𝕂𝔸ℙ𝕀𝕋𝔼𝕃 𝕏𝕏𝕍𝕀𝕀𝕀 - ʟᴇɴᴀ

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Bettelnd sah ich in Lias eisblaue Augen. Seit zehn Minuten versuchte sie mich dazu zu überreden, dass sie mit zu dem Auftrag kommen durfte. "Lia, ich will einfach nicht, dass dir etwas passiert. Du bist nicht so oft auf Aufträgen unterwegs wie ich, und der heute hat es mehr als in sich.", hielt ich dagegen und sah sie mittlerweile schon etwas genervt an. "Bitteeeeeee. Ich will auch dabei sein. Ich kann helfen, du weißt wie gut ich im Umgang mit Waffen bin.", sie ließ nicht Locker. Genervt stöhnte ich auf und verdrehte leicht die Augen. "Frag Theo und nicht mich.", antwortete ich. Die Diskussionen mit meiner Zwillingsschwester waren jedes mal aufs Neue, einfach nur absolut ermüdend. 

"Wer soll mich was fragen?", erklang Theos tiefe Stimme hinter mir und zwei große Hände legten sich auf meine Taille. lächelnde lehnte ich mich etwas an seine starke Brust und sah Lia abwartend an. "Ich will auf diesen Auftrag mit.", legte sie auch gleich wieder los und sah Theo herausfordernd an. Ich blickte zu ihm auf und sah, das er eine Augenbraue hochgezogen hatte und meine Schwester nachdenklich ansah. "Wenn du der Meinung bist, dass du das hin bekommst. Nur liegt das letzte Wort bei deinem Vater und nicht bei mir.", antwortete er nach ein paar Minuten des Schweigens.  Genervt stöhnte Lia auf. "Wozu bist du eigentlich der Boss, wenn du mich genauso wie meine Schwester an den nächsten weiterleitest.", meine kleine Schwester baute sich vor ihm auf und funkelte ihn an. Ich konnte mir ein leises Lachen nicht verkneifen und kassierte dafür von Theo und meiner Schwester einen bösen Blick. "Mein Gott, dann geh halt mit. Aber wehe du bringst uns in eine schwierige Situation. Außerdem kommst du in das Team von deinem Vater.", Theos Stimme hatte seinen typischen Mafioso-Ton angenommen. Ich beobachtete, wie Lia bei der Ansage sich deutlich verkrampfte und etwas den Kopf einzog. 

"Also los ab ins Auto mit euch.", fuhr er fort, nachdem meine Schwester nichts mehr gesagt hatte. Sanft schob er mich mit der Hand auf meinem unteren Rücken vor sich her. "Kommt Ash mit?", fragte ich Theo, während wir uns auf den Weg zu den schon bereit stehenden Wägen im Innenhof machten. "Ihm geht es nicht gut.", antwortete Lia an seiner Stelle. Ich vermutete zwar, dass meine Abfuhr ihn gestern so gekränkt hatte, dass er keine Lust darauf hatte, den Tag heute mit mir zu verbringen. Allerdings beließ ich es dabei und stieg in einen der fünf Jeeps ein. Durch die Fensterscheibe sah ich, dass Theo meine Schwester zu einem anderen Wägen brachte, an dem mein Vater stand. Ich war so davon abgelenkt, das Geschehen außerhalb des Wagens zu beobachten, dass ich zusammen zuckte, als mich wer am Arm berührte.

Ruckartig flog mein Blick nach rechts und traf auf grüne Augen. "Na, alles klar Süße?", breit Grinsend sah Liam mich an. Hinter ihm kamen auch Mia, Derrick und Alex zum Vorschein, allesamt wie ich in Kampfkleidung. "Verdammt Liam, hör auf sie so zu nennen, oder du kassierst eine.", erklang Theos Stimme, durch unseren Kopfhörer. Wir alle waren mit unserem Jeweiligen Team in Verbindung und durch einen extra Knopf konnten wir dafür sorgen, dass uns jeder der mittlerweile 5 anwesenden Teams hören konnte. Liam lachte nur laut auf, als er Theos Ansage hörte und setzte sich neben mich, während Mia und Derrick sich nach ganz hinten quetschten. "Wusste nicht, dass ihr offiziell zusammen seit.", erwiderte er und sah Theo herausfordernd an, welcher sich neben Alex auf den Fahrersitz setzte. "Sind wir auch nicht. Lass es trotzdem sein.", knurrte Theo jetzt sichtlich angepisst. Mia und ich warfen uns flüchtige Blicke zu und schmunzelten. Es war wohl mehr als offensichtlich, dass Theo eifersüchtig war. "Wenn ihr es nicht seit, seh ich da ja dann auch kein Problem drinnen.", konterte Liam und lehnte sich lässig zurück. Theo knurrte nur etwas unverständliches vor sich hin und startete den Motor. 

***

Die Stimmung hier war selbst nach anderthalb Stunden Autofahrt noch ziemlich ausgelassen. Klar, in den nächsten ein bis zwei stunden, würde das nicht mehr so sein, da jeder sich mental auf den Auftrag konzentrieren wird, aber gerade war es einfach nur ein befreiendes Gefühl. Gerade lachte jeder über einen Wortwitz von Liam, als ein Kacken durch unseren Kopfhörer ging. Jeder von uns verstummte und lauschte der Stimme von meinem Vater. "Uns verfolgen seit circa 45 Minuten zwei schwarze Jeeps. Sie sind zwar so unauffällig, dass wir es wohl kaum mitbekommen hätten, wenn wir nicht wüsste, dass ein Angriff geplant ist.", mein Blut in den Adern gefror. In dem Wagen meines Vaters war auch Lia drinnen. "Bei uns auch, allerdings nur einer. Möglich, das hier noch mehr sind, nur mit unauffälligeren Autos.", erklang eine zweite Stimme. Ich Tippte mal auf Lex oder Jaid. Um ihre Stimmen auseinander zu halten, kannte ich sie noch viel zu wenig. "Fahrt einfach die abgesprochene route weiter. Haltet nur bloß nicht an, sonst habt ihr keine Verstärkung, falls sie das als Angriffschance nutzen wollen.", antwortete Theo ihnen ruhig. Ganz der Mafioso. 

ℂℝ𝕀𝕄𝕀ℕ𝔸𝕃 𝕃𝕆𝕍𝔼  (𝐵𝑎𝑛𝑑 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt