Photograph - how it all began [girlxgirl]

Kapitel 9 - Lynn

Der Streit zwischen den Beiden wird immer heftiger. Ich kann alles verstehen, was ihre Mutter sagt, weil sie so brüllt. „Komm sofort zurück und heirate ihn! Du wirfst dir doch nur dein Leben weg, komm zur Vernunft!" Nach diesem Satz beginnt Blair wieder heftig zu weinen. „Niemals!" Ihre Mutter ist außer sich und antwortet: „Dann sieh zu, dass du irgendwo schlafen kannst, deine Hochzeitssuite kannst du vergessen und nach diesem Verhalten, verbiete ich dir, auf unserer Couch zu schlafen!" Dann hat sie auch schon aufgelegt. Blair schluchzt laut und lehnt ihren Kopf an meine Brust. Ich nehme sie in den Arm, um Trost zu spenden und streiche über ihr Haar, dass etwas zerzaust ist, da es gerade noch zusammengebunden war. „Was soll ich jetzt machen? Ich wohne mit Charles zusammen, was soll ich jetzt tun ?" tröstend drücke ich sie näher zu mir. „Das ist alles scheisse. Weißt du was, du kannst bei mir schlafen, ich wohne in einer WG mit zwei superlieben Menschen. Jake und Mona sind zwar manchmal etwas kitschig zusammen, aber sie sind wirklich nett. Inzwischen sind wir gute Freunde." Blair lächelt mich an. „Das wäre toll, habt ihr eine Couch oder so, wo ich schlafen kann?" „Wir haben sogar noch ein Zimmer frei." „Perfekt." murmelt sie.

Es ist schon dämmrig, als mir Blair die Schlüsselkarte in die Hand drückt. „Bitte hol mir meinen Koffer. Wir wollten gleich morgen in die Flitterwochen fliegen, deshalb hab ich ziemlich viele Sachen noch oben in meinem Koffer." Ich nicke. „Geht klar, bis gleich."

Vor der Tür angekommen, bete ich, dass Charles nicht im Zimmer ist, das wäre sonst unangenehm. Es klickt, und die Tür öffnet sich, als ich die Karte vor die Klinke halte. Zum Glück ist der Raum leer, denke ich, als ich auf den großen pinken Koffer zusteuere, der im Eingangsbereich steht. Gerade greife ich danach, als ich Stimmen höre. „Hast du das gehört?" eine Männliche Stimme dringt aus dem Bad. Schnell drehe ich um, ich will nicht lauschen. Obwohl... „Nein, da war nichts, komm hör nicht auf." Ein gedämpftes Stöhnen ist zu hören. Das kann doch nicht wahr sein! Da wird dieser Kerl von seiner Geliebten verlassen und hat am selben Abend noch eine andere. Schnell verschwinde ich wieder, bevor sie mich entdecken.