Photograph - how it all began [girlxgirl]

Kapitel 38 - Blair

Es fühlt sich komisch an, mein Hochzeitskleid schon wieder anzuhaben. Wenigstens sieht es diesmal interessant aus. Und nicht, als wäre ich eine Braut, wie jede andere. Eine, die einen netten Typen heiratet, den sie nicht wirklich liebt. Nein. Ich sehe aus wie ich. Farbenfroh und selbstbewusst. So fühle ich mich viel wohler. Plötzlich stoppt Lynn das Auto, wir müssen angekommen sein. "Okay, also ich habe mir gedacht, es wäre schön, wenn du inmitten dieser Blumenwiese stehen würdest." Sie nickt mit dem Kopf zu einer großen Wiese, die über und über mit Blumen bedeckt ist. Wow, das sind wirklich viele Blumen. Vor allem Mageriten und allerlei bunter Wiesenblumen. Ich liebe solche Blumen. Ich grinse. "Okay, sag mir was ich tun soll." "Nur zu gerne, stell dich einmal in die Mitte der Wiese." Ich tue, was sie sagt. " Sie holt unterdessen ihre Kamera aus der Tasche und dreht an ein paar Rädchen, um sie einzustellen. "Super." Sie kommt näher zu mir. "Posiere mal für mich." Ich tue was sie mir sagt und sie geht ein bisschen in die Hocke und schießt ein Foto. "Ja, jetzt verändere die Position deiner Arme, vielleicht greife mit einer Hand in deine Haare." Meine Hand berührt meine Haare und ich setze ein Lächeln auf. Das vertraute Klicken ertönt. "Sehr gut. Warte mal einen Moment." murmelt Lynn und bevor ich mich versehen kann hat sie ein paar Blümchen gepflückt und hält mir den Strauß hin. Die Blumen sind wunderschön, und sie riechen noch besser. Ich presse meine Nase in den Strauß und plötzlich höre ich Lynns Kamera wieder klicken. Ich schaue auf. "Das sah wirklich süß aus." Meine Wangen werden heiß und ich verstecke meinen Kopf hinter den Blumen. Klick. Sie hat wieder ein Foto gemacht. "Im Ernst?" Ich tue so, als wäre ich genervt, aber mein Grinsen verrät mich. Lynn zuckt nur unschuldig mit den Schultern, selbst ein Lächeln im Gesicht. "Du sahst eben total gut aus, mit dem niedlichen Ausdruck in deinem Gesicht, da muss ich doch ein Foto machen." Ungläubig schüttle ich den Kopf. "Du bist unmöglich." Sie legt den Kopf schief. "Ich weiß, und jetzt versuchen wir es aus einem anderen Winkel." 

Erstaunlicherweise genieße ich es von Lynn fotografiert zu werden. Sie schafft es, mich die ganze Zeit zum Lachen zu bringen. Deshalb bin ich fast schon traurig, als sie meint, wir sollten für heute Schluss machen. Ich stimme ihr zu und mache mich auf dem Weg zum Auto. Auf halber Strecke fällt mir auf, dass sie nicht neben mir ist. Ich drehe mich um, aber irgendwie bin ich auf meinen Anblick nicht vorbereitet. Lynn ist in die Hocke gegangen, die Kamera nach vorne gerichtet. Ihre schokoladenbraunen Haare fallen ihr über den Rücken, sie muss ihren Dutt wohl schon aufgemacht haben, bevor sie entschieden hat, noch ein letztes Foto zu schießen. Seit wann sieht sie so gut aus? Ich komme noch ein paar Schritte näher zu ihr, will ihre Konzentration aber auf keinen Fall stören. Ihre Hände halten die Kamera fest und ich frage mich, warum sie irgendwie schön aussehen. Fast wünsche ich mir, ich könnte ihr öfters zusehen beim fotografieren. Es klickt. Lynn dreht sich zu mir und strahlt übers ganze Gesicht. "Komm her, du musst dir dieses Foto sofort anschauen!" Sofort laufe ich zu ihr, um es mir zeigen zu lassen.