Wirklichkeit oder Fiktion

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Es war dunkel um mich herum. Wo war ich? Wer bin ich? Was war hier los? Die schwärze war fast erdrückend. Plötzlich hörte ich jemanden schreien.
>>Neeiinn, geh weg von mir!!! Fass mich nicht an!!!<< Wer war das? Ich sah noch immer nichts... Plötzlich stieß ich gegen irgentwas, es war kalt und rau... Eine Mauer? Ich tastete um mich herum, es war eine Mauer was den sonst? Wieso hatte ich bloß solch eine Angst? Nach und nach konnte ich immer mehr um mich herum erkennen, als würde jemand die hellichkeit einstellen...

Da gab es einen alten prächtig verzierten Schrank der neben der Tür stand, aus der man aus den Zimmer gelangte. Ein sehr schwer, aus eichenholz zu bestehender Schreibtisch, ein leicht verstaubtes Bücherregal, ein großer Sessel und ein offener Kamin. Doch was meine ungeteilte Aufmerksamkeit sofort erlangte, war ein wunderschönes Himmelbett, dass in der Mitte des Zimmers stand. Blaue Vorhänge waren an den einzelnen, wunderschön verzierten Eckpfosten festgebunden und ich konnte förmlich spüren wie weich der blaue Bettbezug und die Matratze war. Erst jetzt realisierte ich das ich nicht allein war. Mir gegenüber stand ein Mann, doch ich konnte dessen Gesichtszüge und Erscheinung nicht genau erkennen.
Er kam auf mich zu.

>>Ich sagte bleib weg von mir!<< Hatte ich das gerade gesagt?
>>Stop!!!<< Es gab keinen zweifel, ich war das. Aber wie war das möglich? Ich streckte die Arme von mir um das eben gesagte noch zu unterstreichen. Mein Körper und meine Stimme gehorchten mir nicht. Ich war gefangen in meinem Bewusstsein.
Der Man der eben noch auf mich zu kam, blieb jetzt stehen. Er wollte zu sprechen beginnen, doch er schüttelte nur den Kopf als würde es nichts bringen. Was soll das ganze? Ich war gefangen in meinem Verstand. Wieso konnte ich mich nicht selbst bewegen?
Plötzlich sprach der Mann zu mir.
>>Ich tue dir doch nichts mein Engel, das weißt du ganz genau!<< Langsam wurden seine Gesichtszüge sichtbar, doch ich konnte ihn dennoch nicht genau erkennen... Irgendetwas hinderte mich darann. Er hatte ein trauriges Lächeln aufgesetzt.
>>Du brauchst gar nicht so unschuldig und herzerweichend lächeln. Ich weiß genau was du vor hast! Ich bin schon längst hinter deine finsteren Machenschaften gekommen.<< rief ich aus.
>>Ach ist das so?<< sein trauriges lachen erlosch und ihm wich ein amüsiertes Lächeln. Plötzlich überbrückte er die Schritte die noch zwischen uns waren. Er stützte beide Hände links und rechts von mir ab, sodass eine Flucht unmöglich war und beugte sich zu mir herunter.

>>Überhauptnichts weist du!!!<< er lächelte mich bestialisch an.
>>Du meist du kennst mich? Du weist wer ich bin? Da liegt du vollkommen falsch! Ich bin nicht so liebenswürdig wie du immer angenommen hast!<< Er nahm mein Kinn in die Hände und sah mich abschätzend und wütend an. >>Du hast einmal gesagt du liebst mich, kannst du auch ein Monster lieben?<<
War da Verzweiflung in seiner Stimme zu hören, oder bilde ich mir das nur ein? Ich spührte wie mir tränen die Wange hinunter liefen. Ich wollte zum sprechen ansetzten. Doch er Unterbach mich bevor ich überhaupt etwas sagen konnte.

Verdammt, was wird hier gespielt?? Das kann doch unmöglich real sein! Das bin nicht ich... Ich höre hier nur unfreiwillig zu! Und doch, es ist alles so real... Ich spühre die kühle Mauer, seine Hand auf meinem Gesicht die mich fast schon grob zwang ihn anzuschauen und die Tränen.
>>Nein, sag nichts! Ich weiß was du sagen wirst. Doch das ist alles bloß Lügerei! Du bist wie alle anderen, blind und habgierig! Du...<<
>>Nein, das stimmt doch überhaupt nicht!<< unterbrach ich ihn.
>>Ich liebe dich!<< >>Schweig!!!<< schrie er mich an. >>Ich will diesen Unfug nicht mehr hören!<< ich zuckte zusammen.

