Kapitel 26

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"Oh, you're here! Hey Honey!" („Oh, du bist hier! Hallo Süße!"), begrüßte ihre Mutter sie, und schloss die junge Agentin in eine Umarmung. Eleya lächelte unsicher.

"Hey Mom..."

"It's good to see you... Your father had me all worried when you didn't come here with them." („Es ist schön dich zu sehen... Dein Vater hat mir Sorgen mit nach Hause gebracht, als du nicht mit ihnen gemeinsam angekommen bist.")

"Mom...", sagte Eleya, kurz davor, die Augen zu rollen. "I came from Japan... Of course I'll take a little longer, even with the Quinjet." („Ich komme aus Japan... Natürlich brauche ich da etwas länger, auch mit dem Quinjet.")

"Ah, you're right. Sorry." („Ah, stimmt. Tut mir Leid."), meinte Laura Barton mit leichtem, unterdrückten Kichern. Eine Hand lag auf ihrem Bauch, in dem Eleya's viertes Geschwisterchen heranwuchs.

"How's the baby?" („Wie geht's dem Baby?"), fragte Eleya, obwohl es sie eigentlich brannte, ins Haus zu gehen und Loki zu finden. Ihr Training hielt sie vom Zappeln ab, und hielt ihre Gesichtszüge, wo sie bleiben sollten. Laura strahlte.

"Great. Though he decided he'd rather become a Nathaniel than a Natasha." („Gut. Auch, wenn er sich dazu entschieden hat, dass er lieber ein Nathaniel als eine Natasha werden möchte.")

Eleya zwang sich zu einem Lächeln, beglückwünschte ihre Mutter und drängte sich dann an ihr vorbei, die Treppe hoch. Sie hatte schon eine Ahnung wo Loki sein würde.



Wie sie vermutet hatte, würde Loki bei ihr schlafen, was sie von dem Zimmer, in dem sie ihn fand, ablesen konnte. Clint hatte ihren Teamkameraden bereits eben jene gezeigt, was auch erklärte, wie er es finden konnte. Die junge Blondine huschte zu ihm herüber.

"My love..." („Mein Lieber...")

Ihre Augen fingen das Bild vor ihr schneller, als ihr Verstand es konnte. Loki saß auf der Bettkannte, zusammengesunken, den Kopf in den Händen vergraben. Sie hätte schwören können, das Weinen seiner Seele zu hören.

"Eleya...?"

Sein Griff um seinen Kopf löste sich ein wenig, als ihre Finger sich um seine Schultern woben, und sie ihn in ihre Arme schloss.

"What... what are you...?" („Was... was machst du...?")

"Shhh... It's alright..." („Shhh... Es ist okay..."), wisperte sie, und blinzelte eine Träne fort. "It's alright..."(„Es ist okay...")

Als er merkte, dass sie es wirklich war, erwiderte er die Umarmung. Sie strich ihm über den Rücken, und hoffte, den Schmerz und die Erinnerung lindern zu können. Sie presste ihre Lippen auf seinen Haarschopf. Ihn so zu sehen tat ihr mehr weh, als eine Schusswunde es hätte tun können, obwohl die Verbindung zwischen ihnen blockiert war.

Loki war dankbar, dass sie da war.

"I-I'm sorry..." („E-es tut mir Leid..."), flüsterte er leise. Spürte ihre Wärme und das Gefühl, das es ihm brachte. Der Sturm in ihm wurde ein wenig gedämpft von ihrer Anwesenheit, doch er verschwand nicht. Dazu hatte die Vision, die er gesehen hatte, zu sehr aufgewühlt.

"Hey, hey, it's okay, love... It's alright... No need to feel sorry about anything... I'm here... I know why you did it..." („Hey, hey, es ist okay, Lieber... Es ist in Ordnung... Es gibt nichts, wofür du dich schämen brauchst... Ich bin da... Ich weiß warum du es getan hast...")

Ihre Hand erfasste seine, die, kühl wie immer, sanft ihren Platz fand. Er umschloss diese Berührung, als könnte er sie so für immer festhalten, den Anker, der ihn vor dem Ertrinken rettete, obwohl es so häufig schon anders herum gewesen war. Das Wasser hatte ihm bereits bis zu den Augen gestanden, als sie kam, und ihn wieder herausholte, sicherte. Sie hielt ihn fest, nicht willens, ihn loszulassen. Und tief in seinem Innern, war er dankbar dafür.

"It's okay... Everything is fine... No worries, love... You don't have to shut me out... I won't judge, I'm here for you..." („Es ist okay... Alles ist gut... Keine Sorgen, Lieber... Du musst mich nicht aussperren... Ich werde dich nicht verurteilen, ich bin da für dich..."), flüsterte sie wieder und wieder, bis die Anspannung in seinem Körper begann, sich zu lösen. Sie spürte, wie Muskel für Muskel sich entspannte, und er sich zur Abwechslung bei ihr anlehnte. Ihre Stimme wirkte auf ihn wie eine heilende Salbe, die alle Wunden schloss, wie ein Tropfen Wasser eines Verdurstenden in der Wüste, ein Gegensatz zu dem, was er vorher verspürt hatte. Sie legte ihre Stirn an seine. "You don't have to show me... You don't have to feel like I'll ever leave... I won't leave you, no matter what..." („Du musst es mir nicht zeigen... Du musst dich nicht fühlen, als würde ich dich je verlassen... Ich lasse dich nicht zurück, egal was...")

Loki stützte sich an die Nähe, die sie ihm bot, bevor er langsam, wie bei einem Tau, wo man die Fäden langsam trennte, die Verbindung wieder öffnete, das Geflecht aus Strängen von Magie auflöste. Das Schloss und die Tür, das ihre Verbindung blockiert hatte, entriegelte. Ein weiterer Kuss fand seinen Weg auf seine Haare. Wortlos klammerte er sich fester an ihre Hände, während sie die Gefühle entgegennahm, die plötzlich zu ihr geflossen kamen wie eine Flutwelle.

Die beiden hatten bereits früh in ihrer Beziehung gemerkt, wie absolut besonders das Band zwischen ihnen war. Sie waren auf mehr als nur einer Ebene verbunden; teilten Erinnerungen und Gefühle, das Jetzt und das, was ihnen widerfuhr, ihre Zukunft und ihre Vergangenheit. Beinahe wie ein telepathische Gedankenbindung, die Eleya und Loki beispielsweise verriet, wann der Andere einen Albtraum hatte, unter physisches oder psychischen Schmerzen litt oder sich einfach nur unwohl fühlte. Diese Verbindung ging sogar so weit, dass viele vermuteten, dass das Wort 'Seelenverwandte' diese Bindung nur im Ansatz beschreiben konnte.

Dies hatte natürlich Vor- und auch Nachteile, wie der geteilte Schmerz, die dadurch entstehende Verlängerung von Eleya's Leben, die sie jetzt schon bemerkten... Allerdings konnte der Partner, wenn er wirklich wollte, den Anderen von seiner oder ihrer Gefühlswelt ausschließen, und somit diese Verbindung blockieren. Das sorgte dafür, dass sich beide plötzlich allein mit ihrem Leid oder Gedanken wiederfanden, ähnlich wie normale Menschen. Der Nachteil davon; keine ihrer Seelen war mehr daran gewöhnt, aus dem Nichts allein zu sein, was die Besitzer häufig heillos überforderte. Genau wie Eleya, die sich innerhalb weniger Sekunden unglaubliche Sorgen gemacht hatte, und der Grund, dass sie sich geschworen hatten, es nur in äußersten Notfällen oder Notsituationen zu tun.

Vor Eleya's Augen ratterten Bilder herab, wie bei einem schnell vorgespulten Film. Bilder, die ihr auf qualvolle Weise bekannt vorkamen. Ihre Lippen pressten sich zusammen, und sie schwor sich stumm, der jungen Maximoff eigenhändig den Hals umzudrehen. Unter anderem, da sie nicht nur Loki, sondern das ganze Team mit ihren Albträumen geplagt hatte. Sie wollte gar nicht wissen, was Tony oder Steve, geschweigedenn Natasha und Thor gesehen hatten. Clint war verschont geblieben, soweit sie wusste, Bruce dagegen nicht. Ihr Innerstes brannte von dem Schmerz, den sie fühlen mussten, und den Wunden, die das Geschehene wieder aufgerissen haben musste.

Loki spürte ihre Wut, und fühlte sich getröstet, dass die junge Barton ihn so sehr liebte. Egal was geschehen würde, sie würde bleiben, und immer an seiner Seite stehen. Beruhigt ließ er sich fallen, und entspannte sich in ihren Armen, wissend, dass sie ihn halten würde, bis ans Ende ihrer Tage...

Eleya Barton - Killing the Monster | Avengers/Assassination Classroom CrossoverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt