Die Stadt Reedell

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  Das ganze Leben in Gefangenschaft zu leben und eine Aufgabe zu bestreiten, für die man nicht gewachsen ist, demotiviert und schändet seine eigene Person auf grausame Art und Weise. Doch niemand kann sie vor ihrem Schicksal bewahren immer wieder in das tiefe Loch der Hoffnungslosigkeit zu fallen.

In dem Zeitalter des Wandelns, im Jahr 714 nach Versiegelung der Unterwelt, existiert Razor, die Welt auf dem eine Vielfalt an Lebewesen und Existenzen ihre Heimat gefunden haben. Dieser besteht aus sieben Kontinente, die jeweils wiederum in verschiedenen Klimazonen unterteilt sind.

Doch durch bestimmte Naturereignisse und Kriege in der Vergangenheit sind die Zonen verschoben. Das hatte zufolge, dass sich eine kleine Fläche vom Kontinent Reiklas gelöst hat und zu einem eigenständigen Kontinent wurde. Dieser Kontinent nennt sich Sain-Reiklas. Er ist der Beginn meiner endlosen Reise nach der vollkommenen Freiheit.

In einer äußerst arbeitsamen Blockhaus-Stadt namens Reedell, auf dem Kontinent Sain-Reiklas im Land Ludelia, in der es eine Regel für eine Regel gibt, lebe ich Tag ein, Tag aus. Soweit man es leben nennen kann. Strafen über Strafen, Regeln über Regeln und die Arbeit findet kein Ende mehr.

Die Einwohner erfreuen sich über ihre Aufgaben, die sie zugewiesen bekommen haben.

Es wird einem vorgetäuscht, dass es sich dabei um eine Bestimmung handle, um jeden einzelnen Bewohner glücklich zu machen. Die Regierung indoktriniert seine Bevölkerung, um ein klares Machtverhältnis zu schaffen.

Als ob sie ein sinnvolles Leben führen, wenn sie alles für den Staat geben. Leider werden schon die Kinder darauf getrimmt, alles für den Staat zu opfern und diesen bis aufs Letzte zu verteidigen, auch wenn es ihr Leben kosten sollte.

Niemand stellt Fragen, niemand denkt mehr selbstständig. Sie werden klein gehalten, zum Kampf abgerichtet, wie Figuren auf einem Schachbrett verschoben. Marionetten, die gesteuert werden. Es gibt keine Freiheit.

Ein Fehltritt und man wird als Verbrecher gebrandmarkt, der den Staat nicht würdigt, der ihm dieses großartige Leben zur Verfügung gestellt hat. Denn der Staat hat auch Möglichkeiten, dieses wieder einzufordern. Gejagt, gefoltert, getötet - dieses Schicksal erfährt jeden, der es wagt sich gegen den Staat zu stellen. Diese Aufgabe wird einer namenlosen Organisation zu teil, die sich darauf spezialisiert hat, Staatsfeinde verschwinden zu lassen. Zu dieser Organisation gehöre ich.

Assassinen und Ninjas arbeiten eng mit dem Militär zusammen und schützen den Ort vor Eindringlingen. Zumindest behaupten sie das

immer. Ich habe eher das Gefühl, dass sie nicht wollen, dass wir die vollkommene Freiheit erleben. Doch ich weiß, dass sie da draußen irgendwo auf mich wartet.

Jede Person, die ohne eine Genehmigung die Stadt verlässt, wird verfolgt und getötet. Bisher hat es niemand lebend aus diesem Käfig geschafft. Aber will ich wirklich mein ganzes Leben lang hier verbringen und für solch Tyrannen arbeiten und existieren?

Auf meinem Dach liegend bemerke ich, dass die Sonne langsam aufgeht. Es wird Zeit für mich, mich vorzubereiten. Seit mehr als sechs Jahren verdiene ich mir mein Geld als Ninja und erledige eine Mission nach der anderen - und selbst wenn diese im vornerein durch mein Auftauchen zum Scheitern verurteilt sind, habe ich die Pflicht weiter den Schein zu wahren.

Während Attentäter Verfolger stürzen, sind Ninja vorrangig für Spionage und Personenschutz zuständig.

Und heute ist es endlich so weit. Ich, Rygona Florinda Segemund, werde das Examen zur Attentäterin bestreiten, um danach allein auf Missionen gehen zu dürfen. Denn nur mit diesem Rang bekomme ich die Genehmigung dazu. Dann kann ich mir bessere Waffen besorgen und habe die Erlaubnis in andere Städte und Länder zu reisen, ohne dass mich jemand begleitet. So besteht die Hoffnung, dass ich mich unbemerkt aus dem Staub machen kann.

Eine fehlende MenschlichkeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt