58) The morning after

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Der Morgen danach

Yoongi pov.

Langsam öffne ich meine Augen. Sofort kneife ich sie wieder zusammen, als mich das helle Licht blendet.

Während ich mich versuche an die Helligkeit zu gewöhnen, kann ich leise Schritte im Zimmer hören.

"Du bist wach.", stellt die Person fest. Direkt erkenne ich, dass es Jimins Stimme ist.

Schliesslich öffne ich meine Augen ganz und kann Jimin sehen, der mit etwas Abstand vor meinem Bett steht. Er lächelt mich an. So wie immer.

Er hat anscheinend gerade geduscht, da seine Haare noch etwas nass sind.

Auch wenn es mir ziemlich schlecht geht, muss ich aufpassen, dass ich nicht ebenfalls direkt zu lächeln beginne. Jimin ist ein wahrer Sonnenschein.

Ich möchte mich aufrichten, doch zische direkt auf, als mein Kopf pocht.

"Ruhe dich besser noch etwas aus Yoongi.", merkt Jimin besorgt an. Sofort lege ich mich wieder hin.

Wow. Wieviel habe ich gestern getrunken?

"Ich habe dir Tabletten mitgebracht.", sagt Jimin und kniet sich neben mein Bett. Er reicht mir ein Glas Wasser.

Voller Zweifel betrachte ich seine Hand. "Oh, tut mir leid.", gibt Jimin leise von sich und stellt das Glas und die Tablette auf das kleine Tischchen neben mir.

Vorsichtig nehme ich die Tablette und schlucke sie zusammen mit dem Wasser. Das Glas trinke ich komplett aus, da ich mich verdammt ausgetrocknet fühle.

Jimin mustert mich besorgt dabei. Ich sehe für einen Moment in seine Augen...

und dann kommen auch schon die ganzen Erinnerungen hoch.

HABE ICH MICH TATSÄCHLICH AN JIMIN RANGEMACHT?!!

Ich stand doch da hinten mit ihm, das weiss ich noch. Ich habe ihn berührt, umarmt, beinahe geküsst und...

weiter möchte ich gar nicht denken. Das ist unglaublich unangenehm....

Scheisse was denkt er denn nun von mir?? Wieso habe ich ihn nur so bedrängt?

"Yoongi.", sagt Jimin besorgt. "Alles okay?"

Schnell wende ich meinen Blick ab. Ich öffne den Mund, um etwas zu sagen, doch schliesse ihn dann wieder.

Jimin seufzt.

"Möchtest du etwas essen? Es ist zwar schon Mittag, aber ich kann dir gerne noch etwas von unserem Frühstück holen gehen. Es hat noch Brötchen, Cornflakes, Frücht-"

"Wieso sorgst du dich so gut um mich?", platzt es eiskalt aus mir. "Nach gestern Nacht würde ich so jemanden wie mich eindeutig meiden..."

Eigentlich hatte ich bis vor Kurzem noch vor, das Thema einfach nicht anzusprechen... Aber irgendwie beschäftigt es mich viel zu sehr, als dass ich einfach schweigen könnte.

Jimin sieht mich zuerst überfordert an und senkt dann seinen Kopf.

"S-soll ich etwa gehen?", fragt er und ich höre dabei Schmerz in seiner Stimme. Ich starre ihn an und möchte etwas sagen, doch finde noch immer keine Worte.

Er sieht mich jetzt nach dieser Nacht bestimmt mit anderen Augen... Ich habe wohl die einzig richtige Bindung zu einem Menschen bereits wieder zerstört.

Genau diesen Schmerz wollte ich doch verhindern.

Warum habe ich nichts daraus gelernt???

Ich sollte ihn nun in Ruhe lassen. Ich löse den Blick von ihm, auch wenn es mir schwerfällt.

Together we're strongWo Geschichten leben. Entdecke jetzt