Ich fühlte mich schrecklich. Und obwohl ich in meinem Bett lag, hatte ich das Gefühl, dass ich einen Marathon gelaufen war. Mein Herz raste, ich war nass geschwitzt und zitterte am ganzen Körper. Ich schluckte schwer und schloss meine Augen im Versuch meinen Puls zu beruhigen. Doch das hielt ich keine Sekunde aus. Sofort musste ich meine Lider wieder aufreißen und in die Dunkelheit starren.
Stumme Tränen liefen mir über die Schläfen und wurden von meinem Haar aufgefangen, welches noch vom Abend gelockt war. Bei der Erinnerung an die vergangenen Stunden zog sich mein Magen zusammen. Das Zittern wurde schlimmer und ich bekam kaum noch Luft. Aus meiner Lunge kam nur noch ein merkwürdiges Rasseln, so als hätte ich mein Leben lang Kette geraucht. Panik machte sich in mir breit, verteilte sich in rasender Geschwindigkeit durch meine Blutbahnen und ließ mich fast das Bewusstsein verlieren. Ich atmete schwer. Meine eisigen Finger umklammerten meine Oberschenkel, nachdem ich mich aufgesetzt und nach vorne gebeugt hatte. So bekam ich wieder mehr Luft. Trotzdem konnte ich das Blut in meinen Ohren rauschen hören, was mich daran erinnerte, dass ich kurz davor war ohnmächtig zu werden, wenn ich mich nicht innerhalb kürzester Zeit wieder einbekam.
Meine Finger bohrten sich fest in meine Haut und der Schmerz ließ mich etwas anderes spüren, als die unbarmherzige Panik, die mich gerade fast verschlungen hatte. Endlich konnte ich mich wieder darauf konzentrieren, meine Atmung unter Kontrolle zu bekommen und tiefe Züge zu nehmen, um meinen Körper mit Sauerstoff zu versorgen. Erst langsam nahm das Kribbeln in meinen Gliedern ab. Mein Herz pochte noch immer schneller als normal, doch wenigstens war ich in keinem Ausnahmezustand mehr. Ich schluckte schwer. Meine Augen streiften über meine Beine, über meinen Bauch, hinauf zu meiner Brust. Ich hatte noch immer das schwarze, knappe Kleid an, welches meine Brüste durch den gewagten Ausschnitt besonders gut in Szene setzten. Ich hatte es immer gerne getragen. Doch jetzt fühlte es sich an wie eine verletzende Hülle, die sich in meine Haut brennen wollte. So schnell es ging, versuchte ich den Reißverschluss am Rücken zu öffnen, was nicht sehr schwer war, denn er war ja bereits zur Hälfte runtergezogen. Ich versuchte nicht daran zu denken, wem ich das zu verdanken hatte, ansonsten würde ich mich übergeben müssen.
Nachdem ich das Kleid ausgezogen hatte, kletterte ich von meinem Bett. Ich trug nur noch meinen BH, daher band ich mir schnell ein Handtuch um den Körper, auch wenn mir das leise Schnarchen meiner Mitbewohnerin signalisierte, dass sie tief am Schlafen war und mich niemand nackt sehen würde, wenn ich ihn schon im Zimmer auszog. Doch heute Nacht hätte ich meinen Körper am liebsten unter einer großen Decke vor allen Blicken versteckt. Selbst vor meinen.
Das schwarze Kleid stopfte ich in den Mülleimer, bevor ich ins Bad ging. Ich vermied es in den Spiegel zu schauen, weil ich wusste, dass es mir Angst machen würde, was ich zu sehen bekommen würde. Daher stand ich innerhalb kürzester Zeit unter der Dusche und verspürte in dem Moment das erste Mal seit dem heutigen Abend so etwas wie einen inneren Frieden. So lange das warme Wasser über meinen Kopf lief und mich komplett durchnässte, hörten meine Finger endlich wieder auf zu zittern. Ich lehnte meine Stirn gegen die Fliesen der Dusche und atmete tief ein. Ich beobachtete die vielen Tropfen, die meinen Körper hinunterliefen und meiner Haut schmeichelten. Dann rieb ich mich überall mit meiner nach Rosen duftenden Duschlotion ein, bis ich die natürliche Hautbarriere komplett zerstört hatte. Jedenfalls vermutete ich das, denn ich hatte das Gefühl mich überall reinigen zu müssen und scheuerte dementsprechend stark meinen Körper ein.
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Living my shittily ever after
Teen FictionTiffany hat genug von Männern. Daher verschreibt sie sich einer strikten Jungsdiät, um erstmal ihre Ruhe zu haben. Wäre da nur nicht James, der ihren Plan ganz schön zum Wanken bringt. Triggerwarnung: In dieser Geschichte werden sensible Themen be...