Kapitel 20

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Am folgenden Montag fand Eleya sich wie üblich auf ihrem Platz ein. Sie hatte einige Papiere über den Tisch ausgebreitet, und in einem Ohr das Headset, sollte Loki sie anrufen.

Die Mission war denkbar gut verlaufen, und auch die darauffolgende Basis hatte einige Informationen für sie bereitgehalten. Dennoch fehlte ihr die ein oder andere, wie sie bemerkte, während sie konzentriert über die Akten blickte. Sie musste etwas übersehen...

Seufzend packte sie zusammen, als die Schüler nach und nach ankamen. Noch immer waren einige Blätter über ihrem Tisch verteilt, doch sie wollte nicht riskieren, dass einige der neugierigeren Teenager an die wirklich wichtigen Dokumente herankamen.

Da muss es doch etwas geben, das ich übersehen habe...

Am Mittwoch erhielt sie schließlich einen Anruf. Ihre Augenbrauen zogen sich etwas zusammen, während sie den gesprochenen Worten zuhörte, und sie hielt sich zurück, mit dem Finger auf den Tisch zu tippen, um den Unterricht nicht zu stören. Ihre Lippen bewegten sich beinahe lautlos, und waren für Karma, der seine Augen zu ihr gewandt hatte, der einzige Hinweis, dass sie nicht aufpasste. Zumindest dachte er das, bis er bemerkte, dass sie mit ihrer linken Hand weiterschrieb.

Ist sie nicht Rechtshänderin?, fragte er sich stumm, und sah zu, wie ihr Gesicht kurzzeitig den Ansatz einer Grimasse darstellte. Eleya stand auf, rief Karasuma's Namen, und sah zur Tür, bis der gerufene Lehrer eintrat.

"Code Assemble. Option B.", sagte sie, ohne eine Miene zu verziehen. Karasuma nickte.

"Take care." („Pass auf."), antwortete er in ihrer Muttersprache. Sie nickte, packte ihre Sachen und lief Richtung Tür.

„Also Eleya-san! Du kannst doch nicht einfach den Unterricht verlassen! Wir haben noch 3 drei weitere Stunden miteinander!", protestierte Koro-Sensei, was sie kurz zu ihm sehen ließ.

„Ich habe die Erlaubnis dazu, Koro-Sensei. Sie sind schließlich nicht meine einzige Verantwortung."

Damit wanderte ihr Blick zu Karasuma, der nickte. Koro-Sensei wirkte sprachlos, und wackelte mit seinen Tentakeln. Wenige Momente später war sie aus dem Gebäude verschwunden. Der Sportlehrer der E-Klasse wandte sich dem Monster zu, auch, wenn seine Worte auch an die Klasse gerichtet waren;

„Es stimmt. Eleya hat noch andere Orte, an denen sie in einigen Momenten sein muss. Jetzt ist einer von diesen."

„Warum ist sie dann überhaupt Teil der Klasse?", fragte Terasaka genervt. Karma drehte sich zu ihm um.

„Du bist doch nur wütend, dass sie all deine Anschläge abgewehrt hat und die Wette damit gewonnen hat. Hatte sie dich nicht gewarnt, dass das passieren würde?"

Der Rüpel ‚ts'te verächtlich, und Nagisa bekam einen Schweißtropfen an der Stirn.

„Nehmt es ihr bitte nicht übel. Sie hat viel zu tun, und es war ein bekannter Fakt, als wir dem Programm zugestimmt haben.", meinte Karasuma zu ihnen. Elli meldete sich.

„Karasuma-Sensei, dürfen wir fragen, was Eleya-san denn sonst so tut?"

„Das ist nicht unter den Informationen die Geheimhaltung benötigen, allerdings hat sie mich zu eurem eigenen Schutz gebeten, nicht zu viel darüber zu verraten. Es wäre das Beste, ihr fragt sie selbst danach."

„Aber Sie wissen mehr darüber?"

Karasuma sagte nichts, einen seltsamen Ausdruck in seinen Augen, nickte aber. Nagisa und Kaede sahen sich an, und auch Tomohito sah zu ihnen.

„Hey, wie wäre es, wenn wir dich nach der Schule ein bisschen verbessern Elli? Vielleicht könnten wir ein Programm entwerfen, damit du auf unseren Handy's mit dabei sein kannst. Dann könntest du auch Eleya ja begleiten, vielleicht Gesellschaft leisten oder so.", schlug Maehara schließlich vor.

„Das ist doch eine wundervolle Idee.", stimmte Koro-Sensei glücklich zu, und mahnte sie schließlich an, mit dem Unterricht fortzufahren.

Eleya unterdessen betätigte die Knöpfe des Quinjets, und fuhr langsam die Systeme hoch. Jarvis aktivierte sich, und sie lächelte kurz, als er sie begrüßte.

"Nice to hear you over the big systems again, J." („Schön, dich wieder über die großen Systeme zu hören, J.")

"Likewise, Miss Barton. The jet should be ready for take-off in a few seconds." („Gleichfalls, Miss Barton. Der Jet sollte in wenigen Sekunden Abflugbereit sein.")

"Thanks, J. Could you tell Tony I'm on my way?" („Danke, J. Könntest du Tony Bescheid geben, dass ich auf dem weg bin?")

"Sure thing Miss." („Klare Sache, Miss.")

Ein Schmunzeln flog über ihr Gesicht bei der Familiarität der Situation, und startete das Flugzeug. Dann, nach einigen Metern, schaltete sie den Autopilot, a.k.a. Jarvis ein.

"Now... Where did I put those papers again..." („So... Wo habe ich diese Papiere noch einmal hingetan..."), murmelte sie, und begann, die Mappen auf dem kleinen eingebauten Tisch auszubreiten.

Wenige Stunden später saßen die Schüler der E-Klasse gemeinsam in Japan an einem Programm, dass es Elli, auch Ritsu genannt, ermöglichen würde, sie alle digital zu begleiten. Koro-Sensei leitete sie an, um die Gelegenheit, ihnen Technik etwas näher zu bringen, zu nutzen.

„Ach mist.", fluchte Rio Nakamura schließlich, auf ihr Handy sehend. Noch war keine Elli in Sicht.

„Was ist los, Nakamura?", fragte Kaede, und sah herüber.

„Meine Eltern haben mir geschrieben. Sie wollen, dass ich nach Hause komme.", meinte die Blondine grimmig, und bedachte ihr Handy mit einem Blick, der den Tod hätte herbeiführen können.

„Sag ihnen doch einfach, dass du dir Nachsitzen eingehandelt hast.", kommentierte Karma, der daraufhin einem geworfenem Schulbuch ausweichen musste.

„Wenn ich das tue bekomme ich nur wieder Hausarrest!"

„Ihr könnt das Projekt auch morgen fertigstellen.", warf Karasuma beruhigend ein. „Ich schätze, dass Eleya erst am Nachmittag zurückkehren wird, folglich also erst am Mittwoch wieder in der Schule ist."

„Woher wollen Sie das wissen, Karasuma-Sensei?", wollte jemand wissen, sodass Karasuma sein Handy hochielt. Der Bildschirm war bereits wieder schwarz, aber es verdeutlichte das Gesagte.

„Sie hat mir eine Nachricht zukommen lassen. Mittwoch dürfte das Früheste sein, das sie schafft. Die Aufgabe wird einiges an Zeit fordern, wie auch die Gespräche, die sie darum führen muss. Sie will ausgeruht sein, bevor sie zurückfliegt, was vollkommen verständlich ist."

„Ah. Okay. Super. Dann geh ich jetzt nach Hause...?", meinte Rio, sich am Kopf kratzend.

Tomohito nickte. „Das wäre das beste, glaube ich. Meine Mutter hat mir auch eben geschrieben, und wenn wir morgen noch Zeit haben..."

Mit diesen Worten war es entschieden, und der Klassenverband löste sich langsam auf. Karasuma und Irina blieben zurück, letztere mit eher besorgten Blick.

„Hat sie auch geschrieben was für eine Art von Mission es ist?"

Karasuma schüttelte den Kopf. „Nein. Aber es soll eine Mission sein, die nicht allzu unüblich für sie ist."

„Mh-mh..."

Irina umschlung ihren Oberkörper mit ihren Oberarmen. Vor ihren Augen sah sie die junge Agentin vor sich. Dann schlich sich ein schüchternes, dünnes Lächeln auf ihre Lippen.

„Dann sollten wir für ihre Gegner hoffen, dass sie gnädig mit ihnen ist."

Eleya Barton - Killing the Monster | Avengers/Assassination Classroom CrossoverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt