Der Aufstieg des Lichtes

Kapitel 48 - Doppeltes Spiel?

Raja

Alles schien sich zu drehen, stöhnend wälzte ich mich in meinem Bett zur Seite.
Gerade noch rechtzeitig konnte ich den Eimer am Boden zu mir herüber ziehen, bevor ich mich schmerzhaft erbrach.
Der salzige beißender Brei erfüllte meinen Mund und lief mir heiß die Wange hinab.

"Wie lange willst du noch so weiter machen?", fragte mich ein genervter Soldat, woraufhin ich ihn einen wütenden Blick zu warf.

"Tut mir ja wirklich leid. Störe ich dich etwa?", erwiderte ich sarkastisch und kämpfte gegen einen erneuten Würgereiz an.

Der Soldat wollte zu einer Antwort ansetzen, als plötzlich die Tür aufging. Schnell stand er auf um seine Wachablöse zu begrüßen.

Zum Glück... Von allen ist er der...

"Wie geht's unserem Vollblutpiraten?", erklang eine wohlklingende tiefe Stimme.

Überrascht blickte ich auf und musterte den großen dunkelhaarigen Mann.
Er hatte mir den Rücken zu gewandt, trotzdem erkannte Mann den Piraten Captain blind.
Seine Aura aus selbstgefälligkeit und Mysterien bereitete mir normalerweise selbst drei Meter weiter noch Gänsehaut.

"Hol dir doch was zum Essen, ich über deine Wache hier", schlug er in lässigem Ton vor.

Sein Gegenüber wollte ihm wiedersprechen, woraufhin der Pirat seinen Vorschlag wiederholte.
Beim zweiten Mal, jedoch mit mehr Nachdruck und es fühlte sich an als gingen Energiewellen von ihm aus.
Der Soldat verließ mit einem zustimmenden Brummen den Raum, woraufhin die seltsame Energie plötzlich nachließ.

Verwirrt schnappte ich nach Luft, mir war gar nicht aufgefallen ich die Luft angehalten hatte, und richtete mich auf.
Zumindest versuchte ich mich auf zu setzen, aber der Flüssigkeitsverlust hatte mich völlig entkräftet.

"Spar dir deine Kraft", wieß mich der Mann an, während am Ende meiner Pritsche platz nahm.

Misstrauisch zog ich die Beine an und musterte ihn skeptisch.
Bisher hatte ich ihn immer nur von der Ferne gesehen, aber jetzt konnte ich ihn zuerstmal richtig betrachten.
Dabei fielen mir besonders seine Augen auf, die mich mit einem Hauch von belustigung Beobachteten.
Das Haselnussbraun bildete einen warmen Kontrast zu seiner sonnengeküssten Hauten, aber was mich wirklich faszinierte waren die grünen Sprenkel darin.

Ich kenne diese Augen... Woher...

"Ich weiß wie unwiderstehlich ich aussehen", riss mich seine Stimme aus den Gedanken, "Aber wir haben nicht viel Zeit."

Beim letzten Teil war er plötzlich ernst geworden, selbst sein schiefes Grisen verschwand.
Er warf einen gehetzten Blick zur Tür, dann zog er etwas aus seiner Hosentasche.
Ohne Worte überreichte er mir zwei Holopuks, wobei mir sofort klar, einer stammte von der Ersten Ordnung.

Nachdem ich sie einige Augenblicke lang stumm angestarrt hatte, schaute ich wieder zu meinem Gegenüber.

"Du heißt Rick", sagte ich langsam, ohne zu wissen weshalb, "Wie noch?"

Sein Blick wurde etwas weicher und mit einem milden Lächeln entgegnete er: "Kryze, Rick Kryze."

Seufzend glitt mein Blick zurück zu dem Metall in meinen Händen.
Er wartete auf meine Entscheidung, dass Taten offenbar alle.

Aber was soll ich bloß tun... Ich weiß doch nicht mal was Richtig und Falsch ist... Immerhin hat die Erste Ordnung mich großgezogen... Meine Familie... Familie...

Ich holte tief Luft und meinte: "Im Hangar steht eine Kiste... Du wirst schon merken welche... Bring sie der ErstenOrdnung und behaupte ich lieg darin..."

"Bist du...", begann Rick plötzlich etwas verwundert, doch ich unter brach ihn.

"Sag Ihnen es war meine Idee, damit der Wiederstand denkt ich wäre auf Ihrer Seite", fuhr ich ungeachtet fort, "Falls sie dir nicht Glauben nenn ihnen den Code Alpha Delta XY 5."

Er nahm mir den Holopuke der Ersten Ordnung abund stand auf.
Statt zu gehen wandte er sich, aber nochmal an mich: "Und was machst du mit dem Anderen?"

"Ist das alles was dich interessiert?", meinte ich den Blick auf den verblieben Puke in meiner Hand gerichtet.
Ich wiegte ihn nachdenklich in meiner Hand und überlegte von wem er wohl stammte.

Aus dem Augenwinkel nahm ich sein Lächeln war, während er erwiderte: "Viel mehr würde mich interessieren wieso du den rothaarigen Giftzwerg versetzt, er wirkte so sympathisch.
Schade eigentlich, dass ich sein Gesicht nicht sehe wenn er die Kiste öffnet."

Ich warf ihm einen schrägen Blick zu, bevor ich wissend erwiderte: "Es wird sicher nicht so wie du denkst... Und woher ich weiß was auf dem Puk ist willst du gar nicht wissen?"

"So kreativ schätze ich die Erste Ordnung jetzt eigentlich nicht ein, obwohl so eine schnelle Entscheidung hätte ich nicht erwartet", entgegnete er selbstgefällig, "Spielt da ein gewisser Pilot eine Rolle?"

"Vielleicht habe ich mich auch gar nicht entschieden", meinte ich ausweichend, "Aber wo wir gerade dabei sind... Sag Eugene, dem Giftzwerg, er soll seinen Vater und die Follte nach Exegol schicken. Wichtig ist, du musst es Laut genug und direkt bei der Übergabe sagen..."

"So das man es in der Kiste hören würde? Schon verstanden!", führte er meinen Gedanken zu Ende.
Er warf nochmal einen bedeutsamen Blick auf den Puk in meine Hand, bevor schnell durch die Tür verschwand.

Ich holte tief Luft und überlegte was ich nun tun sollte.

Die Erste Ordnung, aber auch der Widerstand würden nun bereit sein sobald die Zeit gekommen war.
Es lag an Sahra und Eugene das Richtige zu tun, während ich...

Ich werde tun was die Macht von mir verlangt... den Krieg müssen andere beenden... ich sorge nur für gleiche Chancen, denn...

"Ich kann keine Seite wählen", seufzte ich leise, dabei ließ ich den Puk in der Tasche meines Kleides verschwinden.

Statt weiter zu grübeln beschloss ich mir ein wenig die Beine zu vertreten, bevor mir erneut schlecht wurde.