Kapitel 75

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Mein Herz hatte automatisch zu hämmern angefangen und laut Milo sollte ich seinen Dad irgendwie hinhalten. Nur war die Frage wie.

Wie?!

Wie sollte ich das bitte machen?

Eigentlich war es alleine ein Wunder, dass Milo das seinem eigenen Vater zutraute und diese Schlussfolgerung gemacht hatte. Scheinbar war diese Vater und Sohn Beziehung nie zu stark gewesen, wenn er das gleich in Betracht zog.

Henry öffnete gerade die Tür und ich räusperte mich, um die Aufmerksamkeit zu bekommen, was funktionierte.

Ich sagte das Erstbeste was mir einfiel: "Wenn ich nervös bin drückt das auf meine Blase. Ich muss ganz dringend für kleine Wölfe."

Er nickte verständnisvoll und meinte: "Kein Problem, aber wir werden auf dich warten, bis wir in den Gemeinschaftsraum gehen."

Ich versuchte mich an einem leichten Lächeln, damit niemand Verdacht schöpfte und antwortete: "Danke, das ist sehr nett."

Bis jetzt hatte ich das gut gelöst und sollte mir selbst auf die Schulter klopfen.

Ich mag sehr selten hier gewesen sein, aber mir war bewusst, dass die Toilette, sie zweite Tür rechts war.

Das Gebäude hatte ich bereits betreten und meine Mum meinte: "Wir werden hier warten." Ich zeigte ihr den Daumen hoch nach hinten und steuerte besagte Tür an.

Es mag ein Zeitpuffer sein, aber nur ein kurzer, ewig konnte ich dort nicht bleiben, was mich stresste.

Als ich den Raum betreten hatte und die Tür hinter mir zu fiel, fragte ich Milo im Mindlink: "Wie lange brauchst du? Es ist schwer zu sagen wie lange ich das hinauszögern kann."

Die Antwort kam sofort und klang gestresst: "Ich beeile mich, aber kann leider nicht fliegen."

Nein, was er nicht sagte. Was für eine schockierende Nachricht, dass er nur auf dem Boden unterwegs sein konnte. Ich hatte ihn doch tatsächlich für einen Vogel gehalten.

Ich konnte es mir kein bisschen verkneifen zu antworten: "Dabei bist du ein komischer Vogel. Du solltest sehr wohl fliegen können."

In der nächsten Sekunde tat mir diese Aussage leid, weshalb ich anmerkte: "Sorry, ich bin gestresst. Das war gemein."

"Nein, kein Ding. Das habe ich nicht böse genommen." Das war gut und eine kleine Erleichterung im aktuellen Alptraum. Ich hatte diese potenzielle Freundschaft nicht zerstört.

Ich ging zum Waschbecken hinüber und sah in mein verzweifeltes Gesicht. Ich war plötzlich die Luna von diesem Rudel und wir mussten den Beta stürzen. Von uns wurde viel zu viel in diesem jungen Alter verlangt.

Ich hörte eine der Kabinen aufgehen, weshalb ich sofort eine neutrale Miene aufsetzte und hinüber sah.

Von all den möglichen Werwölfen musste es selbstverständlich sie sein. Es gab so viele Möglichkeiten, aber nein, ausgerechnet dieser Person musste ich über den Weg laufen. Mein Leben war teilweise ein Fluch.

Alena blieb stehen und sah mich angewidert an, wie man es kannte. Eine andere Reaktion sollte man sich niemals erwarten. Dieser Frau würden die Augen aus dem Kopf fallen, wenn sie hörte, dass Luan das Bündnis mit mir vervollständigt hatte.

Sie meinte: "Das du es überhaupt wagst hierher zu kommen." Ihr abwertender Blick war wirklich was, vermutlich fing sie bald zu kotzen an.

Hach, wenn die nur wüsste, warum ich hier war und was alles in den letzten Stunden passiert war.

Luna? No, thanks | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt