Forever Together | Jikook

Kapitel 15

Kapitel 15
"Was findest du denn besser...", fragte ich ihn nun schon zum dritten Mal, "Lila, braun oder doch wieder blond?" Wahrscheinlich würde ich auch jetzt keine Antwort bekommen.

Nach zwei Tagen mit anstrengendem Training war mir nun endgültig der Kragen geplatzt. Meine langen Haare störten mich dermaßen, sie mussten einfach ab. Eine neue Farbe durfte dann aber auch nicht fehlen, ich konnte mich nur einfach nicht entscheiden.
Jungkook war mir da auch keine große Hilfe, antwortete er mit einer Engelsgeduld nun zum dritten Mal an diesem Abend.

"Hyung, das musst du selbst entscheiden," murmelte er auf sein Telefon sehend, ohne mir noch wirklich zuzuhören.
Nein, so einfach würde ich mich diesmal nicht abwimmeln lassen.
"Gut dann wird's wohl ne Glatze"
"Hmh", kam seine Zustimmung.

Ich warf das Erstbeste nach ihm, was in meiner Nähe lag. Es erwischte die Haarbürste. Absichtlich zielte ich einen Meter neben ihn, aber das laute Scheppern, als die Bürste neben ihn gegen die Wand knallte, riss ihn dann doch aus seinen Gedanken.
Erschrocken sah er mich an und legte nun endlich sein Handy zur Seite.
Ich zog einen Schmollmund und wusste, dass ich ihn so rumkriegen würde, mir zu helfen. Es klappte immer.

Auch die beinahe drei Jahre Trennung und Militär hatten ihn nicht immun dafür gemacht. Er reagierte noch immer darauf.
Er stand auf, kam zu meinen Stuhl und besah sich die ganze Katastrophe auf meinem Kopf.
Es war nicht so, dass sie nicht gepflegt waren, darauf achtete ich penibel. Es fehlte ihnen jedoch eindeutig ein Schnitt und die Spitzen waren definitiv im Eimer.
"Mhhh...", er legte sein Kinn auf meine Schulter und umarmte mich von hinten. Wir sahen uns im Spiegel an.

"Egal, für was du dich entscheidest, ich bin mir sicher, dass es dir hervorragend stehen wird."
Das war doch zum verrückt werden mit ihm.
Seit gestern waren beinahe alle Dämme gebrochen. Wir kamen uns langsam wieder näher, stellten die alte Vertrautheit von früher wieder her. Die Küsse gestern hatte keiner von uns bisher angesprochen. Es war fast wie eine stille Übereinkunft, sie nicht zu erwähnen. Vielleicht hatten wir Angst, dass wenn wir darauf zu sprechen kamen, wir dort weitermachen würden, wo wir gestern aufgehört hatten. Noch einmal würde ich diese Selbstbeherrschung nicht aufbringen können, das wusste ich.

Die plötzliche Nähe zu Jungkook, wie er mich von hinten umarmte, ging an meinem Körper nicht spurlos vorbei. Meine Wangen nahmen langsam aber sicher einen roten Ton an. Er grinste über beide Ohren, als er es bemerkte. Na super, jetzt machte er sich auch noch über mich lustig.
Er drehte seinen Kopf ein wenig zu mir, dass er mir ins Ohr flüstern konnte.
"Also ich fand ja immer das rosa total scharf." Er hauchte es mehr, als er es sagte.
Flirtete er gerade Hardcore mit mir? Und das, obwohl ich ihm gestern klar meine Bedingungen aufgezeigt hatte.

Reiß dich zusammen, ermahnte ich mich. Ich musste scheinbar für uns beide stark sein.
Wir fuhren zusammen, als die Tür zu unserem Raum geöffnet wurde. Jungkook zuckte schnell aus seiner Umarmung zurück, was mir einen leichten Stich versetzte. Ich musste mich daran gewöhnen, wenn ich wollte, dass es in der Zukunft mit uns klappen sollte. Es würde wohl immer so sein.

Herein kam meine auserwählte Hairstylistin. Ich kannte sie schon von vor unserer Pause und vertraute ihr bedingungslos meine Haare an.
"Jimin-ssi!", begrüßte sie mich freudig. Wir hatten uns tatsächlich lange nicht gesehen. Ich war viel zu geschafft von unserem Training heute um aufzustehen, ich neigte aber meinen Kopf leicht, um ihr meinen Respekt zu zollen. Hoffentlich würde sie sich nicht fragen, wieso ich so dermaßen rote Wangen besaß.

"Ich- oh-" Sie hatte Kookie bemerkt, der sich leise wieder auf die Couch gesetzt hatte.
"Beachtet mich einfach nicht", sagte er zu uns, selbst bereits wieder tief in sein Handy versunken. Er hatte heute früh ein Foto von sich selbst gepostet, ganz aktuell und natürlich mit einem großen Hut auf dem Kopf.
Jungkook konnte seine kurzen Haare genauso wenig leiden, wie ich damals. Natürlich ging Mister Selca wieder durch alle Social Media Plattformen und belegte Platz eins auf sämtlichen Trends. Army hatte ihn sehr vermisst und feierte seine Rückkehr.
"Also, was kann ich für dich tun?", fragte mich Noona. Offensichtlich hatte sie sich noch nicht wirklich meine Haare angesehen.