Kapitel 6.

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Ich musste zu ihm. Also beschloss ich früh aufzustehen, um zu ihm zu laufen. Ich hatte nochmal nachgedacht über das was er mir gesagt hatte und plötzlich ergab alles einen Sinn. Ich zog mich an und ging runter. Vor der Tür standen Wächter, die sich nicht rührten. Ich trank meinen Tee und wollte rausgehen, doch sie hielten mich an den Armen fest. Es tat weh.

Eona: "Was soll das, lasst mich vorbei."

Die Wächter ignorierten mich und ließen mich los. Ich hatte keine Chance. Ich lief weinend auf mein Zimmer und schloss ab. Ich durfte nicht raus. Nicht zu Julien. Es musste einen Weg geben. Ich beschloss mich durchs Fenster zu schleichen und durch den Garten in den Wald abzuhauen.

Es gelang und ich war frei, mein Fenster war offen und ich rannte durch den Wald zum alten Haus, in dem Julien wohnte. Ich klopfte, doch niemand machte auf, also beschloss ich hinten durchs Fenster zu steigen. Es war auf und es gelang mir gleich. Ich suchte im Haus alles ab, aber keine Spur von ihm. Ich machte mir Sorgen. War er abgehauen? Ich konnte es mir nicht vorstellen. Ich kletterte wieder raus setzte mich auf die Veranda und blickte in den Wald. Er war nicht da, seine Fireblade auch nicht. Ich musste wieder nach Hause, bevor Sam etwas mitbekam. Ich schlich durch den Wald bis ich mein Haus sah. Mein Fenster war noch offen, doch dort wusste ich, kam ich nicht rein. Mir blieb nur der Weg durch die Garage.

Keiner bemerkte mich als ich in der Garage stand. Vor mir stand ein Geländewagen und ich ging dran vorbei. Auf dem Vordersitz war Blut. Ich dachte nicht lange darüber nach, bis ich hinten auf der Ladefläche etwas unter einem Tuch versteckt sah. Ich hob das Tuch ein Stück hoch, bis ich einen Reifen erkennen konnte der platt war, dann hob ich den Rest hoch. Ich erschrak. Das war Juliens Blade! Er war hier! Mein Onkel muss ihn gefangen haben! Ich starrte noch minutenlang auf die Blade, bis ich das Tuch wieder drüber schob. Ich ging die Treppe hoch, die von der Garage in das Haus führte. Ich lauschte auf Stimmen.

Sam: "Dieser Bursche wird uns nicht abhalten! Sie wird heute Nacht ihren Wechsel durchführen!"

Ich hörte die Wächter lachen. Bursche? Julien! Aber was meinte er mit Wechsel? Ich zitterte und schlich mich auf mein Zimmer. Julien musste in diesem Haus sein ! Nur wo? Es gab keinen Ort, wo man jemanden Gefangen halten kann! Oder doch? Vielleicht in Sams Arbeitszimmer? Gab es da einen Geheimgang?

Langsam wurde es dunkel und ich hörte wie sich die Tür schloss und es still im Haus wurde. Ich schlich runter. Niemand war da. Ich machte vorsichtig die Tür zu Sams Büro auf und trat ein. Niemand da. Ich ging hinein. Die Fenster waren zu und Gardinen waren zugezogen. Am Ende befand sich eine Treppe nach unten. Ich ging hinunter, es war dunkel und kühl. Ich nahm meine Taschenlampe, die ich mitgenommen hatte und machte sie an. Ich ging weiter runter. Dort befand sich ein Raum. Er war nicht sonderlich groß, aber ausreichend. Dort stand ein Tisch und ein Bücherregal mehr nicht. Ich schwang die Taschenlampe weiter und entdeckte einen Kamin. Vor dem Kamin lag.... JULIEN! Er lag zusammengekrümmt da und bewegte sich nicht. Er lag auf der Seite, den Bauch zum Kamin. Seine Hände waren gefesselt durch eine Kette, die, wie es aussah einmal um den Kamin hinten durch die Mauer ging. Ich erschrak.

Eona: "J..Julien"

Ich bekam keine Antwort und ich trat näher. Plötzlich drehte er sich vorsichtig um und blickte mir in die Augen. Ich erschrak, als ich ihn sah und nahm die Hand vor den Mund. Sein Anblick ließ mir Tränen in die Augen steigen.

Eona: "Julien..."

Julien: "E..Eona."

Seine Stimme klang rau und er wurde von einem Stöhnen unterbrochen.

Julien: "Verschwinde von hier!"

Seine Augen waren schwarz und seine Zähne waren viel zu lang. Ich schüttelte den Kopf.

Der DämonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt