i. Laborpartner

87 5 0
                                    

" Is Peter Parker asking for my number? ‟

" T-that's not what I meant! ‟

Peter Parker war absolut hingerissen von dem grünäugigen Axel Davis, von der Art, wie er die Nase kräuselte, wenn er auf eine bestimmte Art und Weise lachte, bis hin zu der Art, wie er sich immer alle Mühe gab, damit sich andere wohl fühlten.

Er musste zugeben, er empfand etwas für den Jungen. Aber ebenfalls konnte er zugeben, dass er viel zu schüchtern war, einfach aufzustehen und mit dem blonden Jungen zu reden.

Genau das tat der Brünette gerade, er saß in Biologie, sein Kinn gegen seine aufgestellte Faust gelehnt. Seine Aufmerksamkeit war auf Axel Davis gerichtet. Er konnte sich kaum auf dem Lehrer konzentrieren, aber als sich plötzlich alle erhoben und durch den Raum gingen, fiel Peter eine Sache auf: er saß noch.

Der Brünette seufzte leise, er sah auf seinen Notizblock hinunter, gefüllt mit halbherzigen Kommentaren und sinnlosen Zeichnungen. Er biss sich auf die Unterlippe, lehnte sich zu den Anderen über, um herauszufinden, was der Lehrer für eine Aufgabe gestellt hatte.

"Hey, Peter?"

Eine bekannte männliche Stimme, riss den jungen Spinnenling aus seiner Trance; er hob seinen Kopf und sah die grünen Augen von niemandem anderen als Axel Davis.

"Willst du zusammen arbeiten?", fragte der Blonde, hob kaum merklich eine Augenbraue und biss sich leicht auf die Unterlippe.

Genau diese Frage ließ Peter blinzeln, ein Gefühl von Schleudertrauma überzog seinen Körper und gab ihm das Gefühl, als wäre sein ganzes Blut durch Wunderkerzen ersetzt worden. Er brauchte ein paar Sekunden, um zu erkennen, dass die warnenden Sirenen in seinem Kopf nur das Geräusch seines Herzens waren, das gegen seinen Brustkorb schlug.

"Ähm, ja, sicher!"

Axels Antwort war ein Lächeln und Peter spürte, wie seine Zähne über seine Unterlippe strichen, um sie zurückzuziehen. Der dunkelhaarige Teenager blinzelte, als der Blonde sich neben ihn auf den Holzhocker setzte und sich so positionierte, dass ein Fuß auf der Mittelstange balancierte und der andere nach unten baumelte. Peter bemerkte die kleinen Sterne und Herzen, die auf das Weiß von Axels Converse-Hightops gekritzelt waren. Es war etwas so Kleines, dass man es nicht bemerken würde, wenn man nicht genau genug hinsah, und Peter merkte nicht, dass er ihn angestarrt hatte, bis Axel verlegen hustete.

"Oh. Yeah, sorry.", murmelte der Brünette, sah auf seine Notizen und tippte nervös auf dem pinken Radiergummi rum, welcher auf seinen Bleistift war.

Axel kicherte leicht. "Alles gut, Pete. Starten wir doch, mh?"

"Yeah... Projekt." Peter sah zum jungen Erwachsenen rüber. "Was ist eigentlich das Projekt? Ich war... abgelenkt."

"Abgelenkt?", wiederholte Alex, seine Augenbraue hob sich und Peter erstickte fast an seiner eigenen Atmung.

"Okay, wir sollen alles zeigen, was wir bis jetzt gelernt haben. Also überwiegend Bakterien, wir haben so viel darüber gesprochen. Es wäre das einfachste..." der Blonde redete weiter während Peter sich nach vorne lehnte, um ja kein Wort zu verpassen.

"Yeah... Yeah! Klingt gut!", sagte Peter augenblicklich, als Axel geendet hatte, was ihn zum Lachen brachte, was wiederum Peter dazu brachte, Axel erneut zu verfallen.

Es klang tief, aber ebenfalls herzlich. Wenn Peter den Klang des Paradieses beschreiben müsste, wären es keine Engel mit zarten Stimmen und melodischen Glöckchen. Es wäre ein blonder, lachender Junge, aus seiner Biologieklasse.

"In Ordnung, klingt gut, Pete.", sprach Axel, sobald er sich beruhigt hatte.

"Okay! In Ordnung! Ähm... Also, könnte ich deine Nummer haben.... Um über's Projekt zu reden?"

Axels Augenbrauen zogen sich simultan zusammen, er kicherte leicht.

"Fragt Peter Parker nach meiner Nummer?", er grinste, seine Lippen verzogen sich fragend.

Diese sechs Wörter, ließen unglaubliche viel Blut in seine Wangen rauschen, auf seiner eh schon bleichen Haut. Schon wieder, stoppte sein Puls und er begann wieder zu stottern.

"D-das meinte ich nicht!"

Axels Augen erhellten sich, als sich ein riesiges Grinsen auf seine Lippen legte, was Peter nur noch ängstlicher machte. Er zuckte fast zusammen, als der Blonde sanft sein Handgelenk ergriff und einen der Stifte aufklappte, die Peter ziellos auf der schwarzen Tischplatte verstreut hatte.

Tinte traf die Hand des Brünetten und er spürte, wie ihm der Atem stockte, als der Junge zehn Zahlen hinschrieb und oben ein kleines Herz hinzufügte, bevor er den Stift zuklappte und auf seine Arbeit hinabblickte.

Die schrille Glocke, die das Ende des Unterrichts ankündigte, veranlasste Axel, Peters Handgelenk loszulassen, aufzustehen und seine Sachen zusammenzusuchen.

"Ruf mich an.", sagte er dem Brünetten, legte seine Hand, die so geformt war, dass sie ein Telefon nachahmte, an sein Ohr und schüttelte sie ein wenig.

Ein Lächeln lag auf seinem Gesicht. Dieses verdammte Lächeln.

"W-werd ich!", rief Peter ihm hinterher und beobachtete, wie der Teenager das Klassenzimmer verließ und im Meer der Schüler verschwand, bevor er mit einem kleinen Grinsen wieder auf seine Hand sah.

𝙎𝙪𝙘𝙠𝙚𝙧! - 𝙋𝙚𝙩𝙚𝙧 𝙋𝙖𝙧𝙠𝙚𝙧Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt