05 | HEUBALLEN.

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Μεταβολὴ πάντων γλυκύ.
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EMILIAN HAT TELEFONTERROR betrieben, bis ich es nicht mehr ausgehalten und mich bereit erklärt habe, vorbeizukommen

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EMILIAN HAT TELEFONTERROR betrieben, bis ich es nicht mehr ausgehalten und mich bereit erklärt habe, vorbeizukommen. Ich weiß nicht, wie er das jedes Mal wieder schafft. Denn ich schwöre mir immer, mich niemals mehr von ihm überreden zu lassen. Aber wenn Emilian eines wirklich gut kann, dann ist es Menschen für sich zu gewinnen. Niemand entkommt seinem Willen, wenn er sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hat.

     Deshalb kämpfe ich mich auf meinem alten Fahrrad mit den quietschenden Bremsen und rostigen Lenker über die matschigen Feldwege. Den Großteil der Strecke habe ich schon hinter mir, nicht weit entfernt kann ich bereits die erste Koppel entdecken. Das Lied wechselt und meine Kopfhörer spielen ›evermore‹ von Taylor Swift und Bon Iver. Ihre Stimmen beruhigen mich, doch mindern nur ein wenig die wachsenden Frustration.

     Meine Finger sind eiskalt. Ich habe meine Handschuhe vergessen und die Temperaturen sind nicht angestiegen. Im Gegenteil, befürchte ich. Meine Hände haben sich rot verfärbt und am stärksten meine Knöchel, was eigenartig aussieht, weil die restliche Haut blass leuchtet. Seit jeher beneide ich Anthelia um ihren natürlichen gebräunten Teint. Nicht einmal der Winter kann sie leblos wirken lassen.

     Anthelia überlebt alles.

     Ich steige ab, schiebe das Fahrrad die letzten Meter. Falle bei jedem weiteren Schritt beinahe auf den Boden, beiße die Zähne fest zusammen. Zwei Mädchen auf Pferden kommen mir entgegen, haben einen trockneren Weg gefunden, die Ohren der Tiere zucken bei meinem Anblick nervös. Ich kenne die Reiterinnen flüchtig, vermute, dass wir auf der gleichen langweiligen Schule waren, denn hier gibt es kaum eine andere im Umkreis von mehreren Kilometern. Wir grüßen uns knapp und blicken aneinander vorbei.

     Es kommt mir wie eine Ewigkeit vor, als ich endlich den Hof erreiche und durch das gebogene Tor einen gepflasterten Platz betrete. In der Mitte steht die alte Eiche, meterhoch ragt sie in den grauen Nachmittagshimmel. Um sie herum, in einem Kreis angeordnet, wurden Stangen angebracht. Rechts und links befinden sich die Ställe, irgendwo weiter hinten ein großer Reitplatz und eine Reithalle.

     Sofort entdecke ich Emilian neben seinem pechschwarzen Riesen. Letzterer macht mir noch immer etwas Angst, obwohl ich ihn schon seit Jahren kenne. Aber vielleicht ist Kennen auch nicht das richtige Wort für unsere Beziehung.

     Beide stehen an einer der Stangen, an der die Pferde geputzt werden. Die hellblonden Haare meines besten Freundes ragen hinter seinem Riesen hervor, der vollkommen still dasteht, die Augen geschlossen hält. Emilian hat mir schon so oft gesagt, was für eine Rasse Hades ist. Ich habe es mir nie merken können und mittlerweile sind meine Schuldgefühle zu groß, um ihm das gestehen zu wollen.

     »Da bist du ja endlich!«, begrüßt Emilian mich munter, als er sein Pferd umrundet und mich erblickt. Er hebt eine Hand zum Gruß, was ich erwidere. Beinahe kippt mir das Fahrrad weg. Nur umständlich kann ich es vor einem Aufprall mit dem Boden schützen.

DER FINNE UND DER GRIECHEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt