„Es war nichts besonderes..."

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Ronnie P.O.V.:

Schon als ich an diesem Morgen von meiner Mutter geweckt wurde, hatte ich das Gefühl, dass es ein beschissener Tag werden würde.

Es fing bereits damit an, dass ich wieder einschlief und somit meinen älteren Zwillingsbrüdern die Chance gab mit einem Wassereimer bewaffnet in mein Zimmer zu schleichen und mir eiskaltes Wasser über den Körper zu schütten.

Mit einem spitzen Aufschrei fuhr ich aus dem Bett und rutschte dabei fast auf dem Boden aus. Bibbernd und stocksauer schaute ich zu, wie Sam und James sich vor Lachen auf dem Boden wälzten.

„Ja, ja. Urkomisch!" Ich warf den beiden einen finsteren Blick zu und wrang mir nebenbei das Wasser aus den Haaren. Die beiden lachten nur noch lauter.

Ich merkte, wie mein rechtes Auge zu zucken begann. Nicht zu fassen, dass sie laut ihren Geburtsurkunden tatsächlich neunzehn und damit zwei Jahre älter als ich waren! Ihre Gesichter bekamen inzwischen einen satten Rotton von dem ganzen Lachen und ich merkte wie meine Laune sekündlich tiefer sank.

Plötzlich kam mir aber eine gute Idee und ein teuflisches Grinsen schlich sich auf mein Gesicht.

„Wisst ihr eigentlich, wie lieb ich euch habe?" Ich bemühte mich um einen möglichst unschuldigen Gesichtsausdruck und hoffte, dass sie zu sehr mit dem Lachen beschäftigt waren, um zu merken, was ich mit ihnen vorhatte. Damit mein Plan aufging, musste ich so nah, wie möglich an die Beiden ran und James und Sam waren dank ihrer langen Beine wirklich schnell. Langsam schlich ich in ihre Richtung und bemühte mich dabei sehr, mich möglichst unauffällig zu verhalten. So anstrengend und kindisch sie auch waren, dumm waren sie nicht.

James und Sam hatten inzwischen aufgehört zu lachen und sahen mich halb belustigt, halb misstrauisch an. „Nachdem wir dich so aufgeweckt haben", begann Sam, ,,... willst du uns sagen, dass du uns lieb hast?", beendete James argwöhnisch.

Noch so eine unglaublich nervige Angewohnheit meiner Brüder war es, die Sätze des jeweils anderen zu beenden, was meiner Meinung nach nur ein weiterer Beweis war, dass mit ihnen ganz eindeutig etwas nicht stimmte. Scheinheilig nickte ich und trat noch näher.

„Was hast du vor?", fragten sie mich gleichzeitig, doch ich beantwortete die Frage erst gar nicht. Mit einem Kampfschrei stürzte ich mich auf sie, um sie in eine triefnasse Umarmung zu ziehen, aber beide wichen blitzschnell aus und waren mit zwei Sätzen an der Tür. Ich sprang ihnen nach, um sie noch zu erwischen, aber ich bedachte dabei nicht, dass ich nach wie vor klatschnass und mein Zimmerboden mit Laminat ausgelegt war.

Mit einem lauten Krachen, machte mein Hintern Bekanntschaft mit dem Boden. Ein stechender Schmerz schoss in mein Steißbein und ließ mich aufstöhnen. Scheiße, tat das weh!

James und Sam waren schon längst aus meinem Zimmer und ich seufzte frustriert. Verfolgen hatte keinen Zweck. Ächzend stützte ich mich auf meinen Händen ab und hievte mich langsam hoch, wobei das Pochen an der verletzten Stelle fast unerträglich wurde.

Die Tür öffnete sich wieder und es erschienen nochmal die Gesichter der beiden Idioten, die sich meine Brüder schimpften.

„Bevor wir es vergessen..."

„... wir fahren in fünfzehn Minuten''.

Und damit schlossen sie eilig die Tür, bevor sie meinen Todesblick zu spüren bekamen.

VERDAMMT!

Fluchend und im Stillen immer noch über mein Steißbein jammernd, raste ich ins Bad und schälte mich aus den nassen Klamotten. In Windeseile trocknete ich mich notdürftig mit einem Handtuch ab und schlüpfte rasch in neue Kleidung, bevor ich mir meine noch feuchten Locken kämmte, damit sie nicht in alle Richtungen abstanden. Ich trug schnell noch ein bisschen Wimperntusche auf, schnappte mir meine Tasche und lief die Treppen runter, um mir in der Küche noch einen Apfel zu holen.

How to love a BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt