Kapitel 6

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Seine Arroganz wirkt anziehend auf mich, doch ich zwinge mich zur Vernunft. Männer mit solch selbstverliebten Anspielungen haben meistens entweder einen kleinen Schwanz, Erektionsprobleme oder sie kommen zum Höhepunkt, sobald sie ihn reinstecken. Da er mein Chef ist, will ich meinen Job für eine derartige lahme Nummer nicht aufs Spiel setzen, also beschließe ich, nicht auf seine Anspielung einzugehen und rede ich mich stattdessen so richtig in Rage. „Der Typ hatte seine Finger an meinem Hintern und ich habe mich verteidigt! Ich verstehe nicht was Sie von mir wollen!"
„Fräulein Thiel, wie wäre es mit einem angemessenen Ton? Ich bin der Eigentümer dieses imposanten Etablissements, deshalb müssen Sie ganz besonders nett zu mir sein."
„Es tut mir sehr leid, Herr Voß, ich werde mich in Zukunft ganz besonders bemühen, nett zu Ihnen zu sein und Ihnen natürlich jeden Wunsch von den Augen ablesen." Augenrollend betone ich seinen Nachnamen und lasse meine Stimmlage vor Sarkasmus tropfen.
„Also gut, Darling, wie wäre es, wenn du mir ein bisschen von dir erzählst und dafür vergessen wir die Angelegenheit."
Ich sehe ihn verdutzt an. Hat der mich eben Schatz genannt oder habe ich mir das eingebildet? Sind wir jetzt plötzlich wieder beim Du?! Dieser Typ hat echt Stimmungsschwankungen, also betone ich in meiner Antwort seinen Vornamen. „Einverstanden, Liam, was würdest du denn gerne wissen?"
„Deine BH- und Konfektionsgröße wäre interessant", meint er süffisant und auf seinen Lippen bildet sich wieder dieses verführerische Grinsen, dem ich von Anfang an verfallen war. Doch ich darf mich nicht unter Wert hergeben. Das ist eines der vielen Dinge, die ich in meinem Leben gelernt habe. Ich bin auf diesen Job angewiesen, also kann ich nicht einfach mit meinem Chef in die Kiste springen. Sicher würde er mich danach sofort kündigen, um lästigen Verpflichtungen aus dem Weg zu gehen. Ein Schnauben in vielerlei Hinsicht verlässt meine Lippen, während ich vom Stuhl aufstehe. „Diese Unterhaltung ist mir zu primitiv."
Auch er tut es mir gleich, doch bevor ich die Tür erreiche, hält er mich zurück und presst mich sanft gegen die Wand, sodass sich unsere Nasenspitzen fast berühren.
„Auf was stehst du so im Bett, Mia? Magst du es lieber hart oder langweiligen Blümchensex?" Er haucht die Worte derart verführerisch, dass es ein starkes Pulsieren zwischen meinen Beinen auslöst. Ich spüre wie ich feucht werde, beim Gedanken daran, wie dieser Mann über mir liegt und ich seinen Namen stöhne. Ich beiße mir auf die Unterlippe und wünschte er würde einfach die Klappe halten, sich ungefragt nehmen, was er will und mich gegen die Wand ficken. Ich spüre eine unbeschreibliche Hitze zwischen meinen Beinen und presse meine Oberschenkel zusammen, um dieses Gefühl loszuwerden.

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