerungen, ihn einziehen zu lassen. Eleya war ihm während der Sache mit New York sehr ans Herz gewachsen, wo er doch keine eigene Tochter hatte, und sie ihm außerdem noch das Leben gerettet hatte. Hinzu kam, dass sie eine ziemlich schlagfertige junge Dame war, die ihn in einigen Momenten an sich selbst erinnert hatte.

Natürlich wusste er bei weitem nicht alles über sie – Gott bewahre, es hätte wirklich nicht gut geendet, hätte er von ihrem Leben vor der Befreiung durch den Gott des Schabernacks erfahren. Folglich verstand er auch nicht alles, was sie betraf, wie beispielsweise ihre enge Beziehung zu dem besagten Gott. Aber dennoch hatte er der jungen Agentin angeboten im Avengers-Tower einzuziehen, und nach einiger Zeit eben auch Loki. Er konnte ihr kaum einen Wunsch abschlagen, vor allem nicht, nachdem er sie noch näher kennenlernte und nun als etwas, wie eine Tochter ansah.

Auch wenn er nicht alles verstand, hatte er doch bemerkt, dass es Eleya an Normalität im Leben fehlte, weshalb er kurzerhand entschlossen hatte, Fury's Vorschlag, Eleya könne ja die Schule besuchen, wenn sie wollte, tatkräftig zu unterstützen und ihr im Normalfall Happy Hogan zur Verfügung stellte, der sie jeden Tag zur Schule brachte und auch wieder abholte. Darum, und wegen einiger anderer Gründe, hatte Eleya begonnen, ihn und die Avengers wie eine zweite Familie anzusehen, die sie manches Mal sogar ihrer leiblichen, streng geheimen Familie vorzog. Natürlich liebte sie sie, doch durch ihr ziemlich normales Leben konnten sie wohl kaum verstehen, was sie durchlebt hatte, im Gegensatz zu den Avengers.

Loki indes lachte leise, als sie sich näher an ihn heranlehnte. Er konnte es noch immer nicht fassen, dass Tony ihn hier leben ließ, selbst, wenn es für Eleya war. Oder dass Odin ihn auf Midgard ließ, selbst wenn die Gründe waren, wie bei ihnen. Eher hätte er gedacht, ewig in einer Zelle in den Kerkern von Asgard bleiben zu müssen, wo der einzige, seltene Besucher seine Mutter sein würde. Stattdessen hatte Odin ihn, nach einem Besuch von Eleya, bei dem er nicht nur die komplette Sachlage, sondern auch die Folgen seiner Einkerkerung vor Augen geführt bekam, ihn wieder aus der Zelle entlassen. Er erinnerte sich noch gut an das leicht schelmische, gut versteckte Funkeln in seinem sichtbaren Auge, das ihm, versteckt unter falscher Härte, liebevoll entgegensah, als er ihn schließlich nach Midgard verbannte, natürlich mit Magie unterdrückenden Handschellen. Die Schlüssel dazu hatte er Eleya überlassen, mit der Warnung, sie nicht zu oft abzunehmen, und auch nur im Notfall. 

Loki hatte in diesem Moment neue Hoffnung geschöpft, dass es vielleicht alles wieder ein wenig wie früher werden könnte. Und für einen Moment war er froh, dass alles so gekommen war, wie es eben geschehen war. Wäre er niemals auf Thanos getroffen und durch ihn gelitten, bis er unter dessen Kontrolle stand, hätte er niemals die junge Barton kennengelernt. Auch wenn vieles nicht gerade gut verlaufen war, so war er doch dankbar für sie, denn sie hatte seinem Leben ein neues Licht gegeben.

Eleya Barton - Killing the Monster | Avengers/Assassination Classroom CrossoverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt