Kapitel Zweiunddreißig: unter den Sternen

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H E A T H

Vor zwei Jahren

»Ist das dein Ernst?«

Faiths runde Augen blicken mich an. Ich kann Unglaube darin erkennen, der durch meine Worte ausgelöst wurde. Dabei hat sich eine Furche zwischen ihren Augenbrauen gebildet, die ich am liebsten wieder glatt streichen möchte. Sie sollte sich wegen meiner Worte nicht den Kopf zerbrechen, aber ich kann es verstehen. Ich hätte sehr wahrscheinlich genauso reagiert.

Stumm nicke ich ihr zu, da sich ein Kloß in meinem Hals gebildet hat, während wir uns noch immer zum Takt der Musik bewegen. Die leisen Töne umhüllen uns in einen Kokon, in dem es nur uns beide gibt. Alles andere ist schon lange verblasst und darüber kann ich mich nicht beschweren. Es gibt nichts Schöneres, als in den Augen von meinem Zuckerdöschen zu versinken, auch wenn sie mich schockiert ansieht.

Trotzdem halte ich die Luft an, da ich ein wenig Angst vor ihrer Reaktion habe. Egal, wie wunderschön dieser Augenblick auch ist.

Intensiv mustere ich sie, damit ich keine Regung verpasse. Ihre wundervollen grünen Iriden suchen etwas in meinem Gesicht und als hätte Faith es gefunden, wird ihr Blick augenblicklich sanft, sodass eine Welle der Erleichterung meinen Körper erfasst.

»Ich fühle mich geehrt, Schmuggelhase.«

Ein Lächeln umspielt ihre sinnlichen Lippen, das mein Herz schneller schlagen lässt. Tief atme ich ein, weil sie nicht explizit darauf eingehen will. Nicht bevor ich bereit dafür bin, weshalb sich meine Mundwinkel dankbar heben. Es war ein Risiko, Faith dieses kleine Detail zu verraten. Trotzdem denke ich, dass unser Date der Grund dafür ist, weil es uns noch mehr zusammengeschweißt hat. Dieser intime Moment zwischen uns, hat uns beiden gezeigt, wie schön alles sein kann.

»Das darfst du auch sein, Zuckerdöschen. Aber eines muss dir klar sein«, flüstere ich ihr leise ins Ohr, als ich mich zu Faith herunterbeuge. »Ich werde dir keine Pause gönnen, da ich die ganze Nacht mit dir tanzen will und werde.«

Lachend legt sie ihren Kopf in den Nacken, während ich sie herumwirble. Von einem Moment auf den anderen kehrt diese Unbeschwertheit zurück, die ich in letzter Zeit nur mit dieser Frau spüre. Es fühlt sich so leicht und natürlich an, mit ihr hier zu sein. Als wären wir füreinander geschaffen, um unsere Herzen wieder mit Glück zu füllen, nach dem sie sich so gesehnt haben.

Wir beide haben es verdient, glücklich zu sein. Am besten zusammen und für immer. Und wenn ich mir dabei denke, wo wir uns gerade befinden, so muss ich nur breiter lächeln. Ob wir beide auch mal dieses Glück haben werden, auf unserer eigenen Hochzeit zu tanzen?

Vielleicht färbt auch die Atmosphäre auf uns ab, weil wir umgeben von strahlenden Paaren sind, die in den Armen des anderen liegen. Vielleicht sind unsere besten Freunde daran schuld, weil sie endlich den Weg zusammen bestreiten und uns damit zeigen, dass alles möglich ist. Es gibt so viele Faktoren und so viele Fragen, mit denen ich mich in diesem Augenblick nicht beschäftigen möchte. Viel wichtiger ist es, mein Mädchen zum Lachen zu bringen und der Grund dafür sein, weshalb sie mich mit diesen funkelnden Augen ansieht. Das zeigt mir, dass ich alles richtig mache. Und das soll auch so bleiben.

Plötzlich löst sie sich von mir, weshalb ich verwirrt die Augenbrauen zusammenziehe und in der Bewegung innehalte. Noch immer kann ich ihr Lachen hören, das mein Herz erwärmt und es dazu bringt, Saltos zu drehen. Ihre Hand greift nach meinem Arm, löst ein Kribbeln auf meiner Haut aus, das ich nur in ihrer Gegenwart fühlen kann, bevor sie zum Ausgang läuft und mich hinter sich herzieht. Ich wäre ihr aber auch so gefolgt, weil ich nicht genug von Faith bekommen kann. Jede Sekunde ist wertvoll und unbezahlbar, weshalb ich nicht anders kann, als ihre Nähe zu suchen.

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