„Was will der denn hier?!"

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Ronnie P.O.V.:


Warum ist das Leben so eine Bitch?, dachte ich mir, als ich beobachtete, wie Chris sich zu mir umdrehte und seine eisblauen Augen, deren Farbe man auch von mehreren Metern Entfernung zweifelsohne feststellen konnte, mich fixierten. Er wendete keine einzige Sekunde seinen Blick ab, während er auf mich zukam und unwillkürlich hielt ich den Atem an. Seine große, kräftige Statur bewegte sich nahezu geschmeidig und jeder Schritt drückte pures Selbstbewusstsein und Sicherheit aus. Seine gesamte Ausstrahlung sorgte einfach dafür, dass man ihn registrieren musste, es war nahezu unmöglich es nicht zu tun.


Selbst für mich und dass obwohl Gefühle und Emotionen zu verbannen- oder sie mir zumindest nicht anmerken zu lassen, für mich nicht weiter schwierig war. Eigentlich. Aber irgendetwas an ihm machte mich einfach wahnsinnig, weshalb ich mich unbedingt von ihm fernhalten musste. Keine Frage, Chris Daniels war eine Gefahr für meine Eis Mauern und wenn er nur lange genug daran arbeiten würde, könnte er sie vielleicht eines Tages zum Einsturz bringen. Das durfte ich auf keinen Fall zulassen.


Also bedachte ich ihn mit einem finsteren Blick, als ich mich von der Motorhaube abstieß und zur Beifahrerseite schlenderte. Mit einem Klicken öffneten sich die Türen und ich ließ mich auf den zugegebenermaßen ziemlich komfortablen Ledersitz sinken. Ich versuchte ihn nicht anzusehen, als er sich neben mich gleiten ließ und den Motor startete, aber das Bedürfnis es doch zu tun war unglaublich groß. Verärgert über diese beschissenen Situation und vor allem über mich, biss ich mir auf die Unterlippe, nur leider tat ich das wohl etwas zu fest, denn schon schmeckte ich den widerlich metallischen Geschmack von Blut auf der Zunge. „Mist!", entfloh es mir genervt und ich suchte meine Taschen nach einem Tempo ab.


Plötzlich spürte ich einen heißen Atem an meinem Nacken und mein Körper versteifte sich. „Lass mich das machen", raunte Chris und seine tiefe, samtige Stimme jagte mir einen wohligen Schauer über den Rücken, was ich aber nicht einmal in hundert Millionen Jahren zugegeben hätte. Langsam drehte ich mein Kopf zu ihm, nur um dann wenige Zentimeter von seinem Gesicht in der Bewegung inne zu halten. Wenn ich den Kopf nur noch um circa zwei Zentimeter drehen würde, würden unsere Lippen sich streifen und ich merkte wie mein Herz bei diesem Gedanken anfing zu rasen.


In seinen Augen konnte ich wieder die hellen Sprenkel erkennen und alle Alarmglocken in meinem Kopf schrillten los, als Chris Blick zu meinen Lippen glitt. Warum zur Hölle werden seine Augen sekündlich dunkler?, schoss es mir durch den Kopf. Das war jetzt das zweite Mal innerhalb von fünf Minuten, das ich ihm wieder so nah war und so langsam bekam ich das Gefühl, dass das Schicksal mich gehörig für irgendetwas büßen lassen wollte. Panisch suchte ich in meinem Verstand nach einer Lösung, um mich aus dieser Lage unauffällig hinaus zu manövrieren, aber mein Kopf war wie leer gefegt. Also reagierte ich einfach instinktiv: Ich legte meine Hand auf seine steinharte Brust und drückte ihn mit aller Kraft weg. Dabei riss ich ihm das Taschentuch aus der Hand mit welchen er wahrscheinlich meine Unterlippe abtupfen wollte.


Wie eine Seifenblase zerplatzte die Spannung, welche noch vor einigen Sekunden die Luft um uns herum elektrisch aufgeladen hatte und ich hielt mir mit brennenden Wangen das Tempo an die Lippe. Ich sah ihn nicht an, aber nach einer Minute, die mir wie eine ganze Stunde erschien, hörte ich ihn seufzen, ehe er den Motor startet und aus unsere Einfahrt fuhr.


Während der Fahrt starrte ich stur aus dem Fenster. Hin und wieder spürte ich zwar seinen Blick auf mir ruhen, aber ich drehte mich kein einziges Mal um, egal wie sehr es mich in den Fingern juckte es doch zu tun. Irgendwann ging es schon so weit, dass ich mir ernsthaft  überlegte, ob es nicht einfach das Beste wäre, mich aus dem fahrenden Auto zu werfen, aber ich hielt durch.

How to love a BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt