Prolog

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Percy's PoV:

Ich fand mich in einem Kerker wieder. Nur eine einzige Kerze spendete mir Licht. Der Boden auf dem ich lag war hart und kalt. Ich versuchte mich aufzusetzen, bereute es aber fast sofort, da mein Kopf dröhnte und schmerzte. Meine Finger glitten zur Stirn und ich zuckte zusammen als ich die frische Kruste einer Wunde berührte. Leise stöhnte ich auf. Meine Erinnerungen kehrten nur langsam und verschwommen zurück. Ich bekam einen neuen Auftrag zugeteilt, in dem ich Hekate befreien sollte, die von irgendjemand entführt worden war. Nicht sehr prickelnd, da ich erstens nicht wusste wo ich überhaupt suchen sollte und zweitens mir keine Ahnung warum, fragt die Götter, keine Mitreisende aussuchen durfte.

Ich hörte ein Stöhnen hinter mir und sah die Göttin die ich suchte. An den Händen und Beinen mit himmlischer Bronze gekettet. Sie hatte Striemen über den gesamten Körper verteilt, ihre braunen Haare waren ungekämmt und fielen ihr ins Gesicht rein. Ihre Augen schauten mich leer und kalt an. Kurz hatte ich die Befürchtung sie wäre Tod, als mir einfiel das Götter ja unsterblich waren. „Göttin Hekate?" fragte ich langsam. Sie hob kaum merklich den Kopf.  „Ach, haben sie dich also auch erwischt?" fragte sie leise. „Sieht so aus." sagte ich. „Was ist mit euch passiert?" fragte ich. „Diese Monster, sie haben mich gefoltert." zischte sie. „nimm dich in acht vor ihren Bann, du darfst sie auf keinen fall..." weiter kam sie nicht, denn die Tür wurde aufgestoßen und sie verstummte. „Mitkommen" brummte der Mann der die Tür aufgesperrt hatte und packte mich am meinem Oberarm. Ich versuchte mich zu befreien, kam er nicht weit, da dass seinen Griff nur verstärkte.  „Es wäre besser sich nicht zu wehren. Perseus Jackson." sagte der Mann mit einem höhnischen lächeln. Er zog mich aus der Tür heraus die hinter ihm wieder mit einem lauten Knall zufiel. Erst jetzt konnte ich dank dem Licht sehen wer mich gerade so ähm „sanft" sagen wir mal, am Oberarm gepackt hatte. Der Mann war bestimmt nicht alt, hatte aber trotzdem schon den Ansatz von grauen Haaren. Er hatte außerdem einen 3-tagebart und graue Augen. Er führte mich in einen Saal der anscheinend genauso gemütlich war, wie der Kerker in dem ich aufgewacht bin. Er brachte mich zu einem Stuhl, der in der Mitte des Saals stand.  „Hinsetzen" brummte er in seine Bart. Ich gehorchte. Dann, ich bekam nicht wirklich mit wie es geschah, tauchten Metallfesseln am Stuhl auf die mich an den Beinen und Armen fesselten.

Der Mann pfiff einmal durch den Mund und verschwand durch die Tür, durch die er auch reingekommen war.

Durch eine unscheinbare Tür, am ende des Raumes, hörte ich auf einmal Zischgeräusche die so schnell verschwanden wie sie auch gekommen waren. Ich starrte auf die Tür, die mit einem leisen quietschen aufging. Und durch die Tür kam ANNABETH! Was machte sie denn hier, verdammt noch mal. Dann fiel mir auf das diese Annabeth grüne, falsch, giftgrüne Augen hatte. Also doch nicht Annabeth. Aber wer dann? Die Person kam mit leisen Schritten auf mich zu und stoppte kurz vor meinem Stuhl. „Wer sind Sie, beim Hades?" fragte ich etwas laut. „Das, braucht dich im Moment nicht zu interessieren" antwortete die Frau. „Mach dir lieber mal Sorgen über deinen Verstand oder deine Gesundheit. Vielleicht wird beides in voraussehbarer Zeit, nicht mehr vorhanden sein." säuselte sie. „Was meinen sie damit?" fragte ich. Ich hatte eigentlich vor beides zu behalten. „Das wirst du noch früh genug erfahren." Hab ich eigentlich schon mal erwähnt das ich Leute hasse, die mir keine gescheiten Antworten geben? „Aber ich schätze mal, das du nicht freiwillig auf unsere Seite kommst, oder ?" „Da haben sie verdammt noch mal recht. Wissen sie, ich mag es nicht, wenn man mich niederschlägt." zischte ich.

„Damit hatte ich gerechnet. Dann eben anders." seufzte sie, packte mich an der Hand und ich war plötzlich leer. Bereit alles aufzunehmen was man mir befahl. War es das was Hekate mir vorhin sagen wollte? Nicht Berühren? Egal, dachte ich und schob den Gedanken beiseite. Wer war Hekate noch einmal? Ich wusste es einfach nicht mehr. Wer war ich? Auch das wusste ich nicht mehr. War ja auch egal.

 Diese Schwerelosigkeit schien mich immer mehr einzunebeln bis auch der letzte funke meines noch aktiven Gehirns sich ausschaltete. „Bereit jeden Befehl aufzunehmen?" fragte mich eine innerliche Stimme? Eine kleine Stimme in meinem Hinterkopf meldete sich nun und meinte nein, nicht. Doch der Rest schrie sie sofort nieder und gab ihr zu verstehen die Klappe zuhalten. Ich nickte in meinem Halbschlaf.   „Gut" sagte die Stimme. „Gehorche nur mir. Ja?". Wieder nickte ich und sank noch tiefer in die Trance. Die Stimme säuselte:" Die Götter und deine Freunde haben dich verraten und ausgeliefert. Das waren falsche Freunde. Vor allem Annabeth." Annabeth? Wer war das nochmal? Ach stimmt, meine falsche Freundin. „Du hasst sie alle du vertraust nur uns, verstanden?" „Ja" antwortete ich leise. Ich spürte wie die Fesseln abfielen und mich freiließen. „Wir haben dich gerettet. „Ihr habt mich gerettet." wiederholte ich. „Du hasst die Götter. Du hasst deine falschen Freunde und du hasst dich selbst. Wiederhole das bis ich wieder komme." Und damit ließ sie mich allein und ich wiederholte was sie gesagt hatte bis ich Ohnmächtig zusammensackte.

Ich hasste die Götter.

Ich hasste meine falschen Freunde.

Ich hasste mich selbst.

Ich hasste die Götter.

Ich hasste meine falschen Freunde.

Ich hasste mich selbst.

Percy Jackson Im Bann der ThetisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt