Zärtlichkeiten

1.9K 127 10
                                    

Das folgende Wochenende gestaltete sich für mich besonders schön. Nachdem ich Taddl bei ihm Zuhause abgesetzt hatte, war ich mit Kimberly und Vicy zusammen in unserem Lieblingscafe an der Rheinpromenade gewesen und hatte mir eine Heiße Schokolade mit einer großen Portion Schlagsahne und Schokostreuseln gegönnt, bevor wir zu Victor gefahren waren, um ein neues Video zu drehen. Irgendwann waren Taddl und Ardy zu uns gestoßen und hatten sich ganz spontan an dem Projekt beteiligt. Es war mir während des gesamten Drehs unheimlich schwer gefallen, ihn nicht die ganze Zeit verliebt anzustarren oder seine Hand zu nehmen und ihn zu Küssen. Wir hatten in beiderseitigem Einverständnis entschieden, unsere Beziehung noch nicht öffentlich zu machen um die erste Zeit noch diskret genießen zu können.

Irgendwann im Laufe des Nachmittages hatten wir uns Pizza bestellt und zusammen einen Film geguckt. Als wir gingen, war es draußen schon ziemlich dunkel und die letzten Sonnenstrahlen glitzerten auf der ruhigen Rheinoberfläche, während wir am Heumarkt und dem Schokoladenmuseum entlang schlenderten. Taddl hatte ganz unauffällig meine Hand genommen und mir zärtlich einen Kuss auf die Wange gedrückt.

,, Ich glaube, noch einen Tag länger im Krankenhaus hätte ich nicht ausgehalten. ", beichtete er mir.

Ich blickte ihn verständnisvoll an. ,,Kann ich verstehen.", murmelte ich. ,, Ich mag enge Betonklötze, die nach Desinfektionsmittel riechen, auch nicht gerade. "

Als wir vor seiner Wohnung Waren, herrschte einige Sekunden lang peinliches Schweigen. Die Sekunden dehnten sich förmlich, in denen keiner etwas sagte. Schließlich räusperte er sich.

,, Ich mag keinen Kaffee, aber ich hab Kakao da.", sagte er unmissverständlich.

,, Ist das eine indirekte Einladung, bei dir zu übernachten?" Ich zog fragend eine Augenbraue in die Höhe. Ich hätte die Gelegenheit wahrscheinlich nicht ausgeschlagen.

,, Eigentlich sogar eine direkte, ja.", murmelte Taddl und musterte mich, während er abwartend auf seiner Unterlippe rumlaufe. Er hatte ja keine Ahnung, wie sexy diese unbewusste Geste war. Aber so war das ja bekanntlich oft. Manche Dinge waren in ihrer Einfachheit so schön, dass es schwer war, sie jemandem zu erklären, der einfach nicht den Blick dafür hatte.

,, Wenn das so ist, hätte ich große Lust, mit dir einen Kakao zu trinken.", flüsterte ich an sein Ohr und schlug schüchtern die Augen nieder. ,,Vorrausgesetzt, du hast Schlagsahne da.

Eine halbe Stunde später saßen wir auf Taddls großem Bett, vor uns zwei dampfend heiße Tassen Kakao mit Sahne. Dankbar legte ich meine Hände um das heiße Porzellan, denn für diese Jahreszeit war es ungewöhnlich kühl draußen, besonders am Abend. Taddls raues, kehliges Lachen schallte durch den Raum, als er sich vorbeugte und sich den Bauch hielt.

,, Ich wollte dich nur die Enten füttern und dann bin ich gleich zusammen mit dem Brot in den Teich gefallen! ", verteidigte ich mich. Er schien sich über die Geschichte köstlich zu amüsieren, während ich danach eine Woche lang mit Fieber und Schnupfen im Bett gelegen hatte.

,, Wenn du das nächste Mal erkältet bist, werd ich dich gesund pflegen. " Taddl wackelte anzüglich mit den Augenbrauen. ,, Ich bin heißer als jede Wärmflasche. "

,, Oh, ja. Das bist du.", flüsterte ich und stellte die Tassen auf dem Nachttisch ab.

Langsam kletterte ich zu ihm herüber quälend langsam legte ich meine Lippen auf seine und wartete darauf, dass er meinen Kuss erwiderte. Es dauerte nicht lange, bis sich seine Lippen gegen meine bewegten. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und spielte mit den Haaren in seinem Nacken, während die andere seine Wange umschloss. Ich spürte, wie sich seine starken, warmen Hände auf meine Hüften legten. Ich schmolz förmlich dahin, wenn er mich so küsste. Zärtlich, aber dennoch verführerisch. Die Hitze Schoss mir in den Kopf und ich wusste schon bald nicht mehr, wo oben und unten war, so sehr brachte er mich um den Verstand.

Als wir uns nach einer gefühlten Ewigkeit, die trotzdem viel zu kurz war, wieder voneinander lösten, rangen wir beide nach Atem und ich sah, dass auch seine Wangen leicht gerötet waren.

Irgendwann, es war sicher schon spät in der Nacht, schlief ich ein, den Kopf an seiner Brust und an seinen starken Körper geschmiegte während draußen die Lichter des Kölner Nachtlebens leuchteten.

Mrs. Wookie ♥ (Taddl fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt