13 - [Erkenntnis]

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,,Ihr habt einmal mit einander rumgehangen!" Wisperte Kelly von meiner linken. Theo stimmte ihr mit einem nicken zu.

Ich seufzte lautstark auf. Sofort vernahm ich ein räuspern, welches von Mister Swan kam, der heute das Nachsitzen betreute.

Theo und Kelly wussten immer noch nichts von der Sache mit Courtney. Ihre Worte verstärkten nur meine Schuldgefühle.

Ich fühlte mich schon miserabel wegen dem Zettel, doch wusste ich nicht mehr, wie ich ihr unter die Augen treten konnte.

Es fühlte sich an, als wäre ich ihr eine Erklärung schuldig, wie als müsste ich mich rechtfertigen, was ich nicht musste!

,,Ganz ehrlich, Rosalie, es ist wahrscheinlich irgendeine bescheuerte Wette" Erklang Kelly's Stimme wieder.

Ich verstand den Kontext nicht, und starrte sie deswegen verwirrt an. Theo stöhnte allwissend auf.
,,Rosalie, du hast soviel Bücher gelesen, da müsstest du dieses Klischee doch kennen" Nun wirkten beide entsetzt.

Ich forderte eine Erklärung.
,,Die Coolen Mädels die etwas mit den Badboys zu tun haben, nutzen Leute wie dich aus, um für Unterhaltung zu sorgen" Meinten die beiden besorgt.

Es war wirklich ein Klischee. Sie freundten sich mit einem an, nur um dieser Person nach Lust und Laune zu blamieren. Besonders wenn sie Interesse am selben Jungen hatten.

Doch Courtney hätte keinen Grund gehabt, schließlich war Ashton ihr Bruder.

Wir hatten doch soviel Spaß zusammen. Hatte sie soviel Spaß mit Becca? Ashton? Jackson? Jasper?

Ich bezweifelte es. Sie sah von den Jungs genervt und angewidert aus, und Becca kam einfach aus dem Nichts zu ihr. Becca war einfach da. Sie existierte einfach.

Langsam kam ich mir mit meiner Obsession dumm vor. Natürlich war sie dumm, dass wusste ich auch selbst, doch für mich war es wichtig.

Kelly und Theo hatten von klein auf, ihre eigenen Verehrer, Valentinsschokolade und Liebesbriefe. Außerdem hatten sie sich verliebt. Sie beide waren in der Lage, sich zu verlieben.

Sie gehörten zwar zu den Außenseitern, trotzdem waren sie begehrt.

Ich fiel ständig in den Hintergrund und suchte mir Schutz in meinen Büchern, bis ich zu einem Punkt kam, an dem ich glaubte, dass ich liebe nur auf eine Weise finden könnte.

Ich dachte, dass ich es nicht erzwinge, sondern nur einen kleinen Schubser geben würde, um Ashton seine Gefühle bewusst zu machen.

Stattdessen habe ich mir bewusst gemacht, dass ich nichts für Ashton empfand und wahrscheinlich nie etwas empfinden würde.

Ich atmete erleichtert auf. Die Last fiel mir wirklich vom Herzen.
,,Wisst ihr was?" Flüsterte ich nach langen Schweigen.

Sofort schauten sie mich erwartungsvoll an.
,,Ich geh doch zur Party" Verkündete ich leise. Sie beide verzogen ihre Mienen.
,,Warum?" Theo wirkte verzweifelt.
,,Weil ich einfach mal Spaß haben möchte" Lachte ich leise.

Kelly's Mundwinkel hoben sich.
,,Also..." Zog sie das Wort in die Länge.
,,Ashton ist jetzt Geschichte?" Ihre Augen leuchteten förmlich.

Ich nickte zögernd.
,,Warum, weshalb, weswegen?" Theo verstand die Welt nicht mehr, und ließ mich das auch wissen.

Sorgfältig suchte ich meine Worte zusammen.
,,Ich sollte wirklich damit aufhören, mich in Ideen und ideale zu verlieben" Ich spürte das Blut in meinem Gesicht.

Ich fühlte mich wie ein idiot. Ich war selbst von mir beschämt
,,Was hat dich zur Vernunft gebracht" Fragte er mich sofort danach.

Wieder überlegte ich bedacht.
,,Courtney" Sie war eine tolle Freundin, die ich achtlos ausnutzen wollte, nur um an Ashton ran zu kommen.

Sie wusste wahrscheinlich nicht einmal, wie dankbar ich ihr war. Aber wie auch? Ich hatte sie erst vor wenigen Stunden verletzt.

Theo und Kelly standen Fragezeichen in ihren Gesichtern geschrieben. Ich hatte schließlich nie etwas erwähnt.
,,Da gibt es eventuell einige Sachen, von denen ihr nichts wisst" Meinte ich kleinlaut.

Ich entlockt beiden ein geschocktes Stöhnen, welches von der Klingel übertönt wurde.
,,Ihr könnt jetzt gehen" Sagte Mister Swan.

Mit unseren Sachen liefen wir zu Kelly's Auto. Wir saßen wie heute Morgen auf unsern Plätzen.

Sofort als wir vom Schulhof runter waren, folgten ihre Worte:
,,Wir warten" Sprach sie offensichtlich wütend.

Tief atmete ich ein und aus.
,,Seit meinen ersten Treffen mit ihr, habe ich nichts mehr von Courtney erzählt" Man konnte meinen Frust heraus hören.
,,Es gab eine Situation beim Nachsitzen, dann eine in der Bibliothek und in der Bücherei meiner Eltern" Ich stoppte.
,,Und das war gestern Abend" Sagte ich in einem Atemzug.

Ruckartig hielt Kelly an einer Ampel.
,,Was?!" Meinten beide synchron.
,,Die Jeansjacke ist von ihr..." Ich versuchte mein Lächeln beizubehalten, doch meine Schuldgefühle übernahmen die Oberhand.

,,Warum hast du uns nichts gesagt?" Theo klang verletzt.
,,Ich weiss es nicht" Ich legte meinen Kopf in die Hände.
,,Du kannst uns vertrauen" Preste Kelly hervor.
,,Ich weiss" Flüsterte ich.

Wir schwiegen. Wie schwiegen sehr lange.
,,Möchtest du auf die Party wegen Courtney?" Brach Theo die Stille.
,,Ja, ich muss mich bei ihr entschuldigen" Für mehr, als nur dem Zettel. Sprachen meine Gedanken.
,,Die Party ist erst in zwei Wochen" Beteiligte sich Kelly.
,,Dann habe ich zwei Wochen Zeit, um mich auf dieses Gespräch vorzubereiten" Meinte ich enthusiastisch.

Ein kleines Kichern stießen beide aus.
,,Das klingt nach unserer Rosalie" Sprach Kelly mit Theo.

Ich hatte es nicht bemerkt, als der Wagen zum Stehen kam.
,,Dann arbeite an der Entschuldigung" Lachten die beiden.

Ich schaute aus dem Fenster und realisierte, dass ich zu Hause war. Ich öffnete die Tür und wank den beiden zum Abschied.

Im Treppenhaus traf ich auf meinem Vater, welcher mich mit hochgezogerner Augenbraue musterte.
,,Ich musste wieder Nachsitzen" Gab ich gequält wieder und schländerte die Treppe nach oben. Ich sah noch, wie er mit einem Lächeln den Kopf schüttelte.

Meine Mutter hätte mich für meine Aussage umgebracht. Das erste Mal gefiel ihr schon nicht, da konnte ich diesmal mit einer schlimmeren Strafe, als verlängertes Handyverbot, rechnen.

Ich öffnete die Haustür und rannte sofort in mein Zimmer. Ich wollte mich auf mein Bett fallen lassen, doch da viel es mir ins Auge.

Der hässliche schwarze Einwand, zog mich mal wieder an. Ich lief zu meinem Regal, lehnte mich an diesem und begann zu blättern.

Ich mochte Krimis immer noch nicht, doch Courtney liebe sie. Ich wollte wissen, was sie sonst noch gelesen hatte.

Hopelessly In Love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt