Wicked Game
Letztes Kapitel
So, liebe Leser, alles hat mal ein Ende. So auch diese Geschichte, die ich aus dem Englischen übersetzt habe. Ich weiß, das viele nicht zu jedem Kapitel eine Reviews schreiben wollen...aber ich würde mich freuen, wenn einige wenigstens zum Schluss etwas schreiben würden. Wir lesen uns bei der nächsten Geschichte! LG Pendragon
Kapitel 14
„Wie lange werden sie hier denn wohnen?", schnaubte Cenred und kam zu Arthur an den Tisch, schnappte sich ein Stück Toast von seinem Teller. Er hatte gerade geduscht und war nur mit einem kleinen Handtuch bekleidet, das er um die Hüfte trug...das so gerade seine Männlichkeit bedeckte. Arthur schaute ihn kurz an und las seine Zeitung weiter. Anstatt irgendwelche Gefühle zu bekommen, angesichts diesem gebräunten, schönen Mannes, der sein Freund sein sollte...fühlte sich Arthur nur irritiert und verwirrt.
„Wenn du damit meinen Sohn und seine Mutter meinst...sie werden solange hier wohnen, wie sie wollen", antwortete er schroff und widmete seine Aufmerksamkeit wieder der Zeitung. Er las zum dritten Mal, das sie die Studiumsgebühren erhöhen werden und er dachte sofort an Merlin und verbot sich innerlich, das zu tun.
„Oh...sind wir heute empfindlich", sagte Cenred und nahm sich Kaffee. Er hob ein Bein und setzte einen Fuß auf den Stuhl neben Arthur...ließ Arthur seinen halbharten Schwanz sehen.
Arthur schloss die Zeitung, immer noch im Kampf mit sich selbst, um Merlin aus dem Kopf zu bekommen. Er hatte so gehofft, das die Zeit, die vergangen war...ihn über Merlin hinweg geholfen hätte.
„Komm her", knurrte er zu Cenred, der sich schon bereitwillig vor ihn postierte. Arthur nahm das Handtuch weg und warf es auf den Boden.
Während er Cenred auf dem Tisch fickte...entfernte er alle Gedanken an Merlin aus seinem Gedächtnis und wenn er Merlins Gesicht vor sich sah, wenn er kam...dann war das nichts als nur Gewohnheit.
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Gwen strahlte und war unruhig, als Arthur nach Hause kam, sie hatte keine Minute Ruhe. Sie sprach auf Lance ein, der mit einer stoiischen Ruhe mit einer Tasse Tee an der Küchentheke stand.
„Was ist denn los?", fragte Arthur und bückte sich, seinen Sohn auf den Arm zu nehmen. Er war sofort auf ihn zugekrabbelt, als er seinen Vater sah. Er küsste den kleinen Jungen auf die Stirn und schaute erwartungsvoll Gwen und Lance an. Sie blickte nervös zu Lance, aber dann sagte sie
„Merlin kommt nächsten Monat nach Hause. Wir sind nur gerade dabei...eine Willkommensparty zu planen."
Arthur wusste nicht, wie er reagieren sollte, so sagte er nur
„Oh!"
Es waren jetzt sieben Monate, seit Merlin gegangen war. Arthur fragte sich, ob er sich verändert hatte...ob das Leben in NewYork ihn verändert hatte. Aber wie immer, wenn Arthurs Gedanken bei Merlin verweilten...hatte er die Angewohnheit, sie mit etwas anderes zu ersetzen.
„Wir haben eine größere Wohnung gefunden", sagte jetzt Lance.
Arthur konnte nicht verstehen, das diese Sache an zweiter Stelle stand...nach Merlins Willkommensparty.
„Wir werden dort nächsten Monat einziehen", sprach er weiter „ Dein Haus wirst du dann wieder für dich allein haben."
„Wo?", wollte Arthur wissen.
„Middle Street", antwortete Lance, als er Arthur sagte, wo die neue Wohnung lag „Es ist nicht so ein tolles Viertel wie hier bei dir, doch auch ruhig und die Wohnung hat zwei Schlafzimmer und einen schönen Garten."
Vor zwei Jahren hätte Arthur über dieses Viertel seine Nase gerümpft...es vorstädisch und langweilig genannt, aber mittlerweile lebte er selbst in so einem...vorstädtischen Viertel. Er war gerne in Gwens und Drews Nähe und wollte auch Zeit mit ihnen verbringen.
Er würde sie beide vermissen, wenn sie nächsten Monat ausziehen würden...hatte er sich doch gerade daran gewöhnt, nicht allein zu sein. Er könnte Cenred fragen...ob er bei ihm einziehen wollte...doch...
Doch er fand den Gedanken, das Cenred immer bei ihm wohnen würde...völlig zuwider. Er wollte nicht darüber nachdenken...weshalb er so ein Gefühl hatte.
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Arthur hatte Cenred durch die Arbeit kennen gelernt. Er war der CEO eines Partnerunternehmens von Arthurs Firma. Und Arthur hatte ihn im Fahrstuhl gefickt, als sie mit ihren geschäftlichen Besprechungen fertig waren, die spät bis in die Nacht gegangen waren. Arthur hatte gefallen, das sie so gleich waren und das Cenred mochte, unter ihm zu sein.
Arthur hatte seit seinen Teenager Jahren nicht unter jemanden gelegen, bis auf Merlin. Doch nun wollte er es versuchen...es allen beweisen, das er über Merlin weg war. Er wollte nicht mehr in der Gegend herumficken, nachdem sie alle eingeschritten waren und beweisen, das er nicht von Merlin abhängig war. Er musste sich einschränken, was sein Pensum an diesem verfluchten Ort in Herefordshire anging. Cenred war sein erster...Freund, seit seiner Jugend. Merlin zählte für ihn nicht. Arthur hatte Merlin nie so gesehen, er war nie sein Freund gewesen.
Es gab viele Dinge, die Arthur im Hinblick auf Merlin nie getan hatte. Orte, die er ihm hätte zeigen sollen oder Dinge, die er ihm hätte sagen sollen. Doch er hätte ihn nie aus seinem Leben gehen lassen...da war er sich absolut sicher.
Als Arthur Morgana einen Besuch abstattete, um sie zu trösten...fand er sie in einer guten Stimmung vor. Sie hatte in ihren Träumen gesehen, das sie Gwen verlassen würde und war schon mental darauf vorbereitet gewesen. Abgesehen davon, das sie sich nun mit Merlins Austausch Studentin Freya treffen konnte. Zumindest erfuhr Arthur von ihr, das sich Merlin und Gwaine getrennt hatten.
Arthur trennte sich sofort von Cenred. Als der verschmähte Mann seine Sachen in Arthurs Haus packte und dann wortlos hinausstürmte, fühlte Arthur nichts als Erleichterung. Wenn er das mit Merlin noch nicht gewusst hätte und es erst später erfahren hätte...bestätigte es ihm nur, was er fühlte, als Cenred ging.
Er hatte eine Zeit mit Cenred gehabt...versuchte etwas zu sein...ein Freund, aber er konnte sich nur in der Rolle mit einer anderen Person sehen.
Arthur flog nach NewYork, noch bevor diese Woche zu Ende war. Er hatte drei Tage mit sich gekämpft...über diese Weisheit, ob das die richtige Entscheidung war. Und dann noch zwei weitere, um Merlin ein Last Minutes Geschenk mitzunehmen...handgemacht. Er hatte es Lance zu verdanken zu hören, das Merlin und Gwaine sich vor vier Monaten trennten und Arthur hatte das nicht gewusst?
Das war der Augenblick, als Arthur sich entschloss, etwas zu unternehmen. Vier Monate waren mehr als genug Zeit, das Merlin jemanden anderes fand und sich verlieben würde und das durfte nicht geschehen.
Merlin gehörte ihm, nur ihm und er würde klarstellen, das Merlin das auch wusste.
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Arthur war schon öfters in NewYork gewesen, aber immer nur geschäftlich. Er hatte dort immer in teuren Hotels gewohnt, die seine Sekretärin gebucht hatte, mietete den Limosinendienst für Tagungen und nahm sich ein Taxi für ein oder zwei Nachtclubs zu besuchen. Er war noch nie in Greenwich Village gewesen und alles, was er über diese Gegend wusste, das man dort ein Filmset von „Friends" mal hatte oder noch hatten. Es war ein Viereck, in der Mitte ein Torbogen, der aussah wie eine Mini Ausführung des Arc de Triomphes.
Zum Glück wusste der Taxifahrer, wo Arthur hin wollte, als er ihm Merlins Adresse sagte. Und als Arthur auf dem Bürgersteig des Appartementhauses an der Ecke ausstieg, erinnerte es ihn wirklich an „Friends". Anscheinend war es ein altes Hotel aus den Achtziger, das jetzt zu Studentenwohnungen umgebaut war.
Merlins Zimmernummer im Appartment war achtzehn. Arthur ging auf das Haus zu, seine Nerven flatterten und seine Gefühle wirbelten in ihm herum, wie er es noch nie zuvor gespürt hatte. Er atmete tief die feuchte Luft des Sommers ein, er fühlte sich unwohl, der Schweiß war feucht an seinem Rücken unter dem T Shirt. Endlich nach zwanzig Minuten Kampf, gab er auf und ging auf die anderen Straßenseite in ein kleines klimatisiertes Cafe, das dem Haus gegenüber lag. Er bestellte einen Eiskaffee und setzte sich an einen Tisch vor dem großen Fenster, damit er freie Sicht auf das Haus hatte.
In seinem Kopf schwirrte es und er versuchte herauszufinden, was er Merlin sagen sollte. Es war schon Monate her, das er sich von Gwaine getrennt hatte. Was wäre, wenn Merlin überhaupt keinen Gedanken mehr an ihn verschwendete? Er war immer derjenige gewesen, der mehr von Arthur wollte und damit könnte er anfangen, wenn er mit ihm sprach.
Was wäre...wenn die Situation nun umgekehrt war?
Gott, er war in dieses Flugzeug gesprungen, ohne sich irgendwelche Gedanken zu machen. Er hatte fast den ganzen Flug geschlafen, denn es war ein Nachtflug. Nun war er hier und Merlin da draußen, irgendwo hier in der Nähe und Arthur hatte eine verfluchte Angst, zu ihm zu gehen oder ihn zu finden. Und ihm zu zeigen, was er eigentlich wollte.
Als er wieder zu dem Haus rüber sah, bemerkte er zwei Leute, die draußen vor dem Eingang des Cafes stehen geblieben waren. Beide waren in einem Gespräch vertieft, einer davon war...Merlin. Arthurs Herz schien einen Augenblich stehen zu bleiben und erneut flatterten seine Nerven. Merlin lächelte und lachte mit einem anderen Mann...ein etwas größeren Mann mit einer weiß blonden Igelfrisur. Ein Mann...der Merlin ansah, als wollte er ihn auffressen.
Arthur fühlte, wie seine Hoffnung aus ihm schlüpfte und im Boden versank. Was...wenn es zu spät war? Was...wenn er zu spät gekommen war?
Der Mann blickte zu dem Fenster des Cafe, in dem Arthur saß und ihn anstarrte. Seine Augen wurden größer und er leckte sich die Lippen und er zeigte eindeutig Interesse an Arthur.
Arthur runzelte verwirrt die Stirn und auch der Mann runzelte die Stirn und Merlin drehte sich um, folgte seinem Blick. Sein Gesichtsausdruck war geschockt, als seine Augen Arthur erblickten. Arthur versuchte zu lächeln, was ihm völlig misslang...er konnte sein Gesicht nicht bewegen, sah Merlin mit dem finsteren Blick an, der dem blonden Mann gegolten hatte.
Bevor er sich versah, war Merlin in Aktion, trat in das Cafe und stürmte zu ihm, setzte sich auf den Stuhl gegenüber ihm.
„Was willst du hier?"
Anstatt Merlin die Wahrheit zu sagen, das er gekommen ist, um Merlin zu finden, hörte er sich sagen
„Ist das dein neuer Freund?"
„Wir haben uns Monate nicht gesehen...und das ist das Erste, was du zu mir sagst."
Merlins Gesicht wurde zornig und etwas rot.
„Du bist unglaublich...wirklich."
„Merlin..."
„Du bist geschäftlich hier in der Stadt...nehme ich mal an. Und dann hast du nichts Besseres zu tun, als hier zu sitzen und mich auszuspionieren, ist es das? Ich werde dir auf keinen Fall glauben, das deine Anwesenheit hier in dem Cafe...gegenüber meiner Wohnung reiner Zufall war."
Arthur wurde von Merlins Wut auch sauer.
„Verdammt , Merlin...wer ist das?", fragte Arthur und schaute ihn finster an.
„Jemand...den ich kenne", sagte Merlin und stand auf, schaute Arthur angewidert an „Du hast diese Reise umsonst gemacht."
Er wandte sich dem Mann zu
„Komm Ed...gehen wir zu dir."
Und damit war Merlin so schnell verschwunden, wie er gekommen war. Nur Ed drehte sich noch einmal zu Arthur um und schaute ihn an, als sie das Cafe verließen. Merlin überquerte mit ihm die Straße und verschwand im Eingang mit ihm. Das bedeutete, das dieser...Ed...auch dort wohnte.
Was zur Hölle war gerade eben passiert?
Konnte Arthur noch mehr Durcheinander machen?
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Merlin blieb bei Ed, solange es möglich war, ohne das da mehr passierte, als nur ein paar Bier trinken und eine Doppelfolge von Charmed anzusehen. Als Ed anfing zu gähnen, stand Merlin auf und ging in sein Zimmer, das einen Stock tiefer lag, nicht ohne ihm zu versprechen, das sie morgen mehrere Folgen noch sehen würden.
Merlin ging in sein Zimmer, schloss die Tür und lehnte sich stöhnend dagegen. Er konnte sich der Tatsache nicht mehr erwehren, das Arthur hier gewesen war und er ihn mit einem Wutanfall sehr schnell verlassen hatte.
Was hatte er sich dabei gedacht?
Arthur war alles und das Einzige, an was er dachte und...ihn hier zu sehen, hatte ihn komplett aus der Bahn geworfen. Es hatte sich angefühlt, als würde er Dinge sehen, die eigentlich gar nicht da waren...das es ein Trugbild von Arthur war, das ihn heimgesucht hatte.
Natürlich hätte sein Fantasie Arthur etwas anderes gesagt...das er ohne ihn nicht leben kann oder...das er ihn liebte. Und nicht dieser Fantasie Arthur, der wie ein Höhlenmensch da saß und ihn fragte, ob Ed sein Freund war. Merlin hatte seit diesem Typ, als Elena mit ihm in diesem Club war...keinerlei Affären mehr gehabt.
Plötzlich wurde ihm deutlich bewusst, das er nicht allein in seinem Zimmer war.
Arthur saß auf seinem Bett.
„Was willst du von mir?", fragte Merlin müde und etwas zog sich in ihm zusammen.
Eigentlich sollte seine erste Frage sein...wie bist du hier hereingekommen? Aber anscheinend war er genau so ungeschickt wie Arthur, was seine Fragen anging.
Arthur stand auf und kam zu Merlin, der immer noch an der Tür lehnte. Er blieb sehr dicht vor ihm stehen.
„Ich habe dich vermisst."
Ich habe dich auch so furchtbar vermisst!
„Arthur...ich bin müde", sagte er und zog seine Sportschuhe aus, trat sie zur Seite.
„Was willst du eigentlich", fragte Merlin wieder. Arthur hatte noch nie etwas aus Nettigkeit getan...es gab immer einen Hintergedanken bei ihm.
„Das hier", sagte Arthur und schaute Merlin an, als er vor ihm auf die Knie ging. Merlin wusste, das er sich dagegen wehren sollte, als Arthur seine Jeans öffnete und seinen halb harten Schwanz heraus zog...aber er konnte nicht...er konnte es nicht.
Als er in Arthurs Mund kam, schwankte er...aus Müdigkeit und anhand den Emotionen, hielt ihn Arthur fest. Merlin nahm all seine Kraft und Entschlossenheit zusammen und stieß Arthur von sich.
„Lass mich in Ruhe", schrie er und rollte sich auf seinem Bett zusammen...mit dem Rücken zu dem Mann, der ihn so folterte. Schließlich sagte er
„Das war sehr nett von dir...danke, aber ich bin weitergezogen."
Gott...er war so ein großer Lügner. Die ganze Zeit weit weg von diesem Mann und doch war er alles für Merlin. Es war eine unangenehme Stille...Merlin konnte Arthur atmen hören. Schließlich hörte er ein leises Klicken, als Arthur die Tür schloss, als er ging.
Nach all dieser langen Zeit...war Merlin wieder dort, wo er angefangen hatte. Nur war der Unterschied jetzt, das ein in Leder gekleideter Mann Namens Cenred daheim auf Arthur wartete...und nicht Merlin.
Als Merlin endlich in der Lage war, sich zu bewegen, fand er auf seinem Nachttisch eine Visitenkarte. Vorne Arthurs Name und auf der Rückseite...Arthurs chaotisches Gekritzel.
Mandarin Oriental, Zimmer dreihundertachtzehn.
Merlin legte sie wieder auf den Tisch und warf sich auf sein Bett. Er versuchte nicht daran zu denken, wie wahnsinnig toll es sich angefühlt hatte, Arthurs Mund und Zunge um ihn zu spüren.
Und das niemand jemals in der Nähe war, ihm diese Empfindungen zu geben...außer Arthur.
Und wenn Arthur dachte, er würde ihm durch die halbe Stadt folgen...dann war er damit gehörig auf dem Holzweg.
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Merlin war fast nicht aus dem Aufzug zu bekommen, er zweifelte. Doch als ein anderer einstieg, der auf eine höhere Etage wollte und der gekünselt hustete, nahm Merlin mit einem kleinen Lächeln den Finger von dem Türöffnungsknopf.
„Ähm...Entschuldigung."
Und er machte, das er hinaus kam, bevor sich die Türen schlossen.
Arthurs Zimmer lag auf der linken Seite. Merlin holte tief Luft, er hatte es doch geschafft, hierher zu kommen...soviel zu seinem Versprechen, das er sich selbst gab..das er nie hierher kommen würde. Er hatte sich selbst etwas vorgemacht, denn er würde keine Gelegenheit auslassen, Arthur zu sehen und zu treffen.
Fünf...vier...drei...zwei...eins, Merlin hob eine zittrige Hand und klopfte an.
Eins...zwei...drei...vier, die Tür schwang auf und Arthur stand an der anderen Seite der Tür.
Merlins Herz zog sich zusammen, als er ihn sah. Sein Haar war in einem chaotischem Durcheinander, die Augen dick und rot umrandet und er war noch mit einem Pyjama bekleidet. Als er Merlin dort stehen sah, kniff er die Augen zusammen, als würde er ihn nicht erkennen.
„Lässt du mich hier vor der Tür stehen...oder willst du mich hineinlassen?"
„Oh, natürlich...komm rein", sagte er und Arthur trat zurück, ließ Merlin eintreten.
Merlin befand sich in einem riesigen Zimmer, in das seine Studentenbude wohl zehn Mal hineinging. Es stand ein Tablett des Zimmerservice auf dem Boden und Arthurs Kleider lagen über dem Sessel. Das Bett war nicht gemacht.
Merlin ging zum Fenster und schaute hinunter, versuchte Arthur nicht anzusehen, während er in seinem Kopf zurecht legte, was er sagen würde...warum er eigentlich hier war. Als Arthur auch nicht sprach, drehte sich Merlin herum, er stand an der Wand gelehnt neben dem Bett und schaute Merlin nur an.
„Ich war mir nicht sicher, ob du im Hotel sein würdest", begann Merlin endlich „Eigentlich hatte ich eher erwartet, das du bei einem Geschäftsessen oder einer Besprechung bist."
„Ich bin nicht geschäftlich hier, Merlin", sagte er und ließ Merlin nicht einen Moment aus den Augen.
„Oh...warum dann?"
„Ich bin wegen dir hier."
Oh!
„Weißt du", sagte Merlin, seine Kehle zugeschnürt „Es ist üblich, das man Bescheid sagt, wenn man jemanden besuchen kommt...und nicht in der Nähe in einem Cafe lauert, wo derjenige wohnt, den man besuchen will."
Arthur stieß sich von der Wand ab und kam auf Merlin zu
„Ich wollte das eigentlich gar nicht", sagte er „Ich bin gekommen, um dich zurück zu bekommen."
Was meinte Arthur damit...ihn zurück zu bekommen?
„Ich verstehe das nicht."
Die Hoffnung in Arthurs Gesicht fiel in sich zusammen.
„Ich habe dir gesagt...ich habe dich vermisst. Kannst du dir nicht vorstellen, was ich meine? Ich will dich nach Hause bringen...zu mir."
„Du kommst hierher, um mich abzuholen...und willst, das wir dort weitermachen, wo wir aufgehört haben?"
Nach all dem Schmerz und Chaos, war Merlin sehr in Versuchung. Doch er wusste...er würde nein sagen, er brauchte mehr als das, was sie hatten. Er konnte nicht zurück in eine Beziehung, nicht in eine so beschissene Vereinbarung, wie sie beide sie hatten. Er schüttelte den Kopf
„Nein...das kann ich nicht...nicht schon wieder."
Arthur kam noch einen Schritt näher.
„Nein...du verstehst mich nicht. Okay, meine Schuld...ich drücke mich nicht klar aus."
Ein weiterer Schritt, er stand jetzt nah bei Merlin.
„Ich möchte nur mit dir zusammen sein, nur mit dir. Ich will es versuchen."
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Arthur hatte noch nie Probleme mit seinen Nerven gehabt...eigentlich noch nie. Eigentlich war er immer sehr arrogant und selbstsicher gewesen. Nichts hatte ihn je so nervlich mitgenommen, wie das hier. Nicht seine Entscheidung, mit Gwen ein Kind zu zeugen...nicht die Nacht, als Drew geboren wurde und auch nicht der Zeitpunkt, als er sich gegen seinen Vater wandte. Nur Merlin konnte das mit ihm tun.
Merlin schaute ihn verwirrt an.
„Ich dachte...du hast einen Freund."
Und da war er, der Schmerz in seinem Gesicht, als er das sagte, so schnell verschwunden, das manche Menschen es übersehen würden. Arthur hatte nicht gedacht, das Merlin von Cenred etwas wüsste, was wirklich blöd ist, denn er hatte die gleichen Freunde wie er und sie schienen Merlin sehr zu mögen, auch in dieser Zeit, da er weg war.
„Ich wusste selbst nicht, was ich mir dabei dachte. Ich wollte allen beweisen, das ich es könnte. Nach dieser verdammten Ansprache, die sie mir alle gehalten hatten...ging mir endlich ein Licht auf...das ich nicht so leben muss, wie mein Vater...ich habe die Wahl. Nur weil er seine Hose nicht zulassen kann...bedeutet nicht, das ich auch so sein muss. Und ich will nicht so ein verdammtes Klischee sein, dessen Freunde sich zwingen müssen, sich einzumischen."
Er schwieg und schaute Merlin an, suchte eine Reaktion auf das, was er gerade sagte.
„Ich trennte mich von Cenred, als ich von deiner und Gwaines Trennung hörte, das ich Anfang der Woche erst hörte, sonst wäre ich schon viel früher da gewesen."
Merlin schaute ihn zweifelnd an
„Ich trennte mich vor Monaten von Gwaine."
„Ja, ich weiß...aber ich fand es jetzt erst heraus."
Gott, so hatte das Arthur eigentlich nicht geplant...im Pyjama...unrasiert und ohne geputzten Zähnen...und ohne Merlin in seinen Armen, wenn er aufwachen würde. Was hätte er jetzt nicht gegeben, wenn er doch früher aufgewacht wäre, frisch geduscht und mit geputzten Zähnen...rasiert.
„Du bist sofort gekommen, als du das mit Gwaine und mir herausgefunden hast?"
Arthur nickte.
„Du willst, das ich zu dir zurückkomme und...bei dir wieder einziehe?"
„Wenn es das ist, was du gerne willst", antwortete Arthur.
„Nicht mehr mit anderen herum machen...nur noch mit mir?"
„Nur wir beide, du und ich."
Es brachte Arthur keine Panikattacke mehr, wenn er daran dachte, nur noch mit einer Person zu schlafen...wenn diese Person Merlin war. Was ihm wesentlich mehr Angst machte...das Merlin nein sagen könnte.
„Wie lange, Arthur...bis du das langweilig finden wirst?"
„Ich habe vor, das es mit uns nie langweilig werden wird, Merlin", sagte er und strich sanft eine Locke hinter Merlins Ohr. Er spürte das Blut in seinem Kopf rauschen und er schwankte und Merlin hielt ihn mit einer Hand. Als Merlin nicht antwortete, sagte er
„Ich bin ein verdammter Idiot, ich konnte nicht sehen, was vor meinen Augen war. Ich musste dich verlieren, um zu erkennen...was ich verloren hatte. Ich habe nie gedacht, das ich nur mit einer Person zusammen sein könnte...doch dich nicht mehr zu sehen...war die Hölle."
„Ich...weiß nicht, was ich sagen soll."
„Sag mir, Merlin...das du mir eine Chance gibst."
Das Schweigen, das jetzt zwischen ihnen war, es war gespannt wie eine Sehne, bis Merlin endlich sagte
„Okay."
Er hatte seine Augen gesenkt, seine schwarzen Wimpern über seiner Wange, bis er den Blick hob und Arthur ansah, mit einem Lächeln, das fast sein Herz stoppen ließ.
Arthur atmete hörbar aus und zog Merlin in seine Arme.
„Ich hatte so gehofft, das du das sagst", sagte er an Merlins Hals erleichtert und so voller Freude, das ein einfaches...okay...ihn so glücklich machen konnte. Er dachte an den Ring in seiner Tasche und ließ ihn los.
„Warte hier."
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Er ließ Merlin los und einen Moment lang bekam Merlin Panik. Bis zu diesem Augenblick hatte Merlin es nicht gewagt, sich einzugestehen...wie sehr er sich nach Arthur gesehnt hatte. Was ist, wenn er jetzt seine Meinung änderte? Was ist...wenn das alles nur ein großer Spaß war...auf seine Kosten? Er hatte Morgana niemals zugehört, wenn sie ihm erzählte, das sie Arthur und ihn gesehen hatte...wieder vereint. Was war, wenn sie nur diese Umarmung gesehen hatte und falsche Schlüsse zog...und es nicht so war, wie es Merlin erhoffte?
Er beobachtete Arthur, der seine Jacke nahm und darin etwas suchte. Er brachte ihm schließlich einen blauen Samtbeutel, den Merlin nahm und den Inhalt auf seine Hand kippte. Es war ein Silberring.
Merlin keuchte auf...wenn Arthur mit einem Ring kam, dann meinte er es verflucht ernst...das er wirklich seinen Lebenstil aufgeben wollte und nur noch mit Merlin zusammen sein wollte.
Bei näherer Betrachtung des Ringes, sah Merlin, das er den Kopf eines Drachen hatte, der Feuer zu speien schien, doch statt Feuer...war da ein funkelnder, kleiner Stern.
„Das sind die Sterne deiner Magie", sagte Arthur leise. Arthur wollte damit sagen, was er innerlich war. Merlin hielt den Ring zum Licht. Innen drin war etwas geschrieben...drei Worte.
Arthur liebt Merlin.
„Es ist wahr, Merlin", sagte Arthur und nahm ihm den Ring ab „Darf ich?", sagte er und hielt ihn so, um ihn Merlin an den Finger zu stecken.
„Ja", flüsterte Merlin.
Er steckte Merlin den Ring an den Finger.
„Du kannst darin sehen, was du sehen willst, Merlin...du bist erst neunzehn. Es heißt nicht...das ich dir einen Heiratsantrag mache. Aber er bedeutet das, was du darin siehst...das ich es verdammt ernst meine."
„Nein", sagte Merlin und Arthur sah, das er etwas blass wurde... etwas, was ihn mal mit Befriedigung erfüllte...wenn er blass wurde, anhand der Dinge, die Arthur früher tat, aber diesmal wollte er es richtig machen.
„Ich will das schon...aber ich weiß nicht, warum Menschen so verrückt darauf sind, vor dem Altar zu stehen...ich will dich heiraten", sagte er jetzt schnell.
„Aber es muss ja nicht nächste Woche sein, Arthur", sagte Merlin „Wir können in zehn Jahren auch noch heiraten, wenn wir das wollen. Das hier ist genug für jetzt."
Es war mehr als genug. Merlin wusste, was Arthur aufgab, um das hier zu tun. Es war etwas, was Merlin nicht für leicht und selbstverständlich hielt und das musste er Arthur zeigen, indem er ihn verstand...was er meinte. Er legte beide Hände auf Arthurs Schultern und küsste ihn, zog sich zurück...bevor Arthur die Kontrolle übernehmen konnte.
Merlin holte tief Luft
„Schau!"
Er schloss seine rechte Hand über seine Linke und schloss seine Augen, um sich zu konzentrieren. Er studierte offiziell Magie an der Uni und was er schon gelernt hatte, in diesem halben Jahr, war enorm. Er spürte, wie seine Finger kribbelten, als er seine Magie aktivierte. Er hörte außerhalb seiner Magie, Arthur atmen und er spürte, das seine Magie arbeitete.
Es dauerte nur einen kurzen Augenblick, dann streckte er seine Hand zu Arthur. In der Mitte war ein Ring, der Gleiche, wie Merlin ihn am Finger trug.
„Nimm ihn", sagte er zu Arthur, der seine Hand mit großen Augen erstaunt ansah.
„Merlin...wie..."
„Ich habe viel gelernt, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben, wir reden später darüber. Schau dir die Innenseite an."
Arthur nahm den Ring aus seiner Hand, den er gerade gezaubert hatte, schaute sich den Ring an.
„Merlin liebt Arthur", las er die Inschrift im Ring, seine Stimme so voller Emotionen. Merlin nahm ihm überraschend den Ring aus den Fingern und steckte ihn Arthur an.
Er legte eine Hand in Arthurs Nacken und zog ihn an sich, küsste ihn und fühlte, wie Arthur in seinen Armen schmolz, als er ihn wieder los ließ.
„Also...ich muss hier in NewYork noch ein paar Wochen ausharren...kannst du bleiben?"
„Du kannst mal versuchen, das zu verhindern", lachte Arthur und zog seinen Pyjama aus, während er sagte
„Ich dachte mir...wir könnten heute sie Fähre nach Liberty Island nehmen und so richtige Touristen sein. Willst du mich unter der Dusche etwas verwöhnen, Merlin?"
Er hob einladend seine Arme, das Merlin mit Herzklopfen in die Nacht zurückversetzte...in die erste Nacht, als er mit Arthur in seine Wohnung ging und er dort auch nackt und einladend die Arme gehoben hatte.
Merlin grinste und deutete mit seinem Kopf zur Badezimmertür
„Du kannst ja mal versuchen, das zu verhindern."
Ende
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Wicked Game
FantasyArthur ist der König des Nachtclubs Camelot. Er kann sich aussuchen und nehmen, wen er möchte und das sehr oft...keine Versprechungen und absolut keine Wiederholungen. In der Nacht, in der er Merlin aussucht...wird sein Verderben sein. >Pairing A...