Kapitel 11

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Yurio's POV:

Uff, alles dreht sich. Waren vielleicht doch ein paar Gläser zu viel. Was ist nochmal genau passiert?

Also mein Opa hat Beka, Gott sei Dank, als zukünftigen Schwiegersohn oder so anerkannt. Danach ging es auch schon los, Victor hat die erste Runde ausgegeben, Yuuri die Zweite und Yakov die Dritte oder war es die fünfte Runde? Egal, da habe ich aufgehört mitzuzählen, weil ich offensichtlich schon sehr besoffen war.

Mittendrin ist die Polizei gekommen, da wir anscheinend zu laut waren. Außerdem hat Christophe sich draußen hingestellt, irgendwas herumgebrüllt und einen Poledance an einer Straßenlaterne gemacht. 

Damit war die Party eigentlich zu Ende, wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe. Wir sind nach Hause gekommen und ...

Schlagartig reiße ich meine Augen auf. F*ck! Neben mir liegt ein halbnackter Otabek, der noch immer am Schlafen ist und mich als sein Kuscheltier missbraucht. Haben wir gestern Nacht etwa . . . ?

Mir wird heiß, vermutlich sehe ich auch von außen wie eine leuchtend rote Ampel aus.

"Yura was ist denn los?" mit müder Stimme zieht mein Freund mich enger an sich. "Ähh... haben wir g... gestern zusammen ... naja du weißt schon?" verlegen gucke ich an ihm vorbei, auf das weiße Kissen.

Stille.

Plötzlich fängt er an zu lachen. Hey was soll das denn jetzt? Perplex durchlöchere ich ihn mit meinem Blick.

"Ja haben wir, warum? Ist das ein Problem?" fragt er mich immernoch kichernd. Ich erröte noch mehr, das versuche ich zu verstecken indem ich mein Gesicht an seine Brust drücke. Mit gedämpfter Stimme frage ich "Was ist daran jetzt so lustig? War doch mein Erstes mal..."

Sanft streichelt mir mein Partner über den Kopf "Nichts, ich finde es nur süß wie unschuldig du doch bist" Beschämt boxe ich ihm gegen die Schulter, daraufhin fängt er wieder an zu lachen.

Nach ein paar Minuten des Kuschelns trägt er mich runter und setzt mich auf dem Sofa ab. Nun wirft er mich mit einem seiner Pullover und meiner Hose ab, mitten ins Gesicht. "Lern zielen" murmle ich immernoch müde.

"Warum? Hab dich doch getroffen" amüsiert lächelnd dreht er sich zum Kühlschrank um. Was für ein Chameur, ich verdrehe nur meine Augen, schlüpfe in die Kleidungsstücke und nehme mir eine Tasse aus dem obersten Regal.

Ich habe den Braunhaarigen hinter mir nicht bemerkt, erst als er seine Hände an meine Hüfte legt drehe ich mich zu ihm um. Der Abstand zwischen uns beträgt jetzt geschätzte 2 Zentimeter. "Ist wa..." sofort werde ich von ihm, beziehungsweise seinen Lippen unterbrochen, die mich in einen leidenschaftlichen Kuss verwickeln.

Er hebt mich auf die Arbeitsplatte, während ich meine Beine um seine Hüften schlinge. Meine Hände finden ihren Platz in seinen Haaren.

Dann bittet er um Einlass, aber ich spiele vorher noch ein Bisschen mit seinen Haaren bis ich ihn gewähren lasse. Beka schafft es nebenbei noch, Tee zu machen. Dieser ist gerade am abkühlen.

Wir hingegen verbringen noch weitere Minuten knutschend in der Küche. Ich liebe ihn einfach, wie könnte ich auch nicht?

Als hätte er meine Gedanken gehört flüstert er mir liebevoll "Ich liebe dich Yura~" zu. Gerade als ich antworten möchte klingelt es auf einmal. Welcher Vollidiot stört denn jetzt? Genervt lösen wir uns, Otabek nimmt meine Hand und zieht mich mit zur Haustür.

Er macht auf und na klar, wer sollte uns sonst stören? Victor sieht uns beide grinsend an.

"Uhm komm doch rein?" etwas verwirrt öffnet Beka die Tür noch ein Stückchen, damit sein Gegenüber eintreten kann.

Wie selbstverständlich macht sich der Silberhaarige auf dem Sofa breit. "Steht dir übrigens gut" meint er mich musternd. Was will er? Ich sehe an mir herunter. Der Pulli, den mir Beka gegeben hatte verdeckt meine kurze Hose, so dass es aussieht als würde ich ein Kleid tragen.

Sofort schießt mir das Blut in den Kopf "Ha? Nein! Das ist nicht so wie es aussieht!" Schlampig stopfe ich mir den Pulli in die Hose, auf der anderen Seite hängt er aber wieder raus.

Victor lacht mich dabei aus und macht bescheuerte Bemerkungen.

"Wo ist Yuuri eigentlich? Ich meine, sonst lässt du dich auch nicht ohne deine bessere Hälfte sehen" bemerke ich bissig.

Inzwischen hat Beka uns den Tee gebracht.

Er ignoriert meinen Tonfall einfach "Ich habe dich bei der Party gestern zwar schon gefragt, aber wahrscheinlich warst du zu trinkfreudig um dich jetzt noch daran zu erinnern. Also frage ich nochmal: Yurio möchtest du mein Trauzeuge sein?"

Wie bitte?! Ich verschlucke mein Getränk und huste los. Die Beiden anderen klopfen mir auf den Rücken. War ich wirklich so besoffen?

"Sorry" schuldbewusst lächle ich Victor an. "Es würde mir wirklich sehr viel bedeuten, wenn du mein Trauzeuge wärst" spricht er ernst weiter.

Otayuri Ein Winter zum VerliebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt