Kapitel 3

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Yurio's POV:

"Hast du deine Sachen eingepackt, Yuri?", "Sind deine Trainingsklamotten und Schlittschuhe dabei?", "Hörst du uns überhaupt zu?", "Hast du auch dickere Kleidung dabei?", Lilia und Yakov schütten mich praktisch schon mit diesen Fragen zu.

Die Beiden sind mal wieder ohne Grund viel zu überbesorgt. Zugegeben, da sich meine Eltern nicht wirklich um mich kümmern bin ich ehrlich gesagt froh darüber, dass ich doch nicht allen Menschen egal bin. Von meiner ganzen Familie ist Opa der Einzige, der sich, auch bevor ich so gesagt "berühmt" wurde, um mich kümmerte.

"Ja, hab ich alles" erwidere ich mit einem leicht gereitzten Unterton. Natürlich bin ich froh sie zu haben, allerdings nerven sie mich gerade komplett. Lilia räumt in diesem Moment meinen mühsam zubekommenen Koffer wieder aus, während Yakov von der anderen Seite unnötige Sachen hineinbefördert. Was kann man da anderes tun, als den Kopf zu schütteln? Ich lasse mich an der Stuhllehne runterrutschen und sehe dem Spektakel weiterhin zu. Warum sind die beiden eigentlich kein Paar geworden?

"Wo sind deine Flugtickets?" Lilia zieht fragend ihre rechte Augenbraue hoch. Gelassen krame ich einen kleinen Zettel hervor, "Sind in meiner Jackentasche, keine Sorge". Mit dieser Antwort zufrieden packt sie weiter. Meine Gedanken wandern nach Kasachstan, beziehungsweise zu Otabek. Was er wohl gerade macht? Ob er sich schon freut? Was gibt es da zum Essen? Kann Beka überhaupt kochen?

"Yuri? YURI?! HALLO??" brüllt mich Yakov an und holt mich somit aus meinen Gedanken. "Häh? Was ist denn?", ein bisschen durch den Wind sehe ich ihn an. Er zeigt aber nur auf seine Armbanduhr. F*CK ICH KOMME ZU SPÄT! So schnell wie ein Blitz raffe ich meine Sachen zusammen, schreie noch ein "Bis bald, werd euch vermissen" durch den Flur, reiße die Tür auf und stürme mit meinem tonnenschweren Koffer zum, Gott sei Dank nicht so weit weg entfernten, Flughafen.

Ich düse vom Kofferscan zum Menschenscanner, der wegen meiner silbernen Tigerkette schrill anfängt zu piepsen, und von dort aus ins Flugzeug. Zum Glück noch rechtzeitig, die wollten doch glatt schon diese verdammte Tür schließen, aber nicht mit mir. Mein guter Ruf eilt mir eben voraus, so habe ich einen Platz im VIP Bereich ergattern können.

Ziemlich fertig vom ganzen Rennen lasse ich mich auf den scharlachroten Sitz fallen. Grinsend stecke ich mir meine Kopfhöhrer in die Ohren und lasse meine Lieblingsplaylist abspielen. Gerade läuft das Lied Fuck you von Lily Allen Äußerst motiviert summe ich im Takt mit. Wie der Song endet habe ich nicht mehr mitbekommen, da ich beim Refrain bereits eingeschlafen bin.

Otayuri Ein Winter zum VerliebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt