Kapitel 1

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Lange hatte ich gezögert und gewartet, ob sein Partner auf ihn zu kommt und ihm die Tränen von der Wange wegwischt, ihm seine wärme schenkt und sich für das was er getan hat oder bzw. gesagt hat entschuldigt.

"Warum bist du hier statt bei ihm". Fragte ich doch letztendlich, nachdem sich eine Weile nichts getan hat. Ich konnte ihn nicht in diese Situation alleine lassen. Dafür hatte dieser Junge viel zu große Interesse in mir geweckt.

Zudem wusste ich ganz genau, dass mir nicht zustand, mich in deren Beziehung und deren Problemen einzumischen.

Er blickte zu mir, sah traurig und enttäuscht aus, aber er versuchte so schnell wie möglich die Enttäuschung aus seinem Gesicht weg zu lächeln. Leider ohne Erfolg.

Ich seufzte.

"Er ist ein Idiot" sagte mein Gegenüber ohne zu zögern und zuckte dabei mit den Schulter, um sich dann wieder zum Brunnen vor uns zurück zu drehen um das Wasserspiel vor uns weiter zu betrachten.
Ihm schien es wohl egal zu sein, ob ich diese Worte die er eben aussprach, meinem Boss welcher sein Verlobter war weitergeben könnte. Tatsächlich wäre dies auch meine Pflicht gewesen, die ich ungerne nachgehen würde.

"Das sind keine besonders schöne Worte, um sein Partner zu beschreiben" erwiderte ich lächelnd, dennoch konnte ich nicht einfach zugeben, dass das was er sagte der Wahrheit entsprach. Stattdessen versuchte ich ziemlich höfflich und gelassen zu bleiben. Ich wollte weder ihm noch meinem Arbeitgeber zu nahe treten.

"Wie würdest du jemanden nennen, der so etwas abzieht" Ein schwaches lächeln seinerseits, bevor er seinen Blick von dem Brunnen vor uns löste, um mir dann erneut in die Augen zu sehen.

"Ein Idiot". Ein grinsen meinerseits. Diese Worten könnten mir meinem Job kosten, aber ich war fest davon überzeugt, dass mein Gegenüber seinem geliebten keinen einzigen Wort von unserem Gespräch berichten würde. Und ganz ehrlich, das hatte ich ebenfalls nicht vor.

"Darf ich?" ich deutete auf dem Sitz neben ihm, und vergewisserte mich, dass sich sein Verlobter sich nicht auf dem Weg zu uns befand.
Dieser schien sich aber prächtig mit Gästen zu unterhalten, und scherte sich nicht darum, wo sein Partner sich gerade befand geschweige wie es ihm ging.

Nickend gewährte mir mein Gegenüber Platz neben ihm zu nehmen, den ich dankend annahm.

"Was willst du?" fragte mich Ian letztendlich. Ich konnte sein Zweifel verstehen, denn eigentlich hatten wir nichts wirklich mit einander zutun gehabt. Ich war nur den Assistent von Julian seinem Verlobten. Alles was ich tat und sagte war zum Wohl von Julian gedacht.

"Es tut mir leid was Julian sagte." Hielt ich kurz.

Genervt verdrehte Ian seine Augen. "Sag bloß er hat dich hergebeten"

Schnell verneinte ich seine Aussage, indem ich mein Kopf schüttelte. Wüsste Julian, dass ich mich sein Verlobten statt den Gäste widme, würde er das sicherlich nicht gut heißen.
Ich hielt mein Blick weiterhin auf Ian fixiert. Er war schmal und wirkte sehr zerbrechlich.

"Nun, obwohl ich Julians Assistent bin, kann ich noch genau unterscheiden, wenn sich mein Boss mal wieder daneben benimmt" Nervös lächelte ich.

"Aiden richtig?" Ich nickte entsetzt.

Kaum zu fassen, wie lange ich schon für Julian arbeitete, und Ian scheint kaum von meine Existenz mit bekommen zu haben. Einerseits kann ich es ihm nicht verübeln. Wir unterhielten uns zu selten, bzw. gar nicht und ich war zu anderen ziemlich beschäftig mit Julians Papierkram.

Indem Moment wo Ian mir etwas mitteilen wollte, und dabei war seinem Mund zu öffnen war Julian schon im Anmarsch.

"Hey Aiden, könntest du bitte Mr, Schmidt bei dem heutigen Vertrag helfen" hielt Julian knapp und warf mir einen warnenden Blick zu. "Natürlich" Erwiderte ich höfflich ehe ich mich räusperte, mein Anzug glatt strich und zurück in die Menschen Menge zulief, aber nicht ohne vorher einen Blick zu Ian zu wagen, der bereit war Julian für seine Worten umzubringen.

Sex With You (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt