Kapitel 33

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PoV. Lilie Stone

Wir folgen Professor Snape in die Kerker, wo er uns in sein Büro führt. Dort bittet er uns Platz zu nehmen und sieht uns dann abwartend an. "Erzählt.", meint er und lehnt sich in seinem Stuhl zurück. Etwas unwohl sehe ich meine Freunde an. Klar, wir können Professor Snape vertrauen, aber ob wir ihm das erzählen sollten? "Wir sind vom Abendbrot gekommen und haben eine Stimme gehört, der wir damm gefolgt sind. Dann sind wir in dem Korridor gelandet, wo Mrs. Norris hing und die Schrift an der Wand war. Uns ist aufgefallen, dass viele Spinnen aus dem Fenster gekrabbelt sind und der Boden überflutet war. Dann haben wir alles zusammengezogen und herausgefunden, dass ein Basilisk in der Schule unterwegs ist. Wir wollten deswegen Salazar mal schreiben.", meint Hermine und Professor Snape sieht sie stirnrunzelnd an. "Ich bin heute Abend sowieso noch bei Tom, da kann ich Salazar gleich fragen, wenn ihr wollt.", bietet er dann an und wir nicken dankbar. "Und jetzt ab mit euch in eure Betten.", scheucht der Professor uns dann aus seinem Büro. Ich zögern kurz und bedeute Hermine, die mein Zögern bemerkt hat, dass sie schonmal vorgehen soll. "Kann ich... kann ich Sie noch etwas fragen bitte?", frage ich leise den Zauertränkeprofessor. "Natürlich.", antwortet dieser und sieht mich abwartend an. "Uh... das klingt jetzt vielleicht komisch aber... kann es sein, dass mit dem Schulleiter was nicht stimmt? Er verhält sich seltsam... im einen Moment begeht er lachend morde und im Nächsten entschuldigt er sich und wirkt ernsthaft besorgt. Und in diesen Momenten wirkt er auch gehetzt. Bilde ich mir das ein oder stimmt wirklich was nicht mit dem Schulleiter, außer dass er eventuell wahnsinnig ist..?", Professor Snape sieht mich mit einem für mich nicht deutbaren Blick an und ich werde unruhig. "Wenn das alles Unsinn ist vergessen Sie es und ich gehe einfach ins Bett.", platz es aus mir heraus, nachdem ich die Stille nicht mehr aushalte. "Nein, du hast recht. Ich bin erstaunt, dass du fragst.", meint der Professor sanft und mir fällt ein Stein vom Herzen. "Professor Dumbledore kam Ende letzten Schuljahres zu mir und bat um meine Hilfe. Er wollte, dass ich einen Gegentrank gegen den Zauber 'nae uiji' finde. Er wurde wohl von Gellert Grindelwald damit belegt. Ab und zu kommt er wohl gegen den Zauber an, aber er kann ihn nicht von selbst brechen. Allerdings habe ich noch nie von dem Zauber gehört und bis jetzt auch noch nichts dazu gefunden.", erklärt er und ich sehe ihn nachdenklich an. "'Nae uiji'... das ist koreanisch und bedeutet soviel wie 'mein Wille'.", sage ich in Gedanken, "Ich glaube, ich habe davon mal gelesen. Allerdings ist das Buch auf koreanisch verfasst. Ich werde Tixy bitten, mir es aus der Bibliothek zuhause zu bringen.". Professor Snape sieht mich erstaunt an. "Ich dachte, du würdest Dumbledore hassen?", fragt er verwirrt. Ich schüttel den Kopf. "Ich habe eine Riesenangst vor dem Mann. Aber ich hasse ihn nicht, zumindest nicht mehr wirklich. Seitdem er sich in der Kammer, wo der Stein der Weisen war, entschuldigt hat. Klar, was er getan hat ist unverzeihlich, aber offenbar steht er unter einem Zauber und wollte das nie tun. Ich denke, ich werde immer Angst vor ihm haben, aber dass jemand unter einem solchen Zauber steht wünsche ich niemandem; und wenn wir es schaffen, den Zauber zu brechen, dann kommt auch niemand weiteres zu Schaden.", erläutere ich meine Sichtweise, "Sobald ich das Buch habe übersetze ich das, was ich zum Zauber finde und gebe es Ihnen.". "Woher kannst du eigentlich korranisch?", fragt Professor Snape, nachdem er dankbar genickt hat. "Mir war langweilig und ich wollte was neues lernen. Ich kann auch noch ein paar andere Sprachen, aber die meisten nicht fließend.", ich zucke mit den Schultern. "Sehr interessant. Aber du solltest auch ins Bett. Deine Freunde sind sicherlich schon besorgt und die Sperrstunde hat bereits begonnen. Ich bringe dich zum Gemeinschaftsraum, damit du nicht von Mr. Filch erwischt wirst.", meint Professor Snape mit einem Blick auf einen Tempuszauber. Ich nicke dankbar und gemeinsam gehen wir aus seinem Büro und er bringt mich zum Ravenclawturm. "Danke.", bedanke ich mich und er wünscht mir eine gute Nacht und verschwindet dann mit wehenden Umhang wieder in Richtung Kerker. Ich wende mich der Tür zu und beantworte das Rätsel.

"Lilie, da bist du ja. Was wolltest du noch von Professor Snape wissen?", empfängt mich Hermine neugierig, als ich unser Zimmer betrete. Luna sieht verträumt von ihrer Zeitschrift auf und begrüßt mich. "Hey Luna.", gebe ich zurück und setze mich dann zu Hermine aufs Bett. "Ich habe Professor Snape wegen Dumbledore gefragt.", beantworte ich ihre Frage und knete meine Hände. "Warum das?", fragt Hermine besorgt und nimmt meine Hände. "Er hat sich so seltsam verhalten. Ich wollte wissen, ob ich mir das einbilde oder nicht.", erkläre ich leise und betrachte unsere verschlungenen Hände. Es löst ein kribbeln in mir aus, aber ich kann es nicht zuordnen und rede deswegen weiter. "Professor Snape meinte, Dumbledore steht unter einem Zauber. 'Nae uiji'. Er versucht, einen Gegentrank zu brauen. Ich werde Tixy bitten das Buch mit dem Zauber herzubringen und dann die wichtigen Stellen übersetzen.", ich sehe auf und sehe in Hermines erstauntes Gesicht. "Du bist tapfer, Lilie. Es gibt nicht viele, die jemandem helfen, vor dem sie so große Angst haben, wie du vor dem Schulleiter.", ertönt Lunas verträumte Stimme und ich wende meinen Kopf zu ihr. "Danke, Luna.", lächel ich leicht und sie erwidert das Lächeln und wendet sich dann wieder der Zeitschrift zu. "Luna hat recht, du bist wirklich tapfer.", meint auch Hermine und drückt bestätigend meine Hand, "Wenn es dir zu viel wird, ich bin immer für dich da, ja?". "Danke.", hauche ich und umarme sie. "Du kannst Tixy morgen rufen, wir sollten jetzt schlafen, es ist spät.", meint sie und gibt mir einen Kuss auf die Wange, bevor sie aufsteht und ins Bad geht. Ich werde, warum auch immer, leicht rot und mein Herzschlag beschleunigt sich. Jetzt ist auch dieses kribbeln wieder da. Ich sehe Hermine nach, bis sie die Badezimmertür hinter sich geschlossen hat, dann stehe ich auf und mache mich Bettfertig.









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