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LOUIS P.O.V.

Ich blase meinen Zigarettenqualm genüsslich aus, während ich auf der dreckigen, alten Couch sitze und ein paar mal auf das Radio schlage.

Außer den Wassertropfen, die von der Decke, dank den kaputten Rohren, fallen und den Geräuschen des Radios, hört man nur Niall's Magen knurren, der auf dem kalten Boden sitzt und an einem kleinen Tisch, mit Harry Karten spielt. Gekonnt ignoriert er es, wie wir alle.

Die Sonne strahlt genau, durch die großen Fenster mit den zerrissenen Vorhängen, auf die Jungs, weswegen Styles, mit seiner Zunge schnalzend, seine Augen zusammenkneift und zu überlegen scheint, welche Karte er als nächstes spielen soll. Wenn man uns sieht, könnte man, abgesehen von diesem dreckigen und leeren Raum, meinen, dass wir keine einzigste Sorge hätten.

Plötzlich geht die alte knarrende Tür auf und ein gutgelaunter Zayn kommt herein. Er bleibt am Türrahmen stehen und verschränkt seine Arme vor seiner Brust.

"Was grinste so doof?", frage ich ihn leicht amüsiert, während er in die Hände klatscht.

"Männer, ratet mal wer morgen Geburtstag hat?"

Er lässt sich auf den Platz neben mir fallen, weswegen der ganze Staub durch die Luft wirbelt.

"Callahan's geliebte Tochter. Und ratet mal, was das heißt?"

Er grinst uns teuflisch an, was ich erwiedere, während Horan so guckt, als würden wir eine andere Sprache sprechen.

Zayn verdreht die Augen und schnappt sich eine Zigarette von mir.

"Richtig. Was wäre eine Party ohne uns, oder meine Herren? Wir haben Callahan schon zu lange verschont. Auch wenn das morgen kein Zuckerschlecken wird, müssen wir es irgendwie schaffen, ihn zu überraschen. Mittags lässt er den Festsaal schmücken. Das heißt, bevor das Team für die Beschmückung durch das Tor fährt, müssen wir sie überfallen und dann abwarten. Ich hoffe, Jungs, ihr wisst, wie man Girlanden aufhängt und Ballons aufbläst?"

"Wenn wir diesen Wixxer endlich schnappen, würde ich sogar Blumenkränze machen."

Harry ballt seine Hände zu Fäußten und ich spanne meine Muskeln an. Diese Nacht wird noch lang. Ich will, dass Callahan leidet.

Bevor ich mir eine neue Zigarette anzünden kann, wird brutal die Tür aufgestoßen und eine weinende Charleen platzt herein.

"Louis.. Brandon! Er-, er ist tod!"

LIV P.O.V.

Die Zahlen des Weckers sagen mir, dass wir genau jetzt Mitternacht haben.

"Happy Birthday, Liv. Auf ein neues, langweiliges Jahr", murmele ich zu mir selber und seufzend wende ich mich, in meinem Bett, auf die andere Seite. Manchmal frage ich mich, wie mein Leben wohl aussehen würde, wenn Mom noch leben würde. Genauso wie jetzt?
Ich schließe meine Augen, kann jedoch nicht einschlafen. Stöhnend stehe ich auf und tapse zum Fenster, um die Vorhänge zu schließen. Doch ich halte inne, als ich sehe, wie sich die Blätter eines Baumes, hinter unserer Gartenmauer bewegen. Der Wind kann es nicht sein, sonst würden sich auch die Blätter der anderen Bäume bewegen.

Was ist, wenn es ein Einbrecher ist?

Ok, Liv.
Die Sache auf dem Markt hat dich echt mitgenommen. Ich werde ja noch ganz paranoid.
Kopfschüttelnd schließe ich die Vorhänge und lege mich schlafen.

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"Alles Gute, Liviana."

Eine Frau mit einem roten Kleid und kurzen blonden Haaren umarmt mich, was ich mit einem Lächeln erwiedere. Ihre Klunker sind kaum zu übersehen, genau wie die Farbe in ihrem Gesicht. Ich kenne nicht mal die Hälfte dieser Leute. Im Grunde genommen gar keinen, außer Jane, Liam und den Security's. Es ist wie jedes Jahr.
Der Festsaal ist voll mit Leuten, die älter als ich sind und sich mit meinem Vater unterhalten, der sich prächtig amüsiert, während ich lächele, aber innerlich einfach nur lieber an einem anderen Ort wäre. Aber als Tochter des Regierungschefes nimmt man das halt in Kauf.

"Mir ist mega langweilig."

Jane gesellt sich mit einem Glas Punch zu mir, während ich sie tadelnd ansehe. Ihre dunklen Haare passen perfekt zu ihrem dunkelblauen Kleid.

"Dein wieveltes Glas ist das, Fräulein?"

"Sorry, Mama, aber ich habe ja sonst nichts zu tun, außer dumm durch die Gegend zu lächeln."

Sie zieht eine Grimasse, was mich lachen lässt.

"Ich habe dir gesagt, bleib zu Hause."

"Nein, ich lasse dich doch nicht im Stich. Ich habe sogar für dich das Date mit Dan verschoben."

Sie lächelt mich stolz an, woraufhin ich sie lächelnd umarme. Sie kichert, da sie meine Haare kitzeln, die ich gelockt habe.

"Findest du nicht, dass diesmal die Girlanden, Blumen und überhaupt die ganze Dekoration anders aussieht?"

Ich schaue mich um und bleibe an dem Personal hängen, die das Festsaal geschmückt haben. Sie haben wie jedes Jahr, einen weißen Anzug an, nur tragen sie eine weiße Maske. Der Grund ist mir unerklärlich. Wahrscheinlich dachten sie, dies wäre ein Maskenball.
Jane reißt mich aus meinen Gedanken.

"Dein Kaugummi kommt."

Sie verdreht die Augen und bevor ich irgendetwas sagen kann, steht Liam schon vor mir und küsst sanft meinen Handrücken.

"Alles Gute, Liv."

Ich lächele ihn gequält an, während er mich durchdringend ansieht und ich bete innerlich, dass er die Würgegeräusche, die von Jane ausgehen, nicht mitbekommt.

"Wunderschön, nicht?"

Er legt seinen Arm um meine Taille und schaut durch die Masse. Ich gebe ihm keine Antwort, da er eh keine erwartet. Für ihn ist es selbstverständlich, dass es mir gefällt.

"Wie wär's mit einem Tanz?"

Er zieht mich mit sich in die Mitte des Saales und bevor ich protestieren kann, stoße ich gegen jemanden, weswegen der ganze Punch in seiner Hand, auf mein cremefarbiges Kleid landet.
Genervt blicke ich hoch und bleibe wie erstarrt stehen. Nicht die Maske und der weiße Anzug ist das, was mich fesselt, sondern diese Augen.

Er wendet seinen Blick ab und verschwindet in der Menge. Verwirrt starre ich ihm hinterher.
Das waren dieselben blau-grauen Augen. Ich bin mir sicher.

Ich starre immernoch in die Richtung, in die er verschwunden ist und bemerke gar nicht, wie James versucht mir den Punch vom Kleid zu wischen. Nachdem ich mich wieder gefasst habe, greife ich nach seiner Hand.

"Schon gut."

Mit einem sanftem Lächeln, verschwinde ich kurz in mein Zimmer um mich umzuziehen. Als ich wieder hinunterkomme, bemerke ich, wie mein Vater auf der kleinen Bühne steht und wie jedes Jahr, eine lange Rede haltet, um mir vor allen Leuten zum Geburtstag zu gratulieren. Eigentlich hatte ich gehofft, dass ich genau den Teil verpasse, jedoch will das Schicksal wohl, dass ich mir es auch dieses Jahr anhöre.

Während mein Vater anfängt zu sprechen, suchen meine Augen den Saal ab, doch ich kann keinen mehr mit einem weißen Anzug sehen.
Komisch. Sie waren doch eben noch alle hier?

"Liviana, Liebes."

Mein Vater sieht mich stolz von der Bühne aus an und streckt seine Hand nach mir aus. Das Licht zeigt auf mich und wirklich jeder sieht mich lächelnd an.

Ich hasse es im Mittelpunkt zu stehen.

Mit wackeligen Beinen mache ich mich auf den Weg zur Bühne und suche immernoch ein Gesicht mit Maske.
Gerade als ich nur noch wenige Meter von meinem Ziel entfernt bin, zucke ich plötzlich zusammen, während die Menge anfängt zu schreien.

Ein Schuss.
Jemand hat geschossen.

Würde mich wirklich über eure Meinung freuen!
Also lasst doch bitte ein Kommi da! ❤️

Schönen Sonntag noch! 😀

Awaked || l.t ( ON HOLD )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt