erzähl von Lena Luthor

341 22 7
                                    

„Und habt ihr auch über Clarke geredet?", fragt Alex interessiert. Sie pustet auf die Gabel und nimmt dann vorsichtig einen Bissen von dem heiß dampfenden Essen.

Kara schüttelt den Kopf. Sie hat bereits den Mund voll, da ihr heißes Essen nichts ausmacht. Leider hat der Asiate, den sie ausgewählt haben nicht die gewünschten Potsticker auf seiner Speisekarte. Das Essen ist dennoch köstlich, bestehend aus Thai Curry mit Reis, Glasnudeln mit Hähnchen und knusprig gebratene Ente. Kara probiert von allem etwas.

„Ich hab nach Clark gefragt, aber dann kam Jess dazwischen und Lena musst zu einem Termin. Sie hat versprochen, dass sie sich Zeit nimmt und mit mir über alles reden wird. Sie hat sich wirklich für mich interessiert und sie war so aufmerksam."

„Das sollte sie auch. Immerhin ist sie die Frau von Clark und sie war damals dabei, als Clark dich abgewiesen hat," brummt Alex.

„Er hat mich nicht abgewiesen, Alex. Er war selbst noch jung und hat sich nicht in der Lage gefühlt für mich zu sorgen. Er hat alles für mich bezahlt und mich wo anders untergebracht. Ich kann mich nicht beschweren."

Kara wird ihren Cousin immer verteidigen, da sie Verständnis hat, auch wenn es ein klitzekleines bisschen in ihrem Herzen wehtut, das sie nicht bei Clark bleiben konnte, nachdem sie frisch auf die Erde gekommen ist. Doch sie grübelt darüber nicht nach, denn es bringt nichts. Was geschehen ist, liegt in der Vergangenheit, die niemand ändern kann. Kara schaut nach vorne.

„Kara, du warst 11 Jahre alt und er dein einzig lebender Verwandter. Ihr seid beide vom selben Planeten, wenn dass nicht etwas zählt, weiß ich es auch nicht. Es ist eine Sache, dass er jung war und sich nicht in der Lage fühlte dich aufzunehmen, aber ein andere, dass er sich über die Jahre fast gar nicht meldet und nach dir erkundigt. Das finde ich nicht in Ordnung."

„Aber dennoch, war er jung, da kann man nicht verlangen, eine entfernte Cousine aufzunehmen, die von einem fremden Planeten stammt, von dem man keine Erinnerung hat, auch wenn man dort geboren wurde. Er war noch ein Baby, als er Krypton verlassen musste, seine Heimat war immer die Erde. Er ist nicht für mich verantwortlich und du weißt doch, wie das bei Erwachsenen ist," behaart Kara. Aus den Augen aus denn Sinn, ist so ein Spruch, den sie gar nicht mag.

„Aber jetzt wird er wohl mitbekommen haben, dass seine einzige Verwandte ein Praktikum bei seiner Frau angefangen hat," faucht Alex, die sich mit Karas Worten nicht zufriedengibt. Sie ist frustriert und sie meint es nur gut.

Insgeheim erhoffte sich Kara ebenfalls, durch das Praktikum wieder mit Clark in Kontakt zu treten und ihn endlich richtig kennenlernen. Sie hat fest mit einem Wiedersehen heute gerechnet, aber das kann ja noch kommen. Es war erst ihr erster Arbeitstag. Sicher wird Clark an und ab mal bei L-Corp vorbei sehen und seine Frau besuchen, spätestens dann laufen sie sich über den Weg. Dann kann Kara all die Fragen stellen, die ihr unter den Schuhsohlen brennen. Wie macht Clark das mit seinen Kräften. Hat er sie unter Kontrolle? Hat er gelernt, sein Supergehör auszuschalten? Kara gelingt das nicht immer und manchmal fühlt es sich an, was Menschen wohl als Kopfschmerzen empfinden. Wie schnell kann Clark fliegen? Benutzt er seine Kräfte, wenn er die alltäglichen Dinge des Lebens macht? Wurde er schon mal dabei beobachtet? Kara ist das verboten. Sie musste Alex mehrmals auf das Heiligste schwören, dass sie niemals, ja niemals, ihre Kräfte einsetzen darf. Größtenteils hält sich Kara an dieses Versprechen, vor allem weil sie nie gelernt hat, diese richtig zu kontrollieren. Deshalb ist es vernünftiger, ihre übernatürlichen Fähigkeiten gänzlich zu unterdrücken. Am Ende verletzt sie noch jemanden versehentlich oder zerstört Sachen, wie es in der Vergangenheit immer wieder ein Mal vorgekommen ist. Aber sie kann nicht leugnen, dass manchmal schwerfällt, wenn sie alleine ist, dann juckt es sie so sehr zu testen und einfach loszulassen.

Den Sternen so fernWo Geschichten leben. Entdecke jetzt