Knistern

2.3K 153 14
                                    

Taddl bestand darauf, mich nach Hause zu bringen. Die Gefahr, dass Etienne sich noch in der Gegend befinden konnte, war zu groß um mich alleine nach Hause gehen zu lassen. Weil aber keiner von uns beiden ein Auto hatte und Taddl nicht mal einen Führerschein besaß, waren wir gezwungen den Bus zu nehmen. Wir setzten uns in die letzte Reihe ans Fenster und ich wehrte mich nicht, als Taddl seinen Arm um meine Schultern legte, sondern lehnte mich erschöpft an seine Brust. Er roch gut und vertraut und ich genoss es, seine Wärme zu spüren. Viel zu schnell mussten wir wieder aussteigen. Das Auftreten tat immer noch weh und ich war mir ziemlich sicher, dass mein Knie grün und blau geschwollen war. ,,Aua!" Der Weg in den dritten Stock zu meiner Wohnung gestaltete sich äußerst schwierig. Vorsichtig setzte ich das verletzte Bein auf, doch trotzdem zuckte ich jedes Mal zusammen.
Nachdem ich mich fast ein Drittel der Treppe hinaufgekämpft hatte, spürte ich, wie etwas an hinten an mir zog und im nächsten Moment lag ich in Taddls' Armen und wurde an seine Brust gedrückt. 
,,Geht schneller so.", erklärte er, doch ich konnte genau sehen, dass er grinste. Vor meiner Wohnung setzte er mich wieder ab, damit ich die Türe aufschließen konnte. Kimberley und Vicky waren nicht da, trotzdem zogen wir uns in mein Zimmer zurück. Ich setzte mich auf mein Bett, doch Taddl blieb vor mir stehen. ,, Zieh deine Hose aus.'', orderte er mechanisch. Geschockt blinzelte ich ihn an. Hatte er das gerade wirklich gesagt? ,,Du spinnst ja wohl! Ich hab dir doch gesagt, dass ich keine Beziehung führen kann zurzeit und das ist mir jetzt auch alles zu schnell! Außerdem.." - ,,Herr Gott im Himmel, Katy!", wurde ich unterbrochen. ,,Ich will nicht mit dir schlafen, sondern mir nur dein verletztes Bein angucken!'' Er sah gekränkt aus. Offensichtlich hatte es ihn verletzt, dass ich so etwas von ihm gedacht hatte. Ich schälte mich aus meiner Jeans und vermied es dabei, mir das Knie anzusehen. Taddl ging vor mir in die Hocke und sagte gnädigerweise nichts über meine peinliche Snoopy-Unterwäsche. Vorsichtig tastete er mein Knie ab, immer darauf bedacht, mir nicht weh zu tun. 
,,Ist zwar ziemlich aufgeschürft und geschwollen, aber ich denke nicht, dass du damit zum Arzt musst.'', sagte er schließlich und blickte sich um. ,, Hast du irgendwo Verbandszeug und vielleicht eine Salbe gegen die Schwellung?'' ,,Badezimmer. Zweite Schublade von oben im Medizinschrank.'', murmelte ich. Ich traute mich nicht, ihm dabei in die Augen zu sehen. Nach ein paar Minuten kam er mit zwei Tuben und einem Verband in der Hand wieder. Sorgfältig schmierte er mein verletztes Knie ein und Verband es schließlich. Danach setzte er sich neben mich auf's Bett. Sofort stieg mir die Hitze in die Wangen und als ich ihm den Kopf zuwand und ihm in die Augen schaute, war da auch wieder dieses Kribbeln im Bauch. Er schloss die Augen und sein esicht näherte sich meinem. Ich ließ ihn gewähren und genoss es einfach, wie zärtlich er zu mir war. Irgendwie landeten wir dabei auf meinem Bett und als seine Hand irgendwann begann, unter mein Shirt zu wandern, zog ich den Kopf zurück. ,,Taddl ich..'', begann ich, noch immer ganz benommen. ,, Ich mag dich wirklich sehr gern, aber...'' Mehr brauchte ich gar nicht zu sagen, denn er war schon im Begrfff, aufzustehen. ,,Versteh schon.'' ,, Nein warte!" Ich streckte die Hand aus und hielt ihn am Ärmel fest. ,,ich küsse dich wirklich gern und ich glaube auch, dass daraus mehr werden könnte, nur würde ich es solange liebe nur beim Küssen belassen, okay?'', flüsterte ich und sah ihn flehend an. Er lächelte und keine zehn Sekunden später lagen seine Lippen wieder auf meinen. Irgendwann schlief ich so ein. Es war die erste Nacht seit Monaten, in der ich keine Albträume hatte.

Mrs. Wookie ♥ (Taddl fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt