Kapitel 17

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An meinem letzten WPA-Tag wache ich halbwegs ausgeschlafen auf (Peter hat mich wieder mal mit lautem Bellen aufgeweckt, aber man kann ihm nicht lange böse sein (verdammter Hundeblick!)). Mein Handy nehme ich mit in die Küche hinunter, um - falls ich wieder in mein WPA-Ich verwandelt werden sollte - vorher noch schnell eine Nachricht in den Gruppenchat zu senden.

Ich bin zwar immer noch nicht begeistert von Miras und Natashas Idee, jedoch besitzen die beiden genug Blackmail-Material um mich dazu bewegen mit ihnen zu kooperieren. Ich schaffe es noch in Ruhe zu frühstücken und meine Morgenroutine zu machen, bevor ich wieder in mein WPA-Ich verwandelt werde. Wie versprochen sende ich meinen Freunden kurz davor eine Nachricht und stecke mein Handy ein.

Mein WPA lässt das Handy glücklicherweise auch gut verstaut in meiner hinteren Hosentasche bleiben; wenn ich es nämlich herausgenommen und hier liegen gelassen hätte, dann wäre es ganz umsonst gewesen, gestern noch eine Tracking App installiert zu haben, damit mich Natasha mit ihrem Handy orten und somit meinen Standort finden kann.

Ich steige (hoffentlich zum letzten Mal) in den farblichen Albtraum von Auto (mein WPA hat nochmals das Design gewechselt und obwohl ich nicht gedacht hätte, dass es möglich sei, ist das jetzige Design (knallgrüner Leopardenprint und neonorangene Sitze) noch schlimmer als das alte) und fahre - natürlich mit überhöhter Geschwindigkeit – los. Auf dem Display meines Smartphones, dass ich auf dem Beifahrersitz gelegt habe, sehe ich aus dem Augenwinkel die eingehenden Nachrichten.

skldbasojifhles das ist die beste Idee, die ich jemals hatte! Ich fühle mich wie James Bond auf einer Verfolgungsjagd", schreibt Natasha. "Wir hatten aber nicht Damian fahren lassen sollen, Henry ist schon ganz grün im Gesicht" lautet die nächste Nachricht, die aufpoppt.

Ein paar Minuten später vibriert mein Handy wieder, diesmal mit einer Nachricht von Mira. „!!!omg ich glaube wir sehen dich!! (dein Auto sieht scheußlich aus btw)". Ich schaue in den Rückspiegel und tatsächlich - zwei Autos hinter mir fährt Damians silbergrauer Volvo.

Ein paar Minuten später stelle ich mein Auto neben einem Baum ab und steige aus. Plötzlich werden mir von hinten die Augen zugehalten und jemand kichert. "Dreimal darfst du raten wer ich bin!" Es ist unverkennbar Amelia, ich weiß nicht was unser WPA mit ihrer Stimme angestellt hat, aber sie ist übertrieben hoch und etwas quietschig. "Hi babygirl", sage ich und drehe mich zu ihr um, woraufhin sie mich stürmisch küsst.

Als wir uns wieder lösen kann ich Damians Auto zu uns einbiegen sehen; meine Freunde verlieren keine Zeit und steigen in Rekordgeschwindigkeit aus. Sie haben sich anscheinend etwas vorbereitet, denn von einem Moment auf den anderen sind zwei Handys und eine Kamera auf Amelia und mich gerichtet. Wir folgen weiter hinterm Script meines WPAs und so gelangen meine Freunde an fünfminütiges Videomaterial, wie Amelia und ich uns gegenseitig Komplimente machen ("Oh mein Gott, du bist ja so stark!" „Natürlich, meine kleine Prinzessin hat nur das Beste verdient."), einander tief in die Augen sehen und ich zwei badboy-stories zum Besten geben.

Ich will gerade zu einer weiteren Erzählung ansetzen, wie ich mal vom FBI fliehen musste, da legt mir Amelia mit erschrockenem Blick ihre Hand auf meinen Arm. "Justin", keucht sie und sieht mich aus weit aufgerissenen Augen an. "Die Vampire wollen heute deine Werwölfe angreifen, tut mir leid, ich konnte nichts dagegen tun!" Ich hole geschockt Luft. "Mein Rudel will auch heute deine Vampire angreifen ich konnte sie nicht stoppen! Es wird Krieg geben!"

Ich scheine einfach außen vor zu lassen, dass ich einen großen Teil (mehr oder weniger) zum Angriffsplan beigesteuert und auch nicht im Geringsten versucht habe, mein Rudel davon abzubringen. Und außerdem: Was für Anführer sind wir dann bitte, wenn unsere Clans einfach so ohne Absprache in einen Kampf ziehen?

bad•boyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt