Kapitel 1.3

27 4 2
                                    


"Nein, wir bleiben zusammen", entschied Damian. "Schick die Lichtkugel umher und erhell die Umgebung, tauche uns aber in Dunkelheit", wie Damian sie an und hielt die Zügel fest in den Händen, versuchte aber nicht unbedingt, die Tiere zu beruhigen. Stattdessen ging sein Blick suchend umher.

Wie verlangt, ließ Freya die Kugel umherfliegen. Langsam, um ja nichts zu verpassen und gleichzeitig sich und die Kutsche im Dunkeln zu halten. "Siehst du was?", fragte sie schaudernd, da Jeanne noch lauter knurrte. Irgendetwas schien ihre Tigerdame nicht zu gefallen. Plötzlich glaubte Freya, einen Schatten zu erkennen. "Hast du das gesehen?", flüsterte sie aufgeregt. Ob es ein Mensch oder ein Tier war, hatte sie jedoch nicht gesehen.

"Pass auf", rief Damian und riss sie mit sich vom Kutschbock nach unten. Nur wenig später krachten Pfeile in genau die Stelle, an der sie gesessen hatten.

Erschrocken sog Freya die Luft ein und richtete sich lautlos auf. Ihr Blick erfasste die Schatten der Pfeile, die tief im Holz steckten. „Das war kein Zufall. Dazu waren die Pfeile zu genau", flüsterte sie Damian zu.

Sie schnappte Jeanne am Halsband, da diese losspringen wollte. Freyas ungute Gefühl wuchs. Das hatte sie meistens, wenn Loyd in der Nähe war und auch Jeanne reagierte empfindlich auf ihn. Er musste jedoch in der Schule sein. „Wir müssen hier weg", murmelte Freya aufgeregt.

Damians Blick glitt umher. "Lass Jeanne los", sagte er ernst. "Wir müssen wissen, wo sie sind, damit wir Melody aus der Schussbahn bekommen", erklärte er ernst, während er zu seinem Zauberstab griff.

Freya ließ Jeannes Halsband los. Das Tier blieb zuerst regungslos stehen, bevor sie mit einem Satz nach vorne sprang. Aus Gewohnheit wollte Freya erneut nach ihr schnappen, doch sie ließ es bleiben und blieb dicht bei Damian. "Geh und such die Angreifer, Jeanne. Aber lass dich nicht erwischen", flüsterte sie ihrem Haustier zu. Insgeheim hoffte sie, dass Jeanne schnell genug war, nicht getroffen zu werden.

Das Tier rannte los, wich einem erneuten Pfeilhagel aus, sprang aber nicht in die Büsche. Sie sprang stattdessen zurück und knurrte.

"Da", flüsterte Damian, der mit dem Zauberstab in Richtung der Stelle deutete, vor der Jeanne stand. Er schoss einen Feuerball, der an Jeanne vorbeirauschte.

Er krachte jedoch gegen einen Windschild und dann wurde die Tarnung aufgelöst. Da waren zwei Männer in dunkler Kleidung. Einer mit Bogen und einer mit Schwert. "Du nimmst den mit den Bogen", wies Damian an.

"Verstanden", antwortete Freya mit klopfendem Herzen. Später hatte sie genug Zeit zum Überlegen, warum und wer sie angegriffen hatte. Sie machte sich bereit, dem Angreifer mit Windmagie den Bogen aus der Hand zu reißen und die Erde zu spalten, um die Füße desjenigen gefangen zu halten.

Allerdings schien er auf einen Kampf vorbereitet zu sein. Er sprang in die Luft, nutzte Windmagie und bewegte sich so zur Seite.

Freya bemerkte, dass er einen Zauberstab hatte, der jedoch zu einem Bogen umgebaut war. Trotzdem war sie verwirrt, als er ohne Pfeile und noch im Flug die Sehne zog. Dort erschienen Pfeile aus Wind, die er nun in ihre Richtung schoss.

Blitzschnell errichtete sie einen Schutzschild aus dem gleichen Element und sandte Magie aus, um die Erde zu ihrem Nutzen zu machen. Aus dem Boden löste Freya nicht nur Steine, sondern auch den Schnee, um sie zu formen und als Wurfgeschosse einzusetzen. Dank der Eismagie war sie in der Lage, spitze Eispfeile zu formen.

Allerdings nutzte der Mann ebenfalls Magie und schützte sich mit Wind vor den Angriffen.

Sein Bogen richtete sich auf Freya, doch nicht mit Pfeilen. Stattdessen schoss er damit Feuerbälle auf sie, die gegen den Schild aus Wind krachten. In solchen Mengen, dass der Schild wahrscheinlich nicht mehr lange halten würde.

Ihr blieb nichts anderes übrig, als auszuweichen und einen neuen zu erstellen. Dank der vielen Übungen war das kein Problem. Sie hob ihre Hand und bewirkte Wassermagie, die sie in Strahlen in die Richtung des Mannes schickte, um die Feuerbälle verpuffen zu lassen und eine Nebelwand erscheinen zu lassen. Das würde hoffentlich seine Sicht behindern. Er war geschickt im Umgang mit der Waffe und hatte damit einen Vorteil, von dem sich Freya nicht unterkriegen lassen wollte.

Ihr Zauberstab lag in der Kutsche, weshalb sie sich darauf konzentrierte, ihre Hände auf den Boden zu legen und Magie durch die Erde leiten zu lassen.

Sie hatte sich kaum gehockt, da ging ein Beben durch den Boden und er brach auf, bevor Freya ihren Zauber vorbereiten konnte.

Der Zauber kam jedoch nicht von dem Mann mit den Bogen, sondern von dem, mit dem Damian kämpfte. Sie waren zu nah.

Beinahe verlor Freya ihr Gleichgewicht und sprang in die Luft. Gleichzeitig umwob sie sich mit Magie, sodass sie schweben konnte. Eigentlich wollte sie Damian helfen, aber sie war mit ihrem eigenen Gegner beschäftigt.

Freya sah sich dann nach dem Angreifer um. Sie hörte, wie Jeanne knurrte und sie sandte Magie in ihre Finger, um auf das, was kommen sollte, vorbereitet zu sein. Eventuell konnte sie den Angreifer ermüden, indem sie ihn angreifen ließ und sie lediglich abblockte. Was allerdings nicht hieß, dass sie nichts tun würde. Sobald sich eine Gelegenheit ergab, würde sie angreifen.

Erneut kam ein Pfeil auf sie zugeschossen und streifte sie nur knapp. Dieses Mal war es jedoch einer, der mit Feuer umwoben war oder sogar aus diesem bestand. So genau konnte sie es nicht ausmachen.

Da der Nebel nun die Fläche bedeckte, hatte auch sie Probleme, ihren Gegner auszumachen. Wo war er?

Magie wallte über den Platz als würde jemand magisch nach ihr suchen und sie scheinbar auch bemerken, dann aus dem Himmel kamen plötzlich mehrere dutzend Feuerpfeile gefallen, die alle Freya als Ziel hatten.

Mit einer zusätzlichen Schicht an Windmagie schützte sie sich vor dem Hagel. Dabei spürte sie, wie die Pfeile auf ihren Schild prasselten und die Wucht Risse verursachte. Zusätzlich fiel ihr auf, dass das Feuer unangenehme Erinnerungen hervorrief. Genau wie zuvor, als sie noch Loyds Mal getragen hatte, sorgte es für Brennen an ihrem Bauch. Eine Vorahnung beschlich sie, doch noch konnte sie nicht genau sagen, ob es stimmte oder nicht.

Langsam hatte Freya genug. Wie es schien, würden die beiden wohl auch die Kutsche angreifen. Und das galt es zu verhindern. Also richtete sich Freya auf, atmete tief durch und ließ die Magie durch ihre Hände wandern. Dort sammelte sie diese und ließ mit einem starken Wind die Nebelwand verschwinden, um bessere Sicht zu haben.

So legte sie auch den Mann frei, der auf einer Art Windplattform stand und schon erneut seinen Bogen spannte.

Freya richtete ihren Blick auf diesen. Mit einer Fernkampfwaffe hatte er einen Nachteil, den sie ausnutzen musste. Wenn sie nah genug an ihn herankam, würde er nicht mehr angreifen können.

Die Magie der Steine - Dunkelheit  (Band 6) [Leseprobe]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt