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LIV P.O.V.

Ich höre Schritte, die näher kommen und sofort laufe ich den Flur entlang in den Nebenraum. Es ist klein und leer. Nur eine Säule ist in der Mitte zu sehen. Schnell verstecke ich mich dahinter und bete, dass keiner von ihnen hier hereinkommt. Zum ersten Mal bin ich froh, dass es dunkel ist.

"Louis! Harry! Wo ist sie?!"

Niall's Stimme klingt panisch und ich weiß sofort, dass er mich meint.

"Sie war eben noch bei Emily und Cole, doch sie haben keine Ahnung wo sie hingegangen ist."

"Diese Kinder verarschen dich sowas von", schnaubt Harry und ich kann mir sein griesgrämmiges Gesicht gut vorstellen. Ich muss lächeln, als ich höre, dass die Kleinen mich decken, doch ich hoffe sie tun ihnen nichts.

Harry würde seinem Bruder doch nicht wehtun, oder?

Louis seufzt und ich warte gespannt darauf, was er sagt.

"Sie kann nirgendwohin. Sie ist hier, finde sie."

Seine Stimme klingt genervt, weswegen ich einen kleinen Stich in meinem linken Brustkorb ausmache . Am Liebsten würde ich einfach hinaustreten und ihnen ins Gesicht schreien, dass sie zu dumm sind, um mich zu finden.

"Wenn ich wiederkomme, hast du sie gefunden, Horan. Sonst gibt's morgen kein Frühstück. Und glaub mir, ich mache gleich einen Abstecher bei deinem Lieblingsbäcker."

Ich höre Niall tief nach Luft schnappen und verdrehe innerlich die Augen. Ein Wunder, dass er den ganzen Leuten hier das Essen nicht wegisst.

"Sie macht nur Probleme", grummelt Harry zuletzt, bevor sie den Flur entlang gehen und ich alleine bin. Ich warte noch einige Minuten, nur um sicher zu gehen, dass auch wirklich keiner mehr da ist und schleiche mich dann aus dem Raum, die Treppen hinunter zur Halle. Niall ist nicht in Sicht, genauso wenig wie Emily und Cole.

Bevor mich jemand entdeckt, schlüpfe ich in ein das nächstnahgelegte Zelt. Es ist voll mit Bücherregalen und ich hebe eine Augenbraue. Keiner ist hier. Als ich Niall meinen Namen rufen höre, laufe ich weiter in das Zelt hinein und verdrehe die Augen wegen seiner Dummheit. Als ob ich hervortrete, wenn ausgerechnet er mich ruft.

Ich lasse mich auf die Couch fallen, die in der Mitte steht und denke angestrengt nach. Wen meint Charleen? Und wen wollen sie besuchen?

"Ich kann sie nicht mehr sehen! Ich will sie nicht mehr sehen! Ich sehe ihn! Neben ihr!"

Wen meint sie? Wen sieht sie neben mir? Hasst sie mich deswegen so?

"Ich weiß nicht, Charly. Er ist nicht mehr dieselbe Person. Er ist nicht mehr der, den wir kennen."

Ich kaue auf meiner Unterlippe. Irgendetwas sagt mir, dass diese Person etwas mit mir zu tun hat. Dass ich diese Person kenne.

Doch woher?
Was habe ich mit Louis zu tun?

Ich kannte ihn nicht einmal, bis er mich entführt hat. Ich denke an den Moment zurück, als ich Louis zum ersten Mal begegnet bin.

Auf dem Markt.

"Bist du fertig mit Starren?"

Ich fand ihn schon von Anfang an einschüchternd. Woher sollte ich wissen, dass er der Anführer einer Truppe ist? Einer riesen Truppe aus Menschen, die ihre ganze Hoffnung in ihn stecken.

Und woher sollte ich wissen, dass mein Vater auch beteiligt ist? Denn meine innere Stimme sagt mir, dass mein Vater, mehr als mir lieb ist, seine Finger im Spiel hat.

Awaked || l.t ( ON HOLD )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt