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Vorbereitungen

Gemeinsam mit Will und Jonathan kam ich bei ihnen zuhause an. Joyce und ihr neuer Freund Bob begrüßten uns freundlich. „Verkleidest du dich etwa auch?" fragte Joyce mich als sie meine extra Tasche sah. „Ja ich habe auch eine Maske für Jonathan bei.". Überrascht sah sie ihren älteren Sohn an „Ich wusste auch nichts davon." verteidigte er sich sofort. „Ich finds gut. Gut das du ihn dazu bringst bei sowas mitzumachen.". „Guck auch deine Mum ist meiner Meinung.". Frech streckte ich ihm die Zunge raus. Anstatt was zu sagen ging er in sein Zimmer.

Während ich mich im Bad fertig machte kam Will rein. „Musst du auf die Toilette? Soll ich raus gehen?" fragte ich sofort. Er schüttelte den Kopf „Nein. Kann ich dich was fragen?". „Na klar. Was ist los?". Um ihn anzusehen legte ich die Schminke beiseite und drehte mich zu ihm. „Fühlst du dich seltsam wenn du dich so schminkst? Dich verkleidest? Fühlst du dich dann anders als die anderen?". „Nein. Mir macht es Spaß vor allem mit deinem Bruder zusammen. Fühlst du dich anders als die anderen?". Nach kurzem Zögern nickte er. „Du weißt aber das das nichts schlechtes ist oder? Zu sein wie alle anderen ist doch langweilig. Außerdem sind die meisten anderen eh doof.".

Der arme Junge... als wäre das ganze Trauma durch seine Zeit auf der anderen Seite nicht genug sind die Kinder in seinem Alter auch noch fies zu ihm. Zögernd sah er mich an. „Ärgern die andern dich? Versuchen sie dir einzureden das es schlecht ist anders zu sein? Das du seltsam bist?" wollte ich dann von ihm wissen. Man sah ihm sofort an das ihn diese Fragen trafen ehe er diese leise bejahte. Wieso sind Kinder so gemein zueinander? Können sie sich nicht einfach leben lassen? „Ich weiß das es nicht einfach ist wenn alle gemein zu einem sind und das es einen ziemlich zum nachdenken bringt und traurig macht aber genau da zeigt doch das man nicht wie die andren sein will. Lieber bin ich seltsam für sie anstatt zu anderen so gemein zu sein. Du kannst stolz drauf sein anders als sie zu sein.".

„Meinst du wirklich?". Aufbauend lächelte ich ihn an „Klar! Du brauchst sie alle nicht um du selbst und glücklich zu sein. Deine Freunde die du hast sind wichtig und die lieben dich so wie du bist genau so wie deine Familie und ich. Man ist viel glücklicher ohne so doofe Menschen die andere ärgern.". Ein leichtes aber dankbares Lächeln bildete sich auf seinen Lippen „Dankeschön Tate.". Für einen kurzen Moment umarmte ich den Jungen.

Bob war als Vampir verkleidet während er Jonathan erklärte wie die Video Kamera funktionierte. Zur selben Zeit redete Joyce mit Will das er nahe bei uns bleiben soll. „Guck Will er ist auch anders aber glücklich" sagte ich ihm und deutete mit dem Kopf in Richtung Bob. Er folgte meinem Blick und grinste mich breit an. „Seid ihr dann soweit?" fragte Jonathan als er zu uns dazu kam. „Ja!" antwortete Will aufgeregt und lief zur Tür. „Seid Vorsichtig!" sagte Joyce. „Und nehmt euch in acht in der Nacht." setzte Bob hinterher. Dieser Mann ist wirklich seltsam aber sehr nett das muss man ihm lassen.

„Ich versteh einfach nicht was sie an ihm findet" redete Jonathan einfach darauf los. „Was?" fragte Will nach. „Bob." antwortete er. „Er tut jedenfalls nicht so als wäre ich anders" meinte Will bedrückt. „Nicht mal an Halloween darf ich alleine los ziehen das ist blöd." beschwerte sich der Junge dann noch. „Du findest es blöd mit uns?" wollte Jonathan wissen. „Nein aber Nancy kommt ja auch nicht mit um auf Mike aufzupassen weißt du?". Das stimmt Nancy ist wie geplant auf der Party. Wäre er mein Bruder würde ich mich einmischen aber es geht mich einfach nichts an wie sie die Sachen in ihrer Familie regeln.

Vor Mikes Haus hielten wir an. Dustin Henderson, Lucas Sinclair und Mike Wheeler standen auf dem Rasen und warteten. Die drei Jungs sind schon lange die Freunde von Will und Mike wie Will bereits erwähnt hatte der kleine Bruder von Nancy. Sie alle hatten genau so Will Ghostbusters Kostüme an. „Hei hör zu." fing Jonathan an. „Ja?". „Wenn wir dich allein gehen lassen bleibst du in der Gegend?". Die Augen von Will begannen direkt zu strahlen. „Ja! Ja! Ja! Na klar!". Seine Freude war wirklich ansteckend. „Um neun bist du wieder bei Mike" meinte Jonathan ernst. „Neun Uhr dreißig?" versuchte sein kleiner Bruder noch etwas auszuhandeln. „Neun. Abgemacht?". „Ja abgemacht!" gab Will sich geschlagen und gab dann Jonathan die Hand darauf. „Gut.".

„Hei Will deine bekloppten Freunde sollen sie aber nicht benutzen Okay?" forderte Jonathan während er will die Kamera gab. „Und nehmt euch in acht in der Nacht" äffte er dann Bob nach. „Viel Spaß Will! Und viel Glück beim Süßigkeiten sammeln!". „Dankeschön!". Dann schloss er die Autotür und ging zu seinen Freunden rüber. Sie alle vier freuten sich.

„Party?" fragte ich Jonathan erfreut. „Party" antwortete er. Grinsend reichte ich ihm seine Maske. „Muss das sein?". „Bitte. Ich bin mir sicher das es witzig wird.". Seufzend gab er sich geschlagen „Na gut. Aber wenn ich keine Luft mehr bekomme nehm ich sie ab.". „Einverstanden.". Er warf einen letzten Blick auf seinen Bruder und dann fuhr er los. Obwohl er mein einziger richtiger Freund ist freute ich mich trotzdem irgendwie auf diese Party zu gehen und ein bisschen Spaß zu haben. Nancy wird sich wahrscheinlich auch sehr freuen uns dabei zu haben.

Be my Sanctuary (Stranger things ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt