Familie II

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Als das Junioragenten-Quartett sich verzogen hatte, hatten Kensi und Deeks endlich Zeit, auch etwas zu essen. „Ich wusste nicht dass du so gut Spaghetti kochen kannst", schmatzte Deeks. Kensi verdrehte die Augen. „Ich habe schon mindestens hundert Mal Spaghetti gekocht, Deeks" „Kann sein" normalerweise hätte Deeks die Unterhaltung an dieser Stelle nicht abgebrochen, aber nach dem langen „nervenaufreibenden" Bericht schreiben hatte er einfach nur Hunger. „Echt jetzt?", führte Kensi die Unterhaltung fort. „Kein Kommentar zu meinen nicht vorhandenen Kochkünsten?" „Nö noch habe ich nämlich keine Magenkrämpfe" „Deeks du bist blöd" In solchen Momenten, wenn sie sich wegen irgendeinem Kleinkram kabbelten, dann fühlte es sich an wie früher als sie noch nicht verheiratet und Eltern, sondern einfach nur eine NCIS-Agentin und ein LAPD-Detective gewesen waren. Aber als Deeks nach Kensis Hand griff, war das Gefühl schon wieder weg. „Wahnsinn", murmelte Kensi. „Wenn mir jemand vor, mmm sagen wir ...6 Jahren gesagt hätte, dass wir alle dann Familie haben würden, dem hätte ich geraten in die Klapse zu gehen. Aber jetzt schau G an, Nell bekommt ein Kind, wir haben eine kleine Familie" „Naja so klein nun auch wieder nicht. Immerhin sind wir vier Leute" In dem Moment kam Monty mit hängendem Schwanz in die Küche getrottet. „Nagut", Deeks grinste. „Vier Leute und ein Hund." Monty wedelte mit dem Schwanz. Wieder lachten beide. „Manchmal habe ich wirklich das Gefühl, dass er uns versteht...", sagte Kensi nachdenklich. „Natürlich versteht er uns! Er ist ein sehr intelligenter Hund!", rief Deeks gespielt entrüstet. Er streichelte Monty den Kopf und die Ohren. „Hör nicht auf sie. Sie versteht nichts von Hunden" Kensi grinste. „Na vielen herzlichen Dank", sie klang angesäuert. „War nur ein Witz, Fern. Nimms nicht persönlich, Süße" Sie verdrehte die Augen, dabei fiel ihr Blick zufällig auf die Uhr. „Shit", murmelte sie. „Wir sollten anfangen, das Matratzenlager aufzubauen. Es ist schon fast acht." Sie gingen nach oben, wo sie vier angestrengt nachdenkende Agenten vorfanden. Kensi übernahm es, die Meute ins Bad zu scheuchen, während Deeks das Matratzenlager aufbaute. Er war der einzige, der vier Matratzen auf den Boden des eher kleinen Kinderzimmers bekam. Die Matratzen mussten nämlich so liegen, dass alle Kinder mit den Köpfen zueinander liegen konnten und das war eine Wissenschaft für sich. „Gute Nacht Mom" „Nacht Kensi" „Bis Morgen Dad" „Schlaft schön ihr vier und schlaft bitte bald" Natürlich ging, kaum waren die Eltern draußen, das Geflüster los. „Glaubt ihr dass wir sie überreden können morgen mit uns an den Strand zu gehen?", fragte Finn in die Runde. „Wenn sie keinen Fall haben sicher", sagte Lilly. „Müssen wir morgen nicht in den Kindergarten?", fragte Leon. „Morgen ist Samstag, Le", riefen die anderen drei im Chor. „Ach so" „Mom und Dad gehen sicher mit uns an den Strand, wenn wir sie fragen", murmelte Finn in sein Kissen . „Dad beschwert sich doch immer dass er viel zu wenig zum surfen kommt, seit er Familie hat" Dann schlief Leon ein. Zur gleichen Zeit machten sich Kensi und Deeks im Wohnzimmer über ganz andere Dinge Sorgen. „Findest du dass wir uns zu wenig um Finn und Lilly kümmern?", fragte Kensi sehr, sehr leise. „Ich meine... " „Ich finde nicht, dass wir uns zu wenig um sie kümmern", unterbrach Deeks seine Frau. „Wenn du meinst..." „Klar mein ich das, Sweetheart" Sie verdrehte die Augen, lächelte aber und kuschelte sich in seine Arme. Sie genossen diese Zweisamkeit, bis irgendwann ihre Handys exakt gleichzeitig wie eine Polizeisirene anfingen zu klingeln. „Ausgerechnet jetzt?", Kensi war echt genervt. „Das ist berufsbedingt, Sweetie", grinste Deeks, obwohl er in Wirklichkeit mindestens genauso genervt war wie sie. Sie gingen an ihre Handys. „Was gibt's?" „Freundlich, Freundlich die Begrüßung", das war Nell. „Was gibt es?" „Also wir haben einen Fall. Toter Marine, LA Mitte", sagte Nell ebenfalls knapp und ebenfalls etwas unfreundlich. „Kommt her" „OK" Kensi und Deeks beendeten genau gleichzeitig das Gespräch, Deeks steckte sein Handy weg, Kensi drückte bei ihrem die Kurzwahltaste 3. „Hey Mom" ... „Ja Mir geht'sgut" ... „Ja ich wollte fragen, ob du ganz große Lust hättest auf deine Enkel und zwei Freunde von ihnen aufzupassen"... „Ja tut mir echt leid Mom. Das ist berufsbedingt"... „Super danke Mom. Bis gleich" Eine Viertelstunde später schlich Kensi ins Kinderzimmer und legte eine Zettel an Tims Matratzenkopfende, weil er der einzige war, der lesen konnte. Als Kensi die Tür gerade wieder schließen wollte, blinzelte Lilly. „Mom was ist los?", murmelte sie verschlafen. „Daddy und ich müssen noch mal schnell ins HQ. Julia kommt gleich" Sie hatten sich darauf geeinigt, Kensis Mom nicht Granny oder so, sondern einfach Julia zu nennen, da sie für eine Granny noch zu jung war und sagte, dass sie sich, wenn man sie Granny nennen würde, so alt vorkäme. Also war sie Julia. „Gute Nacht, Lil" Kensi schloss die Tür so leise es ging. Unten wartete Deeks schon ungeduldig. „Komm Kens! Die anderen warten sicher schon" Sie rasten zum HQ, wo sie von einer immer noch schlecht gelaunten Nell, einem übermüdeten Sam und einem genervten G erwartet wurden. „Ach auch schon da", sagte G bissig. „Ja wir mussten noch einen Babysitter für deine Kinder besorgen", sagte Kensi nicht weniger bissig. „Leute nicht streiten", rief Eric, der jetzt in die Kommandozentrale kam. „So Kensi, G, jetzt gebt ihr euch ganz lieb die Hand und entschuldigt euch beieinander" Alle mussten losprusten. „Trainierst du Eric?", fragte Sam, immer noch grinsend. „Hä?" „Na für Gina", führte G Sams Gedanken zu Ende. „Achso Nö. Ich wollte nur die Stimmung auflockern" Eric zuckte mit den Schultern. „Können wir uns jetzt dem Fall widmen?", fragte Kensi schon wieder mies gelaunt. „Bei uns Zuhause liegen vier schlafende Kinder und meine Mutter, die alle darauf warten, dass wir zurückkommen" „Kensi zu deiner Information wir anderen haben auch Familie, du bist nicht die einzige die Familie hat. Bei uns Zuhause warten auch Leute darauf, dass wir zurück kommen.

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