Was ist hier bloß vorgefallen? Wieso ist er so wütend was hatte ich bloß gemacht? Plötzlich hatte er wieder sein bestialisches Lächeln aufgesetzt. >>Würdest du mich auch noch lieben können, wenn ich dir sage das ich deine kleine Schwester umgebracht habe? Wie sie Winselnd vor mir gestanden ist und um Gnade gefleht hat?<< >>Nein!!! Das kannst du nicht gewesen sein!<< ich befreite mich aus seinem Griff und schlug seine Hand weg. >>Das ist unmöglich, man hat mir gesagt ein Monster hätte sie angegriffen, denn niemand sonst hätte sie so zerfleischen können!!!<< Ich stockte und sah ihn ungläubig an.
>>Ahh, hast du es jetzt endlich verstanden, mein kleiner Engel?<< Tränen strömten mir die Wangen hinunter.>>Nein...nein das kann doch nicht war sein... Ich kann das... Ich will das nicht glauben!!!<< schluchtzte ich.
Er nahm mein Gesicht in die Hände. >>Nananana... Wer wird den da jetzt weinen. Ganz ruhig. Versteh doch ich musste es tun, sie hätte es sonst verraten! Und ich würde jetzt nicht mehr hier sein bei dir!<<
Was redete er denn da? Was für ein Grund ist das denn jemanden umzubringen oder hatte er nicht sogar gesagt zu zerfleischen? Was ist denn das für ein Geheimnisse und eine scheiß Begründung? In welche Hölle bin ich denn da geraten? Und sie machte nicht einmal anstand ihm irgendwie dafür zu hassen? (Ich habe eingesehen das, das nicht ich sein kann....)Wenn er meine Schwester umgebracht hätte würde ich, Geliebter hin oder her, nicht so ruhig dastehen und weinen, ich würde ihn die Konsequenzen tragen lassen!

Doch plötzlich als ob meine Gedanken erhört wurden, stieß sie ihn von sich. >>Hör auf mich mit deinen kranken Gedanken zu manipulieren!!!<< Oho also hatte sie doch ein Gewissen! Sie zog einen Dolch. OK das habe ich nicht mit Konsequenzen tragen gemeint! Sie stach zu, doch er wich geschickt aus.
>>Hahaha. Es scheint so, dass meine letzte Mauer gefallen ist und du erkennst endlich mein wahres ich! Lange habe ich auf diesen Augenblick gewartet, meine Geliebte!<< Gerade als sie nocheinmal zustach nahm er sein Schwert, das am Schreibtisch lag und parierte.
Ihre Gesichter waren nur wenige cm von einander empfernd. >>Du bist schnell, meine Liebe! Aber immer noch zu langsam für mich!<< Sie stieß einen verärgerten Laut aus und griff abermals an.
Doch er bekam ihre Hand zu fassen und sog sie an sich. Sie versuchte sich zu befreien doch sein Griff war eisern. Er beugte sich zu ihr >> Du kannst mir nicht entkommen! Und töten kannst du mich schon garnicht, dafür liebst du mich zu sehr!<< hauchte er ihr ins Gesicht.
Sie sah ihn wütend a und erwiderte. >>Bist du dir da ganz sicher? Du weißt wie wichtig mir meine Schwester war!<< Er sah sie überascht und abschätzend an. Doch er konnte nicht erkennen das sie log. >>Ach, ja?<< plötzlich überbrückte er die wenigen cm die ihre Gesichter noch trennten und zog sie in einen Leidenschaftlichen Kuss.

Was zur Hölle ist denn jetzt los? Zuerst bringen sie sich fast gegen seitig um und jetzt Küssen sie sich? Uff ich fühle mich wie in eine Schnulze zurückversetzt. Plötzlich riss sie sich von ihn los und schlug ihm mitten in sein Gesicht! Autsch! Sie wollte gerade fliehen, doch sie kam nur bis zum offenen Fenster, als er sie beim Handgelenk zu fassen bekam. >>Was zur Hölle sollte das eben?<< er hielt sich die Nase. >>Du hast meine Schwester umgebracht, wie glaubst du soll ich dich je wieder lieben können!<< Sie riss sich von ihm los, doch dabei stolperte sie, weil sie nicht dachte er ließe sie wirklich los.

Dann passierte alles in Zeitlupe. Sie taumelte nach hinten und fiel über das nicht sehr hohe Fenstersims. Erschrockn realisierte sie was gerade geschah. Sie sah hoch in das Gesicht ihres Geliebten, der vor Schreck die Augen auf riss und ihre Hand ergreifen wollte, doch es war schon zu spät. Ein Schrei kam aus ihren Lippen als sie in die tiefe Stürtzte. Das letzte was sie wahr nahm waren die eisblauen Augen des Mannes den sie liebte. Diese Augen brannten sich mir ins Gedächtnis.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 29, 2016 ⏰

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