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Sie redeten erst wieder, als sie zurück in der Wohnung waren. Liz sagte ihnen, dass sie duschen gehe.
Joey und Patrick wünschten ihnen eine gute Nacht und verschwanden in ihrem Schlafzimmer.
Lukas war sich unsicher, was da unten gerade passiert war. Sollte er das ernst nehmen, was sie gesagt hatte? Oder hatte sie nur eine gute Ausrede gebraucht, um Frank loszuwerden?
Als Liz aus dem Badezimmer kam, ging er ebenfalls duschen, was sich nach dem langen Tag gut anfühlte.
Als er aus dem Bad kam, stand Liz in der Küche. Sie trug ein zu großes "Nirvana" T-Shirt und eine Jogginghose. "Magst du auch noch ein Wasser trinken?" fragte sie, als er den Raum betrat.
„Klar, gerne" sagte er und nahm ihr ein Glas ab. „Gibst du mir noch eine Decke fürs Sofa?" fragte er, nachdem er einen Schluck getrunken hatte.
Sie sah ihn mit großen Augen an, dann sah sie auf den Boden und sagte leise „Ich...also... ich meinte das vorhin ernst..."
Unsicher sah er sie an, und wartete, ob sie noch etwas sagen würde.
„Also natürlich nur, wenn du bei mir schlafen möchtest..."
Er merkte, wie sein Puls sich beschleunigte. Sie war so süß, wie sie da stand und so ganz anders war, als vorhin, als sie Frank den Korb gegeben hatte.
Er ging einen Schritt auf sie zu und sagte, ebenfalls leise - „Okay, gerne."
Sie sah hoch und ihre Augen trafen sich. Einen kurzen Augenblick verweilten sie so, dann lächelte sie und wirkte erleichtert.
„Okay..." entgegnete sie und ging in ihr Schlafzimmer vor.
Er folgte ihr kurz danach, und schloss die Tür hinter ihnen.
Wieder fragte er sich, warum er auf einmal so nervös war. Sie kannten sich doch schon so lange.
Liz bedeutete ihm, sich schon einmal hinzulegen, während sie die Vorhänge schloss und das Licht ausknipste. Jetzt fiel nur noch das Mondlicht durch das Fenster und Lukas erkannte schemenhaft, wie sie langsam ihre Hose auszog und auf das Bett zukam.
Er merkte, wie sein Atem stockte als sie zu ihm unter die Decke gekrochen kam. Er kam sich vor  wie ein dämlicher Teenager, so nervös wie er war. Plötzlich schrie er auf- „Scheiße Liz, sind das deine Füße?"
„Oh Gott, sorry" sagte sie und musste kichern. „Ich hab immer kalte Füße."
„Solange du sie mir nicht wieder ins Gesicht trittst"
Sie lachten beide und die Situation entspannte sich etwas.
Beide lagen auf der Seite einander zugewandt und konnten in der Dunkelheit nur noch die Umrisse ihrer Gesichter erkennen.
„Hey, alles okay?" fragte er sie leise. „Wegen Frank?"
Sie atmete schwer aus, dann sagte sie „Ja, alles gut. Er ist ein Idiot. Aber lass uns nicht mehr drüber reden."
Sie lagen einige Minuten schweigend da und Lukas hatte schon kurz das Gefühl, dass sie eingeschlafen sein könnte, als sie flüsterte „Tut mir leid, dass ich an dem Abend nicht da war."
Er wusste, dass sie auf den Abend in Neuenwalde anspielte. „Ich bin...Stefan begegnet und wollte einfach nur weg."
„Alles gut, mach dir keinen Kopf."
In diesem Moment bewegte sie sich und ehe er sich versah, hatte sie sich, mit dem Rücken zu ihm, an ihn gekuschelt. Sie nahm seine rechte Hand, legte sie sich um die Taille und hielt sie dort fest.
Sein Gesicht war ihr so nah, dass er ihre nassen Haare und das Shampoo riechen konnte. „Du riechst so gut" rutschte es ihm flüsternd heraus und im nächsten Moment schämte er sich dafür. Er hörte, wie sie lächelte. „Du auch" sagte sie und drückte seine Hand.

Wieder lagen sie wortlos da. Keiner von beiden wollte einschlafen. Ihre Atemfrequenzen glichen sich an, langsam beruhigte sich sein Herzschlag.
„Liz?" fragte er leise in die Dunkelheit hinein.
„Hmm?" fragte sie, und er merkte, wie ihre Stimme langsam schläfrig wurde.
„Es tut mir, dass ich dich damals gehen lassen habe..."
Eine Antwort blieb sie ihm schuldig, denn sie war in seinem Arm eingeschlafen.

Liz wurde von dem schrillen Klingelton ihres Handys geweckt. Sie stöhnte und tastete nach dem Smartphone auf ihrem Nachtschrank. Sie fühlte sich schlecht, als sie merkte, wie auch Lukas davon aufgewacht war.
Sie stand auf, warf ihm einen entschuldigenden Blick zu, formte ein lautloses „Sorry" mit ihren Lippen und verließ ihr Zimmer, um im Wohnzimmer zu telefonieren.
Als sie wieder ins Schlafzimmer kam, blickte Lukas sie an. „Guten Morgen" murmelte er und rieb sich den Schlaf aus den Augen.
Sie setzte sich zu ihm an die Bettkante und entgegnete „Morgen. Tut mir leid wegen eben."
„Schon okay. War es denn was wichtiges?"
Zögernd sah sie ihn an und blickte abwechselnd auf ihn und ihr Handy.
„Das war eine Bekannte. Wir haben mal zusammen im Pub gearbeitet, bevor sie nach London gezogen ist. Sie heiratet heute."
Lukas nickte um zu zeigen, dass er ihr zuhörte.
„Na ja. Sie war grade völlig aufgelöst, weil ihre Fotografin abgesagt hat."
Sie hob die Augenbrauen. „Sie hat mich gefragt, ob ich einspringen könnte..."
Liz sah ihn schuldbewusst an. „Aber ich habe gesagt, dass ich das erst mit dir absprechen möchte."
„Klingt ja nach einem Notfall...und wie ich dich kenne, würdest du dich schlecht fühlen, wenn du auch absagen würdest, oder?" sagte er lächelnd.
„Ja schon... aber ich möchte doch Zeit mit dir verbringen" entgegnete sie.
Nachdenklich sah sie ihn an.
„Und was ist, wenn ich einfach mitkomme?" schlug Lukas vor. „Dann musst du wenigstens nicht alleine fahren."
Sie strahlte ihn an. „Das würdest du für mich tun?". Dann ergänzte sie - „...aber du musst doch deinen Urlaub genießen!"
Beruhigend legte er seine Hand auf ihre und sagte „Solange ich Zeit mit dir verbringen kann, ist mir doch egal, was wir machen."
„Okay, ich rufe sie kurz zurück, ja?" sagte sie und sprang auf.

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