Kapitel 34

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Kapitel 34
Wieder in Seoul bestellten wir uns einen Fahrer, der uns nach Hause bringen würde. Es war mittlerweile zu bekannt, dass ich mich in der Stadt befand und wie ich momentan aussah, dass ich nicht die Gefahr eingehen wollte, erkannt zu werden.
Die Reisen zusammen mit den anderen sechs und dem kompletten Team von Bighit waren damals schon nervenaufreibend gewesen und es waren damals auch immer Bodyguards dabei gewesen, so wie jetzt.

Heute war ich mit Minho und meinem Aufpasser alleine unterwegs. Es ermöglichte mir zwar auch in gewisser Weise unter dem Radar zu fliegen, weil es niemand von mir erwarten würde, aber unnötige Risiken musste ich ja nun auch nicht eingehen.
Nicht umsonst flog ich nun auch wieder mit einem Privatjet zurück.
Es war ungewohnt nicht mehr uneingeschränkt über sein eigenes Leben entscheiden zu dürfen, dass andere immer ein Mitspracherecht hatten, wie meine Agentur.
Zwar war es lange Zeit für mich früher schon einmal so gewesen, aber in den letzten zwei Jahren hatte ich erfahren, was es hieß, fast vollkommen frei entscheiden zu können, was ich tat. Quasi ein fast normales Leben führen zu können.

Schon als ich unseren Fahrer auf uns warten sah, der uns nach Hause bringen würde, kamen auch Paparazzi in mein Sichtfeld, die mich erkannt hatten. Es war immer wieder gruselig und bemerkenswert zugleich, wie dieses Netzwerk zwischen ihnen funktionierte.
Als ich mich auf die Rückbank des Autos vor mir setzen wollte, riefen sie mir noch flehend ein paar Wörter entgegen, dass ich doch bitte mal zu ihnen sehen sollte.
So sehr es mich auch manchmal nervte... Auch BTS war von guter Presse abhängig und so blieb ich kurz stehen, hob meine Hand zum Gruß und ließ sie ein paar Bilder schießen. Minho huschte schnell an mir vorbei ins Auto. Er war für die Paparazzi uninteressant.
"Jimin-ssi bitte noch hierher gucken!"
Ich tat ihm den Gefallen und stieg kurz darauf dann in das Auto, als ich die fordernde Hand meines Bodyguards an meiner Seite spürte. Wenn es nach der Presse ging, stünden wir hier noch bis übermorgen.

"Oh man, wie hältst du das nur aus!", brachte mir Minho entnervt entgegen, als ich mich zu ihm auf die Rückbank sinken ließ. Ich musste über die Naivität meines Freundes tatsächlich kichern. Er war nun schon seit Wochen mit mir in Korea, hatte sich aber scheinbar noch immer nicht an die Begleiterscheinungen, die zusammen mit dem Erfolg von BTS kamen, gewöhnt.
"Ach, es war doch gar nicht so schlimm."
Vor mir auf dem Beifahrersitz schnaubte es und ich sah zu meinem Bodyguard neugierig hin.
Er zuckte nur mit den Schultern und sah dann stur aus dem Frontfenster vor sich.
Ich fand, dass es an der Zeit war, ein wenig mit ihm ins Gespräch zu kommen. Die ganze Reise lang hatte ich ihn mehr oder weniger ignoriert, er hatte sich aber auch sehr im Hintergrund gehalten.

Es war eine Eigenschaft, die ich sehr zu schätzen wusste. Außerdem hatte er seinen Job exzellent ausgeführt, soweit ich es beurteilen konnte.
Es machte das Leben immer einfacher, wenn man sich mit den Menschen um sich herum gut verstand. Das er mir für die kurze Reise nach Amerika zugeteilt wurde, war sicher kein Zufall gewesen. Wir würden beide in der Zukunft noch mehr miteinander zu tun bekommen, wenn wir damit einverstanden waren.

Ich hielt ihm meine Hand hin. "Danke für deine Arbeit. Ich glaube, ich habe es versäumt mich vernünftig vorzustellen. Park Jimin", teilte ich ihm mit und sah ihn aufmerksam in die Augen. Selbstverständlich wusste er, wer ich war, es gehörte zu seinen Hausaufgaben zu wissen, auf wen er hier aufpasste.
Es gehörte sich trotzdem so. Wenn ich ihn schon die ganze Zeit ignoriert hatte, konnte ich auch den ersten Schritt auf ihn zu machen.
"Jeong Sonhwan", erwiderte er und schlug zu meiner Überraschung in meine Hand ein.

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Als ich meine Wohnungstür langsam aufdrückte, warf sich mir Jungkook gleich in meine Arme. Ich taumelte ein paar Schritte in den Hausflur zurück und die Tür fiel wieder ins Schloss. Zum Glück steckte mein Schlüssel noch.
Jungkook drückte mir gleich einen Kuss auf die Lippen, der nicht sehnsuchtsvoller hätte sein können. Ich drückte ihn leicht lächelnd von mir weg.
"Ich hab dich auch vermisst", sagte ich leise zu ihm, "aber vielleicht sollten wir erst einmal zurück in die Wohnung."
Verlegen nickte er mir zu. Ich kannte meine Nachbarn ehrlich gesagt nicht gut, wer wusste schon, wer hier neben mir wohnte. Zwar waren die Mieten hier hoch und der Wohnraum großzügig bemessen, aber knutschende Nachbarn wollte wohl niemand vor seiner Haustür vorfinden.

Forever Together | JikookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt