Angst

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Lilith stand wie erstarrt am Fenster während sie die Scherben die sich in ihre nackten Füße gebohrt hatten überhaupt nicht bemerkte.
Was sollte sie jetzt bloß machen? Die Polizei würde ihr ja sowieso nicht helfen wenn sie dort anrief.
Wahrscheinlich würden die Polizisten sie noch dafür auslachen und das alles für eine harmlose Schwärmerei unter Kollegen von Benjamin halten.
Womöglich würden die Beamten ihr noch unterstellen das Lilith ihn während der Arbeit absichtlich angestachelt hatte und sie doch dann denn Job wechseln sollte.
Aber Lilith war klar das auch das Benjamin niemals aufhalten würde.
Er war wie besessen von ihr und machte das mehr als deutlich.

Sie wollte gerade nach ihrem Handy greifen und bei Davide anrufen, als sie schließlich doch die Scherben spürte.
Sie schrie kurz vor Schmerz auf, hatte aber zuviel Angst.
So setzte sie sich vorsichtig auf einen der Stühle weit weg von dem Fenster.
Dann nahm sie das Handy und wählte die Nummer von Davide.
Aber Lilith zitterte vor Angst und ließ das Handy fallen, als sie es wieder aufheben wollte schrie sie vor schmerzen und weinte.
Die Scherben bohrten sich tiefer in ihren Fuß.

Aber plötzlich hörte sie die Tür und die nackte Panik stieg in ihr auf.
Mit Tränen überströmten Gesicht sah sie zur Tür und erwartete das schlimmste.
Lilith glaubte das Benjamin es geschafft hatte in Davides Wohnung einzubrechen.
Aber es war zum Glück Davide selbst der so leise wie möglich versuchte in die Wohnung zu kommen, dachte das Lilith noch schlafen würde.

Als Davide sah wie Lilith völlig aufgelöst mit einem blutigen Fuß da saß, bekam er es sogar mit der Angst zu tun.
Er eilte zu ihr und Lilith warf sich regelrecht in seine Arme.
Sie weinte jetzt hemmungslos drauf los und klammerte sich an ihn.
„Davide ein Glück das du da bist, ich habe Benjamin draußen gesehen und so eine furchtbare Angst.
Dann ist mir das Glas ausversehen runter gefallen, es tut mir wirklich so wahnsinnig leid."
Davide hielt Lilith jetzt ganz fest in seinen starken Armen und strich vorsichtig über ihr Haar, nahm schließlich ihr Kinn und zwang Lilith damit ihn anzusehen.

„Es ist alles gut Lilith, ganz ruhig ich bin ja jetzt bei dir."
Beruhigte er sie und schloss Lilith in seine Arme, genoss es wie sich Lilith an ihn schmiegte.
Sie wollte ihn vor Angst überhaupt nicht mehr loslassen, aber Davide wollte sie natürlich verarzten.
„Lilith ich werde auf dich aufpassen, aber lass mich dir erst helfen in Ordnung?"
Fragte er sie vorsichtig und Lilith nickte, löste sich langsam von ihm.
Sie wimmerte leise als Davide die Scherben aus ihren zarten Fuß so gut es ging entfernte und desinfizierte.
Er küsste ganz vorsichtig ihren Knöchel und sah sie an.
In diesem Moment als Davide so vor ihr kniete, ihren Knöchel küsste, fühlte sie sich plötzlich stark.
Wie eine Königin mit macht über Davide, sie war kein hilfloses Kind mehr wie bei ihrem Vater.
Sie lächelte Davide an und streichelte seine Wange.

Erstaunt sah er Lilith an, die ihn sanft nach oben zog und ihn an seinem Gürtel an sich presste.
„Ich will dich schon sehr lange Davide, komm und nimm mich.
Ich gehöre nur dir."
Flüsterte sie ihm ins Ohr und Davide erschauderte, hob Lilith hoch und legte sie in seinem Bett ab.
Er lag jetzt auf ihr und hielt ihre Arme fest in denn Laken, küsste sanft ihren Hals und knabberte an ihrem Ohr.
Es fühlte sich so anders an als mit Beatrix, denn Lilith war wirklich eine Hexe.
Ihr verführerischer Duft und ihr perfekter Körper raubten Davide vollkommen denn verstand, er konnte keinen klaren Gedanken mehr in ihrer Nähe fassen.

„Ohhh Davide, bitte nimm mich."
Begann Lilith zu stöhnen und bog sich ihm verführerisch entgegen, ihre schönen Brüste pressten sich gegen seinen Körper und er sah wie hart ihre Nippel waren.
Sie wollte ihn, eindeutig und er musste nur zugreifen.
Er begann unter ihren Shirt die harten Knospen zu streicheln.
Ihre Brüste schmiegten sich in seine Hand als wären sie nur dafür gemacht.
„Wann hattest du deinen letzten Sex kleines?"
Fragte er atemlos als Lilith ihn entsetzt ansah weil ihr wohl gerade erst in diesem Moment klar wurde was sie hier eigentlich tat.

„Ich hatte noch nie welchen."
Wisperte sie und traute sich nicht ihm zu sagen das Lilith nur ihn wollte.
Davide setzte sich plötzlich auf und sah Lilith an, küsste ihre Stirn.
„Dann solltest du es auch wohl besser erstmal dabei belassen und wir sollten zur Sicherheit zu einem Arzt fahren."
„Aber Davide, warum?"
Fragte sie vorsichtig und sah ihn hilflos an.
„Weil das etwas besonderes sein sollte und du das lieber mit einem festen Partner erleben solltest."
Erwiederte er und half Lilith aufzustehen.
Lilith war jetzt traurig und enttäuscht das er einfach nicht mit ihr schlafen wollte.
Allerdings kamen mit ihrem Bewusstsein auch die Schmerzen wieder.

Davide trug sie schließlich zu seinem Wagen wo beide ohne ein Wort zu wechseln ins Krankenhaus fuhren.
Dort bekam sie eine professionelle wundbehandlung und etwas gegen die Schmerzen.
Wieder zuhause bockte Lilith wieder einmal so lange rum bis Davide ihr doch erlaubte sich wenigstens in die Küche zu setzen statt im Bett zu liegen.
Denn sie hatte noch immer Angst und wollte nicht alleine sein.
Davide wollte Lilith zwar nicht in seiner Küche haben, aber so würde sie schon nichts anstellen können.
So kochte Davide für beide etwas zu essen, Lilith beobachtete ihn neugierig dabei und setzte sich zu ihr.

„Du hast also Benjamin gesehen? Vor meinem Haus?"
„Ja er war da, auf jeden Fall, bitte glaub mir doch.
Benjamin weiß jetzt wo ich bin und wann du weg bist.
Ich habe Angst Davide."
Er strich ihr sanft über ihre Wange und lächelte sie an.
„Ich glaube dir schon, keine Sorge.
Meine Eltern sind im Urlaub und besitzen ein Haus an der Nordsee.
Da sie nicht da sind, könnten wir dorthin fahren.
Ich habe noch genug Urlaub und du bist ja sowieso erstmal krankgeschrieben.
Wir bleiben ein paar Tage dort und vielleicht hat Benjamin ja bis dahin aufgegeben, was meinst du Lilith? Hast du Lust auf ein paar Tage am Meer?"

Lilith strahlte.
„Ja natürlich das wird bestimmt total schön werden und die Luft erstmal."
Freute sie sich darüber.
Irgendwann wurde Lilith von denn Schmerzmitteln so müde das Davide sie ins Gästezimmer brachte um nicht doch noch in Versuchung zu kommen.
Er selbst lag schließlich in seinem Bett und konnte einfach nicht einschlafen, dachte nur noch an Lilith.
Nur noch morgen musste er sie für ein paar Stunden alleine lassen und es wurde ihm unbehaglich bei denn Gedanken daran.

Plötzlich hörte er Schritte und musste grinsen.
„Davide? Davide?"
Flüsterte Lilith vom Flur aus.
„Ja Lilith? Warum stolzierst du bitte nachts durch meine Wohnung?"
Fragte er, stand ganz leise auf und schlich Richtung Flur.
Es war stockdunkel und so bemerkte Lilith gar nicht wie er sich an ihr vorbei schlich, sie wollte einfach nicht hören und störte ihn mitten in der Nacht.
Es war Zeit für eine weitere Lektion.

„Ich habe Angst und möchte nicht alleine im Zimmer sein."
Antworte sie, während Davide sich jetzt lachend von hinten auf sie stürzte.
Lilith schrie vor Schreck, musste aber dann schließlich mit lachen, so das sie einige Minuten lachend auf dem Boden eng umschlungen lagen.
Aber Davide erbarmte sich da er müde wurde und trug Lilith wieder einmal in sein Bett damit sie nicht alleine ist.
Er konnte in ihrer Gegenwart ja ebenfalls viel besser schlafen.

Lilith war sehr schnell in seinen Armen eingeschlafen und er dachte daran das sie noch anhänglicher war wie seine Tochter.
Dann kam ihn ein Gedanke, denn seine Tochter würde mitkommen ans Meer.
Davide würde Aurelia nicht hier zurück lassen und nur eine Sekunde mit ihr verstreichen lassen.
Er musste also spätestens morgen Lilith davon erzählen das er Vater war und würde ihr Aurelia vorstellen.
Niemals hatte vorher jemand seine Tochter kennen lernen dürfen oder sogar mit ihm und Aurelia in denn Urlaub fahren.
Er hielt sein Mädchen aus sämtlichen Affären raus, aber Lilith war etwas besonderes.
Sie war keine Affäre, er wollte sie nicht bloß ins Bett bekommen, das hätte er wohl längst geschafft.

Irgendetwas in ihm wollte das sie Aurelia begegnet und Zeit mit ihnen verbrachte.
Davide vertraute Lilith voll und ganz, das wurde ihm bewusst als er vorsichtig ihr Haar aus dem Gesicht strich und dann zufrieden selbst in einen tiefen Schlaf fiel, mit Lilith im Arm.

Warum gerade du?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt