Kapitel 12.

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Onkel Ramon hatte sein Versprechen gehalten und es kamen Arbeiter und in zwei Tagen war unser Haus fertig. Nun konnten Julien und ich in Ruhe und legal hier leben.

Ich ging wieder zur Schule und Julien auch, er jagte wie immer jeden Abend, um mich nicht zu verletzen. Ich liebte ihn, doch ich vertraute ihm. Er würde mir nichts tun, ob er nun Durst hatte oder nicht.

Eines Morgens war jedoch alles anderes. Julien war nicht von der Jagd zurückgekehrt und hatte sich nicht gemeldet. Ich versuchte ihn anzurufen, doch niemand ging ran. Ich machte mir Sorgen und sah in der Garage nach. Na toll, er hat seine neue Fireblade genommen und meinen Schlüssel mitgenommen. Verdammt Julien! Es hieß also warten.

Julien PoV.

Ich fuhr die Straße entlang. Der Fahrtwind zerzauste mein Haar und ließ es wild herumflattern. Meine Klamotten klebten mir am Leib. Ich sah auf die Anzeige. Ich fuhr glatte 200 kmh. Ich hatte Glück, dass kein großer Verkehr war, denn ich wurde verfolgt.

Sie kamen immer näher. Ein schwarzer Truck und dahinter ein silberner. Ich versuchte schneller zu fahren, doch es gelang mir nicht. Ich muss mir was schnelleres besorgen.

Eigentlich war ich auf dem Weg, um nach dem Blut zu schauen, doch das hatte sich schnell geändert. Allein die getönten Scheiben haben mich verwundert, als dann der Truck so weit auffuhr, dass nur noch ein Mensch dazwischen gepasst hätte, fuhr ich so schnell ich konnte.

Ich dachte eigendlich, dass ich alle Handlanger von Sam im Feuer getötet hatte, doch da musste ich mich wohl getäuscht haben. Sie mussten es auf mich abgesehen haben um den Tod von Sam zu rächen.

~Eona poV~

Verdammt Julien! Ich zog mich an und versuchte verzweifelt die Ersatzschlüssel für mein Auto zu besorgen. Hast du die etwa auch mitgenommen?

Ich knurrte innerlich, als ich sie nicht fand. Ich versuchte Julien weiter zu kontaktieren, doch er muss sein Handy ausgemacht haben. Ich machte mir schreckliche Sorgen und schloss nochmal alle Türen und Fenster, kontrollierte die Alarmanlage. Hoffentlich geht es ihm gut und er hat sich nur verfahren...

Ich versuchte mich im Wohnzimmer auf die Couch zu setzen, doch ich musste immer wieder an Julien denken und daran, was mit ihm passiert ist. Ich war mir sicher, dass etwas nicht stimmte, denn er hätte mir irgendwie Bescheid gesagt wenn was wäre. Also versuche ich wieder und wieder ihn anzurufen.

Die Zeit verging viel zu lang und jetzt machte ich mir richtige Sorgen. Ich überlegte Ramon anzurufen, doch dann viel mir ein in welcher Beziehung die beiden waren und drängte diesen Gedanken beiseite. Ich versuchte auch immerwieder aus dem Fenster zu schauen, um ihn vielleicht zu sehen, doch es war schon dunkel und weit und breit war kein Licht zu sehen. Nichteinmal die Laternen leuchteten und behellten die Straße.

Ein paar Stunden vergingen, als ich die SMS bekam, die meinem Herz einen Stich versetzten. ~Ich kann nicht so mit dir weiter leben. Ich kann das nicht.~
Ich begann am ganzen Leib zu zittern. Nein, das hat er nicht geschrieben. Das muss jemand Anderes geschrieben haben.

Tränen liefen über meine Wangen. Ich war mir inzwischen nicht mehr sicher, ob er das geschrieben hatte oder nicht. Ich wusste wie schwer es für ihn als Lamia war. Ich wusste, dass er sein Leben aufs Spiel setzte für mich, doch auch wusste ich, dass er mich liebte...

Julien PoV

Ich konnte meine Augen kaum offen halten. Es war fast wie damals beim Unfall gewesen. Sie hatten meinen Reifen zerschossen und ich hab mich mit meiner Fireblade einmal überschlagen. Als ich wieder aufgewacht bin saß ich hier in einem großen, dunklen Raum und hatte meine Hände hinter meinem Rücken gefesselt. Mein Bein wurde beim überschlagen gebrochen und ein offener Bruch war am Schienbein zu erkennen. Mein Körper war übersät mit Blutergüssen und Prellungen.

Ich versuchte irgendetwas zu erkennen, doch es war zu dunkel und ich hatte schon viel Blut verloren. Meine Wunden wiesen keine Heilung nach, weshalb ich vermutete, dass sie mir etwas gespritzt hatten was diesen Prozess stoppt. Anders konnte ich mir das nicht erklären.

Ich wartete und die Zeit verging, jedenfalls glaubte ich das. Ich dachte an Eona und an diese Verfolger. Wenn das wirklich Sams Handlanger waren und sie nicht Eona wollten, wollten sie das Blut von mir haben. Als Hüter eines ganz alten Bluts über das Legenden geschrieben wurden, ist keine einfache Aufgabe. Überall gibt es welche, die das Blut haben wollen und für sich beanspruchen wollen.
Wenn es also so sein sollte werden sie es niemals kriegen.

Ich hörte wie Stimmen näher kamen und wie ein Schlüssel rausgeholt wurde. Ich öffnete die Augen und dann ging die Tür endlich auf. Licht fiel in den Raum und ich drehte den Kopf weg nur um den Kopf herumgedreht zu bekommen und jemand Fremden in die Augen zu sehen.

Julien: " Was wollt ihr? Und wer seid ihr?"

Mann: " Du weißt was wir wollen und wer wir sind? Wir sind Begleiter von Sam gewesen und wollen jetzt Rache für unsern guten Anführer nehmen."

Ich schluckte schwer und versuchte mich zu begreifen, doch der Mann der rein kam schlug mir ins Gesicht. Ich stöhnte auf, denn ich wollte hier nur weg. Ich wollte zu Eona und sie beschützen.

Der DämonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt