Kapitel Dreizehn: Sommerfest 2.0

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F A I T H

Mein Lieblingsduft umnebelt meine Sinne, lässt mich benommen die Augen schließen. Zufrieden seufze ich auf, lasse mich von diesen starken Armen führen, die um mich geschlungen sind. Sie geben mir ein Gefühl der absoluten Geborgenheit. Etwas, dass ich nur bei Heath fühle. Er wirbelt mich umher, lässt mich über die Tanzfläche schweben, nur um mich wieder nah an sich heranzuziehen. Bei jeder Bewegung kann ich unter seinem Hemd die Muskeln erahnen, die mich schwach werden lassen und sich bei jedem Schritt anders anfühlen.

Sie tanzen genau wie wir und erinnern mich an die Stunden der Leidenschaft, die wir zusammen verbracht haben. Aber das Schönste in diesem Moment ist unser Herzschlag, der im gleichen Takt schlägt, als wären wir zwei verbundene Seelen, die zusammengehören. Jedes Mal, wenn es gegen unsere Brust schlägt, lässt es mich selig lächeln. Es fühlt sich besonders an, fast schon magisch und mit jedem weiteren Schritt schwebe ich immer weiter hoch, in die endlose Freiheit.

Meine Gedanken überschlagen sich und mein Körper reagiert wie von selbst darauf. Immer wenn wir Hautkontakt zwischen uns herstellen, kribbelt die Stelle, bis eine Gänsehaut über meinen ganzen Körper ziert. Köstliche Schauer laufen mir den Rücken hinab, sodass alles in mir nach mehr schreit. So viel mehr.

Durch einen Laut kehre ich ins Hier und Jetzt zurück. Innerlich schlage ich mir auf die Stirn, da ich nicht fassen kann, woran ich noch vor einigen Sekunden gedacht habe. Es ist zum Haare raufen. Wie kann ich nur an sowas denken, wenn wir nicht miteinander geredet haben? Das geht nicht.

Heath bemerkt meinen irritierten Gesichtsausdruck, weshalb er sich zu mir runterbeugt, bis ich seinen Atem an meiner Ohrmuschel spüre.

»Woran denkst du?«, flüstert er mir leise zu.

Verlegen schaue ich auf seine Brust, versuche die Röte zu verbergen, die sich auf meinen Wangen gebildet hat. Er würde es mir direkt ansehen und wissen, was in diesem Moment in mir vorgeht. Heath konnte mich schon immer gut lesen, als wäre ich ein offenes Buch, während er seines mit einem Vorhängeschloss und Ketten verschlossen hält.

Hektisch schüttle ich den Kopf. Es wäre keine gute Idee, wenn er herausfindet, was für Bilder sich in meinem Kopf abspielen. Bilder, die ich gerne in die Realität umsetzen würde.

»Sieh mich an, Zuckerdöschen.«

Bestimmend legt er seinen Finger unter mein Kinn und hebt mein Gesicht hoch, damit er mir direkt in die Augen sehen kann. »Was geht in deinem hübschen Kopf vor sich, dass du sogar rot anläufst?«

Mein Mund öffnet sich, will etwas erwidern und doch dringt kein Laut über meine Lippen. Sein Lächeln wird breiter und bevor ich blinzeln kann, verwandelt es sich in ein breites Grinsen, dass seine Augen schelmisch aufblitzen lässt.

»Erzähl mir davon. Das würde mich sehr interessieren.«

Der Schalk in seinen Augen entgeht mir nicht. Er fordert mich heraus, auch wenn ich mich am liebsten umdrehen will, um von hier zu verschwinden. Aber durch seine Hand ist es mir unmöglich. Mein Herz freut sich darüber, weil wir uns noch länger an ihn anschmiegen können, während mein Verstand vor Verlegenheit die Flucht ergreifen möchte.

»Nichts«, erwidere ich peinlich berührt und lehne meine Stirn an seine Brust. Jetzt kann ich sein Herzschlag nicht nur fühlen, sondern auch hören. Wie sehr ich das vermisst habe.

»Ich kann mir bereits vorstellen, woran du gedacht haben musst, Zuckerdöschen. Mir geht es nicht anders. Dich so nah an mir zu spüren, bringt alles in mir durcheinander und am liebsten würde ich mit dir von hier verschwinden, um dir noch näher sein zu können.«

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