𝕂𝔸ℙ𝕀𝕋𝔼𝕃 𝕏𝕏𝕀𝕀 - ʟᴇɴᴀ

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Seufzend drehte ich mich auf die andere Seite und versuchte weiter zu schlafen. Ein kühler Luftzug strich über meine Beine, die unter der Bettdecke hervor sahen. Grummelnd öffnete ich die Augen und blinzelte in das grelle Sonnenlicht, was durch das geöffnete Fenster herein schien. Müde rieb ich mir über die Augen, während ich mich im Bett aufsetzte und an das Kopfteil lehnte. Die Erinnerungen an die letzte Nacht mit Theo schossen mir in den Kopf und panisch riss ich die Augen auf. Ich hatte im Ernst mit ihm geschlafen?!

Hastig sah ich neben mich. Doch da war nichts, nichts außer eine leere Betthälfte. Mein Blick flog durch das gesamte Zimmer, doch da war niemand. Vielleicht musste er wohin, oder er wollte sich dem peinlichen Morgen danach entziehen, weil das ganze für ihn nur eine einmalige Sache war. Von meinen eigenen Gedanken verwirrt, sammelte ich meine auf dem Boden verstreuten Klamotten ein und zog sie mir schnell über. Ich brauchte dringend eine Dusche! Der Schweiß von letzter Nacht klebte an mir und ich wollte ihn einfach nur noch los werden. 

Nachdem ich mir meine etwas ramponierte Bluse angezogen hatte öffnete ich die Zimmertür und schlüpfte leise hinaus. Ohne mich vorher umzusehen lief ich zu meinem Zimmer. In dem Moment, als ich die Klinke hinunter drückte erklang ein Kichern hinter mir. "Also das du mit ihm ins Bett springst wusste ich ja, aber das du dann vor ihm flüchtest ist schon etwas komisch Schwesterherz." , Hastig drehte ich mich um. Lia lehnte an der Wand gegenüber meines Zimmers und grinste zufrieden. 

"Ehm...ja..also ich-",unfähig einen ganzen Satz hinaus zubekommen, stammelte ich unverständliches Zeug vor mich hin. Lia brach in schallendes Gelächter aus. Entgeistert sah ich sie an. "Na komm, spring unter die Dusche und dann will ich alles hören!", immer noch lachend schob sie mich in mein Zimmer und schloss die Tür hinter uns. Ohne mich nochmal nach ihr umzudrehen, flüchtete ich ins Bad und knallte die Tür hinter mir zu. Ich liebte meine Schwester echt, aber in solchen Momenten würde ich sie echt gerne erwürgen. Hastig schlüpfte ich aus meinen Klamotte und sprang unter die kalte Dusche. 

Ich stand einige Minuten einfach nur da und lies das angenehm kühle Wasser über mein Gesicht laufen. Wirre Gedanken flogen durch meinen Kopf, doch ich konnte keinen klaren fassen. Nach einer Zeit, begann ich mir die Haare einzuschäumen und auszuwaschen. Jedes mal, wenn ich meinen Körper berührte, ging ein kribbeln hindurch. Theos Berührungen und Küsse von letzter Nacht gingen mir nicht aus dem Kopf. Ich spürte noch immer, mit jeder Phase meines Körpers, wie er mich angefasst und verwöhnt hatte. 

Nach einer gefühlten Ewigkeit trat ich aus der Dusche und wickelte mich in ein Handtuch. Meine Haare rubbelte ich nur grob mit einem etwas kleinerem Handtuch trocken und kämmte sie dann grob mit den Fingern durch. Ein Schauer überzog meinen Körper, als ich das Handtuch fallen lies und in frische Klamotten schlüpfte. Ich hatte mich für eine schwarze Jeans und ein weißes Crop-Top entschieden. Nach einem letzten prüfenden Blick in den Spiegel, verließ ich das Badezimmer und setzte mich zu meiner Schwester aufs Bett. 

"Alsooooo erzähl! Wie war es? Gut? Schlecht? Ich will jedes schmutzige Detail wissen!", hibbelig sah sie mich an. Ich lachte auf und begann ihr einen Teil von gestern Abend zu erzählen. Ich würde den Teufel tun, um ihr wirklich alles zu erzählen. So lieb ich meine Schwester hatte, aber irgendwo gab es Grenzen. 

***

Lia hatte mich circa zwei Stunden mit Fragen durchlöchert. Irgendwann hab ich einfach abgeblockt und bin mit ihr Frühstücken gegangen. Naja, wohl eher Mittagessen, da es nach Lias Befragung schon halb zwei war. Natürlich, hat uns wieder ein Einsatzteam in die Stadt begleitet. Mir war bewusst, das gerade absolute Vorsicht galt, aber wenn man dauerhaft beobachtet wurde, löste das einen gewissen Verfolgungswahn in einem aus. 

Wir waren gerade auf dem Rückweg und stiegen aus dem Auto aus. Lachend liefen wir ins Haus. Überall liefen wieder Leute rum, welche ich mittlerweile alle vom Sehen kannte. Ich war immer noch beeindruckt davon, wie viele Leute in diesem Haus unter kommen und es trotzdem noch wie ein normales und gemütliches Haus war. 

ℂℝ𝕀𝕄𝕀ℕ𝔸𝕃 𝕃𝕆𝕍𝔼  (𝐵𝑎𝑛𝑑 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt