Kapitel fünf

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Meine Augen waren schwer und ich hörte von weit weg mehrere Stimmen.
Ich fühlte starke Arme um mir liegen und sofort fühlte ich mich geborgen.
Ich legte meinen Kopf an die Brust des Mannes und kuschelte mich noch mehr in die Arme.
„Damit ist die Entscheidung wohl gefallen." hörte ich die Stimme der Mutter.
Ich hoffte es war eine gute Entscheidung gewesen.
Die Tür ging auf und ich wusste nicht was als Nächstes passiert.
„Alles gut." hörte ich eine beruhigende Stimme.
Dann bekam ich nichts mehr mit.

Ich öffnete die Augen.
„Sehr gut. Du bist wach." meinte dann eine Frau.
Sie war Augenscheinlich eine Ärztin.
Ich atmete tief ein. Das war wahrscheinlich alles nicht passiert.
Vielleicht war ich in Ohnmacht gefallen als ich auf der Veranstaltung gearbeitet hatte und hatte dann solches wirres Zeug geträumt.
„Was ist passiert?" fragte ich.
„Du hast Zuviel Blut verloren. Deshalb bist du Ohnmächtig geworden. Es war aber auch Verantwortungslos von ihnen dich nicht direkt zu mir zu bringen." meinte die Frau dann.
Ich schoss in die Höhe.
Als ich mich umsah sah ich das Elia neben dem Bett stand.
„Merda" murmelte ich. Es war also doch kein Alptraum gewesen.
„Wenn sie möchten können sie, sie jetzt mit nehmen. Wen etwas ist wissen sie ja wo sie mich finden." schlug sie dann Elia vor.
Dieser nickte.
„Komm." meinte er.
Ich sah zu der Ärztin diese machte eine auffordernde Handbewegung und ich stand auf.
Ich fiel fast hin konnte mich aber noch festhalten. 
Ich hatte meinen Muskelriss vergessen.
Elia kam zu mir, doch ich schaute ihn nur giftig an.
Er lief zur Tür und ich humpelte hinter ihm her.
Ich fragte mich wie ich mit diesem Bein rennen konnte.
Ich schaute mich um.
Wir kamen in einen Flur der eigentlich sehr kurz war.
„Das ist der Krankenflügel. Unser Zimmer liegt auf der anderen Seite." meinte er dann.
Ich lief hinter Elia her und uns kamen zwei seiner Brüder entgegen.
Es waren Adam und Ruben. Ich konnte allerdings nicht sagen wer, wer war.
Sie gingen in einen großen Raum und schlossen die Tür.
Ich sprach nicht mit Elia und er nicht mit mir.
Ich würde mich auf jedenfall hier verlaufen.
Er öffnete eine Tür und sagte dann : „Das ist unser Zimmer."
Ich schaute ihn an.
Dann lachte ich.
„Du glaubst doch nicht das ich hier bleibe oder?"
„Ich schätze du hast garkeine andere Wahl."
Er schloss die Tür hinter mir.
„Da ist das Bad", er zeigte auf die Tür rechts, „und da ist der Kleiderschrank" er zeigte auf die Tür links.
Ich ging auf das Bad zu.
Ich war einfach zu müde um zu streiten aber ich war noch nicht fertig mit dieser Diskussion.
Ich öffnete die Tür und ging auf das Waschbecken zu.
„Hier ist eine Zahnbürste und etwas zum anziehen." er gab mir eine Zahnbürste und ein weißes T-Shirt von ihm.
Dann verließ er das Bad.
Ich atmete hörbar auf.
Ich putze mir die Zähne und zog mir das T-shirt an.
Als ich aus dem Raum kam war er nicht da.
Ich legte mich in das Bett und zog mir die Decke bis zur Nase.
Ich hatte diesen ganzen Männern meine Narben gezeigt.
Nicht mal mein Freund kannte sie.
Ich kannte Paul schon seit 10 Jahren. Auch wenn ich erst seit einem Jahre wieder mit ihm in einer Stadt wohnte.
Ich hätte einfach nicht wiederkommen sollen.
Erst wurde ich vergewaltigt und gefoltert. Dann hatte ich einen Schub gehabt und jetzt sollte ich zwangsverheiratet werden.
Mit diesem Gedanken schlief ich ein.

„Bitte" flüsterte ich.
„Nimm das." sagte jemand. Ich wollte das nicht. Ich wusste was kommen würde und ich verstand nicht warum.
Ich nahm aber dennoch das Kabel und mich durchfuhren mehrere Stromschläge. Ich schrie.
Es wiederholte sich dreimal. Immer zehn Stromschläge.
Einer schlimmer als der andere.

Ich wachte auf und hörte jemanden schreien. Es dauerte nur kurz bis ich verstand das ich es war.
Die Tür flog auf.
„Was ist los?" fragte Gabriel mich.
„Alptraum" murmelte ich bloß.
Ich drehte mich von ihm weg und zog die Decke noch höher.
Ich zog meine Beine an und versuchte wieder zu schlafen.
„Gabriel, was machst du da?" hörte ich Elia sagen.
Was er darauf antwortete bekam ich nicht mehr mit.

Ein Schmerz durchfuhr meine Wange.
„Wach auf!" rief Elia.
Ich öffnete die Augen und er ließ meine Handgelenke los.
Ich fasste an meine Wange.
Hatte er mich geschlagen?
Ich schaute auf seine Brust und sah das er dort einen Blauenfleck hatte.
Ich setzte mich auf.
„Habe ich dich geschlagen?" fragte ich ihn.
Er nickte.
Ich bekam Angst wie er darauf reagieren würde.
„Wovon hast du geträumt?" fragte er
Ich schaute ihn bloß stumm an.
Ich hatte noch nie mit jemandem darüber gesprochen und würde es auch jetzt nicht tun.
„Du hast leider nur auf italienisch gesprochen." meinte er dann.
Als er merkte das ich nicht antwortete sagte er: „Die Hochzeit ist nächste Woche Samstag." ich schloss die Augen dann stand ich auf.
Ich verlagerte mein Gewicht mehr auf das rechte Bein.
„Ich gebe dir etwas zum anziehen."meinte er dann
Ich ging stumm ins Bad und fand verband und Desinfektionsmittel sowie eine Salb.
Ich öffnete den Verband an meinem Oberschenkel und sah das es noch mal geblutet hatte. Aber nur leicht.
Ich schüttelte Desinfektionsmittel in die Wunde und wusch das Blut um die Wunde herum weg.
Dann schmierte ich die Salbe auf die Wund und verband es wieder.
Ich machte das selbe bei meinem Bauch und erst als ich fertig war merkte ich das ich beobachtet wurde.
„Woher kannst du das?" fragte Elia.
„Meinen Eltern." das war ja nicht mal gelogen.
„Hier sind Sachen die du anziehen kannst."
Er hielt mir die Sachen hin.
„Kann ich auch eine lange Jogginghose anziehen?" fragte ich.
Er nickte und verschwand wieder.
Dann gab er mir eine graue Jogginghose.
Er verließ das Bad und ich zog mich schnell an.
Ich schaute auf meine Arme man sah die Narben.
Ich strich darüber.
Danach verließ ich das Badezimmer und Elia stand angezogen vor mir.
„Benimm dich unten im Esszimmer." meinte er dann
Ich nickte nur.
Er hielt mir seine Hand hin und ich ergriff sie zögernd.
Dann liefen wir wieder gefühlt tausend Flure entlang bis wir zu einem großem Zimmer kamen. Es stand ein langer Esstisch im Raum und Elia führte mich zu meinem und zu seinem Platz.
Leider saß er neben mir.
„Wie hast du geschlafen?" fragte die Mutter.
„Nicht so gut." sagte ich dann.
„Mr. Rizzo was kann ich ihnen bringen?" fragte eine Frau.
„Einen Kaffee." sagte mein Zukünftiger.
Es fühlte sich so falsch an.
„Und was kann ich ihnen bringen?" fragte sie dann mich.
„Einen Zitroneneistee, bitte." sagte ich zu ihr und lächelte sie an.
Sie lächelte schüchtern zurück und lief dann los. Vermutlich um die Getränke zu holen.
„Ich wollte mich bei dir bedanken." sagte dann plötzlich Ruben zu mir.
Mein Blick wanderte zu ihm.
„Wofür?" fragte ich ihn.
„Ohne dich sässe ich wahrscheinlich nicht mehr hier oder meine Frau nicht mehr." antwortete er mir.
Ich lächelte leicht.
„Wisst ihr wer mich angeschossen hat?" fragte ich dann
Nathan nickte.
„Es war der Typ der oben auf der Klippe stand. Er dachte das du zu uns gehörst." antwortete Nathan dann.
Ich nickte.
Ich dachte an meine Tabletten.
„Was beschäftigt dich?" fragte Elia mich.
Ich schüttelte den Kopf.
Die Frau kam wieder und gab Elia seinen Kaffee und mir meinen Eistee.
„Danke" sagte ich.
Sie nickte bloß und ging wieder.
Elia nah sich ein Brötchen und schmierte Nutella drauf.
„Du solltest auch etwas essen."
Ich schüttelte den Kopf
„Keinen Hunger." murmelte ich.
Er nah ein Brötchen schmierte erneut Nutella drauf und legte es auf meinen Teller.
Als ich ihn anschaute sah er mich drohend an also würgte ich das Brötchen runter.
Ich spürte das ich auf die Toilette musste.
Ich sprang auf und rannte aus dem Raum.
Ich rempelte eine Frau an und fragte sie wo die Toilette ist.
Sie zeigte auf eine Tür und ich riss sie auf.
Ich ging auf Klo.
Ich hatte colitis ulcerosa.
Das war eine Darmkrankheit und sie verlief in Schüben.
Ich hatte vor vier Tagen noch einen Schub gehabt und deshalb kam er so schnell wieder wenn ich meine Medikamente nicht nahm.
In einem Schub hatte man Durchfall und auch Blut im Stuhl. Wen man auf Klo war bekam man Unterleibkrämpfe und man konnte nicht gut kontrollieren wann man auf Klo musste. Nach jedem Essen musste ich nach einem Schub eigentlich auf Klo.
Ich war bestimmt zehn Minuten auf Klo. Als ich in die Toilette sah, sah ich eine große Blutlache.
Ganz toll.
Mein Bein schmerzte so stark das ich dachte ich würde gleich sterben.
Es klopfte an der Tür.

The live with a MafiafamilyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt