"Die Ärzte können nichts mehr für ihn tun." Mit diesen Worten wurde meine bis vor Kurzem wieder heile Welt zerstört. Was soll ich machen? Wie soll ich weitermachen? Will ich das denn? Es sind so viele Fragen in diesen 7 Minuten, die ich still dasitze und an die Wand vor mir starre. Sie sagen, ich soll alles rauslassen, jedes noch so kleine Etwas, aber es geht nicht. Seit ich erfahren habe, dass es ihm schlechter geht und er im Krankenhaus ist, habe ich schon so viel rausgelassen, dass ich mich total leer fühle. Ich kann nich mehr weinen, nich schreien, ich hab keine Kraft mehr um mich zu schlagen oder zu treten. Ich will nur noch, dass diese verdammte Qual und der Schmerz und das Gefühl der Leere verschwinden. Ich will nur, dass es endlich vorbei ist. Aber das ist es nicht, das wird es nie sein, weil er tot sein wird und ich das jeden Tag wissen werde. Jeden Tag werde ich aufwachen und dann wird dieser Gedanke da sein, dieses Gefühl, dass mir sagt, dass er tot ist. Und ich kann nichts dagegen tun und auch keine ausgebildeten Fachleute, keine Familie und auch kein gottverdammter Gott. Der sowieso nicht. Der tut nie etwas. Ihm kann nur ein Wunder helfen. Und an die glaube ich leider nicht, genauso wenig wie an Gott, der hat schon die ganze Zeit nicht geholfen. Das Traurige ist, dass sich die Leute immer nur um die Zurückgebliebenen scheren, nicht einen einzigen Gedanken an die Toten verschwenden. Die haben es ja gut, die sind ja tot.
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Spinnereien
PoetryWenn ich mal wieder geistesabwesend im Unterricht sitze und der Stoff einfach an mir vorbeigeht, fange ich an zu schreiben und hin und wieder ist es nicht vollkommener Schrott. Ob ihr euch das antut, ist eure Sache :)